Aus der Konzertankündigung auf der blues, Rhede Website: »[…] Die Jungs um Frontmann Nico de Cock haben bei ihrem ersten Auftritt auf unserer Bühne so einen bleibenden Eindruck hinterlassen, dass wir es gar nicht abwarten konnten, sie wieder zu präsentieren. Die belgische Band serviert die verschiedenen Blues-Stile – auch jazzig sowie psychedelisch – in beachtlichen Formaten. Ihre absolute Qualität zeigt sich auch in diversen Auszeichnungen und Ehrungen in Europa. […]«
So waren The BluesBones unter anderem Gewinner der Belgian Blues Challenge 2016 und erreichten den zweiten Platz bei der European Blues Challenge 2017.
Im Frühling 2023 veröffentlichte die Band ihr Album "Unchained".
Wie aus den Tourterminen der Band hervor ging, war der etatmäßige Gitarrist Stef Paglia nicht mit von der Partie. Für ihn spielte Stijn Bervoets.
Zum weit über zweistündigen The BluesBones-Konzert im blues Rhede lässt sich das Folgende berichten: The BluesBones zündeten ein wunderschönes Feuerwerk des Blues. Zweifellos war eine Band wie The BluesBones gut für jede Art von Begeisterung. The BluesBones ließen das Genre hochleben und man wurde davon überzeugt, dass sich der Zwölftakter immer noch auf einer ziemlich hohen Welle der Zuneigung befindet.
Vorweg: Die Verletzung an der Nase von Tastenmann Edwin Risbourg hatte, wie Frontmann Nico de Cock erklärte, natürlich einen Grund, denn der Keyboarder wurde von seinem Hund beim Gute Nacht sagen gebissen. Dazu fiel einem Hound Dog Taylors Album Beware Of The Dog ein. Bassist Geert Boeckx hatte Rücken und als Entlastung nutzte er den bereit gestellten Barhocker.
Der von The BluesBlones präsentierte Zwölftakter verfügte über fast alle Ingredienzen, die ein guter Blues haben musste. Auf ganz hohem Niveau servierte die Combo Blues, Blues Rock, funky Blues, Slow Blues sowie einen musikalischen Ausflug in die amerikanische Metropole New Orleans.
In der Konzert-Eröffnung waren Stijn Bervoets' Gitarren-Links der Wegweiser für den Blues Funk-Song "Saved By The Blues". Aus diesem Album sorgten unter anderem auch "Find Me A Woman" oder "I Try" für beste Stimmung bei den zahlreich erschienen Leuten vor der Bühne. Boogie, Groove und Bottleneck-Einsatz waren die Würzungen der erstgenannten Nummer und mit dem Slow Blues von "I Try" befand die Combo ganz weit vorne. Highlights!
Zu den sehr intensiven Slow Blues-Nummern zählte auch "She’s Got The Devil In Her". Edwin Risbourg begeisterte das Publikum durch ein Hammond-Solo, bei dem er nicht nur an dieser Stelle den aus dem Anfang der Siebzigerjahre stammenden Leslie-Lautsprecher einsetzte. Mit einer Barry White-Imitation der tiefen Töne und danach in hohen Tonlagen singende bekam, Nico de Cock Szenenapplaus. Von den Socken waren die Anwesenden auch bei zig Solo-Beiträgen des Gitarristen Stijn Bervoets, der gleich mit drei Sechssaitern am Start war.
Nico de Cock hatte den Blues, sang ihn sowohl energisch beim Blues Rock, als auch höchst gefühlvoll, wenn Balladen angesagt waren. Stijn Bervoets war die Magier, der Zauberer auf dem Fretboard, auch mit dem Bottleneck inszeniert. Edwin Risbourg Tasten-Kombinationen auf den drei Manualen sorgten einerseits für wunderschöne Klang-Teppiche und andererseits stammten sein Solo-Exkurse aus einem schier unerschöpflichen Fantasie-Fass. Beide Musiker wurden mit reichlich Szenenapplaus belohnt.
Der The BluesBones-Blues brachte in jeder Phase Bewegung in die Menge vor der Bühne. In Sachen zunehmender und abschwellender Dynamik befand sich die Formation wahrlich in der Meisterklasse. Leider konnte man "Unchained" noch nicht kaufen, aber The BluesBones gaben eine Kostprobe aus dem Album. "Chain Gang", ein sehr druckvolles Stück, das gegen Ende erheblich an Fahrt aufnahm. Edwin Risbourg bettete seine E-Piano-Einlage in den Rock’n’Roll. Ja, dieser Song machte neugierig auf das neue Album.
"Devil’s Bride" sortierte sich bei Heavy Blues Rock ein. Edwin Risbourgs Hammond-Solo begann zunächst relativ relaxt, schraubte sich dann aber in psychedelische Sphären. Daumen hoch!
Wer hatte an der Uhr gedreht? Mit dem "Devil’s Bride"-Knaller verabschiedete sich die Band, musste sich allerdings gar nicht so weit von der Bühne entfernen, denn das Publikum forderte lautstark eine Zugabe, aus der dann tatsächlich zwei wurden, denn man wollte The BluesBones einfach nicht entlassen.
"Whiskey Drinking Woman", in einer fast fünfzehnminütigen Version, heizte die Begeisterung nochmals an. Solo eröffnete Stijn Bervoets den Klassiker, dann gesellte sich Nico de Cock dazu und schließlich stiegen die anderen Musiker mit ein. Zurück zu den Wurzeln des Genres nahm ein wahres Blues-Spektakel seinen Lauf. Toll, wie Keyboarder sowie Gitarrist einen Frage-Antwort-Exkurs einlegten und sich der Track dann zu einer Stijn Bervoets-Spielwiese mit den Ausmaßen eines Fußballfeldes entwickelte. Ganz ruhig, relaxt stieg er in seinen Alleingang ein. Dann kam es zu einem plötzlichen Vulkanausbruch der Emotionen beim Gitarristen. Wow! "Find My Way Out", die zweite Zugabe, passte dann vom Songtitel her.
The BluesBones sind eine Band, die im europäischen Blues-Zirkel ganz weit vorne mitmischt.
Wer die Gelegenheit hat, The BluesBones live zu erleben, sollte sie auf keinen Fall verstreichen lassen.
Soundmann Jan Tervooren sorgte aus meiner Sicht für einen klasse Klang.
RockTimes bedankt sich bei André Knoch für den Platz auf der Gästeliste.
Am 21. April wird die Elizabeth Lee Band feat. Martin Hauke im blues, Rhede erwartet.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.
Line-up The BluesBones:
Nico de Cock (lead vocals)
Stijn Bervoets (guitars, slide guitar)
Edwin Risbourg (Hammond organ, backing vocals)
Geert Boeckx (bass)
Jens Roelandt (drums)
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