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Am 19. April 2024 gastierte die niederländische Band The Bluescure in der Culucu Bar, Kleve.
Aus der Konzertankündiging des Clubs: »[…] The Bluescure begann als Bluesband mit Schwerpunkt auf der melodischen Seite des Blues: polyphoner Harmoniegesang, Balladen, Swing. Nach und nach wurden kleine Streifzüge in Soul, Jazz, Rock’n’Roll und sogar Gospel unternommen. Aber The Blues steht immer im Mittelpunkt! Das Repertoire umfasst Lieder von Ray Charles, Muddy Waters, Eric Clapton, Van Morrison, Brainbox, J. J. Cale, Rory Block, Miles Davis, Aretha Franklin und vielen anderen. […] Die Geheimwaffe der Band ist der Harmoniegesang. Die samtige Stimme von Sänger Djoly Janssen und die raue Kehle des Saxophonisten Perry van den Berg kontrastieren und färben wunderbar zusammen. […]«
Bei The Bluescure spielt unter anderem BJ Baartmans, seines Zeichens auch Mitglied bei The Matthews Baartmans Conspiracy gemeinsam mit Iain Matthews (Matthews Southern Comfort) sowie den Space Age Travellers.
Zum knapp zweistündigen The Bluescure-Konzert in der Culucu Bar, Kleve, lässt sich das Folgende berichten: The Bluescure beeindruckten das Publikum unter anderen durch einen herausragenden Gesang. Gleich drei Personen (Djoly Janssen, Perry van den Berg, BJ Baartmans) wechselten sich bei den Lead Vocals ab. Hinzu kam der Bassist Ton Jansen als Chorsänger.
Aus den ausgewählten Songs ergaben sich ganz verschiedene Stile, bei denen es das Sextett schaffte, alle unter einen Hut zu bekommen. Bemerkenswert war die faszinierende Interpretationsfähigkeit der Combo. Auch wenn es rockte, war bei der Formation stets ein gewisser Laid Back-Modus zu vernehmen. Ein Markenzeichen der Band. Bei allen Liedern floss ganz viel individuelle Kreativität ein. Bezogen auf BJ Baartmans, hatte das Bottleneck fast gar keine Pause. So kamen die Freunde des Slide-Sounds auf der Gitarre voll auf ihre Kosten.
Djoly Janssen sang hervorragend und man bekam ein ums andere Mal eine Gänsehaut, wenn sie die Songtexte mit vielen Emotionen vortrug.
BJ Baartmans wies während des Auftritts auf den verstorbenen Dickey Betts hin und den Song "Congo Square" – auch bekannt von Sonny Landreth – servierte man dem Publikum in bester Allman Brothers Band-Manier mit feinstem Twin-Sound, dem Gleichklang von zwei Gitarren.
- Djoly Janssen (vocals)
- BJ Baartmans (vocals, guitars, slide guitar, backing vocals)
- Perry van den Berg (vocals, saxophone, backing vocals)
- Frits Luppes (guitar)
- Ton Jansen (bass, backing vocals)
- Ted Basten (drums)
Wow!
Welch ein Gesang! Djoly Janssens Stimme war einer der Publikumsmagneten von The Bluescure. Man kann den Blues auch singen, wenn man über eine sozusagen klare Stimme verfügt. Für ihre Beiträge bekam sie extra Beifall und bei "I’d Rather Go Blind" (Etta James) gab es noch eine Extraportion Emotionen bei der Sängerin. Sie intonierte das Stück so, als wäre es extra für sie geschrieben worden. Ein besonderes Lob in Form von Szenenapplaus bekam die Frontfrau dadurch spendiert, als sie sich bei der "Woman’s Gone"-Zugabe abermals auf einem Höhenflug befand. In dieser Nummer war es BJ Baartmans, der mit einem XXL-Slide-Solo ein letztes Mal begeisterte.
In einer anderen Auslage konnten am Gesangsmikrofon auch Perry van den Berg sowie BJ Baartmans überzeugen. Besondere Momente ergaben sich, wenn Djoly Janssen und Perry van den Berg im Duett sangen. Klasse!
In der Rolle des Saxofonisten konnte Perry van den Berg oft seinen Fantasien und Klappen-Künsten freien Lauf lassen. Dabei tunkte er seine Soli nicht nur einmal in den Jazz ein. Zeitweise waren seine Alleingänge geradezu furios.
Frits Luppes hatte alle Vorteile eines Rhythmus-Gitarristen auf seiner Seite und er überzeugte die in der Culucu Bar anwesenden Leute durch einige Solo-Einlagen. Der Löwenanteil der Alleingänge gehörte allerding BJ Baartmans. Nicht oft zu hören ist die Kombination aus Bottleneck-Klängen, die von Wah Wah-Pedal-Sounds intensiviert wurden. Toll!
Ton Jansen konnte den klasse Gesamteindruck der sehr gut harmonisierenden Stimmen durch seinen Chorgesang verstärken und seine melodischen Bass-Läufe waren ein Fundament der The Bluescure-Musik. Ted Basten war der Meister der Beats und Grooves. Er gab an entsprechenden Stellen Gas und konnte die Aufmerksamkeit des Publikums in Balladen ("Moondance", "Lovin' Whiskey") auch durch sein dezentes Drumming auf sich ziehen.
"Every Day I Have The Blues", "Pride & Joy" (Stevie Ray Vaughan) und "Further On Up The Road" waren unter anderem die Stellvertreter des Blues. Bei "Get Night Church" war Gospel angesagt, in "Joliet Bound" ging es auf die Country-Schiene und "I’ve Got A Woman" von Ray Charles überzeugte durch R’n’B sowie Soul.
Das Sextett sorgte von Beginn bis Ende des Auftritts für beste Unterhaltung.
Chapeau, The Bluescure!
Soundmann Günther hatte alle Regler, auch für das Licht, voll im Griff. Beide Daumen hoch!
Am 08. Mai wird Street Club 5 in der Culucu Bar, Kleve, erwartet.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.
Line-up The Bluescure:
Djoly Janssen (vocals)
Perry van den Berg (vocals, saxophone, backing vocals)
BJ Baartmans (vocals, guitars, slide guitar, backing vocals)
Frits Luppes (guitar)
Ton Jansen (bass, backing vocals)
Ted Basten (drums)
2 Kommentare
Sander
22. April 2024 um 19:38 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
sehr schone Artikel und Fotos.
viele dank Joachim Joe Brooks.
lg. sander
Joachim 'Joe' Brookes
23. April 2024 um 13:36 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Hallo Sander,
es war ein ganz tolles The Bluescure-Konzert.
Herzliche Grüße
Joe