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The Brute : / Brute : One – CD-Review

The Brute : ist der Musiker Daniel Gierke.
Über The Brute : erfahren wir aus dem Pressetext:
»[…] Ein Blide Date im Madrider Opernhaus ist die Geburtstunde von The Brute :. Gründer und Mastermind Daniel Gierke begegnet dort einem Rendezvous, das ihn verwundert frägt, warum er Musik nicht professionell verfolge, wenn er doch sowieso von nichts anderem reden würde. Kurz darauf erblickt The Brute : das Licht der Öffenlichkeit. […]«

Mittlerweile hat der Hallenser am Vierwaldstätter See »[…] eine neue Wahlheimat […]« gefunden.

Zu "Brute : One" lesen wir in der Pressemitteilung:
»[..] Unverkennbar sind die Einflüsse der Hochzeit von Elektropop und Elektrorock aus den 80iger und 90iger – alles in die heutige Zeit transportiert. […]«
Produziert wurde die vorliegende Platte von Simon Gibson in den Abby Road Studios, London.

The Brute : blickte bei der Album-Eröffnung "Driving To You" ins Depeche Mode-Glas.
Es liegt wohl in erster Linie an Daniel Gierkes Stimme, die über eine gewisse Dave Gahan-Affinität verfügt. Okay, so etwas darf man dem Multiinstrumentalisten nicht negativ ankreiden. Musikalische geht es rockend, ganz im Stil der besagten Jahrzehnte, in die Vollen. Dabei kann man dem Protagonisten einen ganzen Haufen Eigenständigkeit ans Revers heften. Neben den elektronischen Sounds gefällt besonders die zupackende E-Gitarre. Nach weiteren Hördurchgängen summt oder singt man den eingängigen Refrain mit.
Im ganz in schwarzer Farbe gehaltenen Booklet sind alle Texte abgedruckt. Der Opener ist gelungen.

Auf der anderen Tracklist-Seite begegnen wir dem eindeutig längsten Lied von "Brute : One".
Knapp über neun Minuten dauert "And I Want You… (Extended)". Aus einer düster gehaltenen Stimmung dringt ein verführerisch-freundlicher Gesang an die Trommelfell. Auch wenn nicht immer präsent, gibt es einen sich ständig wiederholenden Part im Song, der in gewisser Weise eine untergründige Nervosität reflektiert. Drum herum ranken sich viele weitere Klang-Kaskaden, die ein fiebriges Ambiente erzeugen. Diese Nummer ist mit allen Finessen arrangiert worden und lässt die Leute vor den Lautsprechern nicht los. Dann meint man, das Stück verabschiedet sich im aufziehenden Nebel. Allerdings simmert das Lied auf kleiner Flamme weiter und bricht dann in sphärische Electronica aus. Sehr gelungen, dieser Schlusspunkt.

Da stellt sich natürlich die Frage, was sich zwischen diesen beiden Song-Stützen abspielt?
Es zieht bedrohliches Ambiente auf. "Stay" ist eine der dunklen The Brute :-Seiten. Wobei man einigen Klangfolgen eine ganz spezielle Freundlichkeit nicht in Abrede stellen kann. Allerdings überwiegen die dunklen Industrial-Teile des Stücks.
Über ein verhalten rockendes "This Is Not Me" wird "Rain" zu einer gedankenversunken-schwebenden Angelegenheit mit einer reduzierten Instrumentierung. Die setzt allerdings tolle Eckpunkte im Arrangement. "Brute : One"-Highlight!

The Brute : bietet einerseits Eingängiges, Tanzbares.
Andererseits ist "Seduce Me" die auditive Verlockung zwischen leerstehenden verfallenen Fabrikhallen und den mitternächtlichen Straßen einer fiktiven Großstadt, die das fade Licht der Laternen reflektieren. Highlight!
"Lost" ist in Phasen fast schon experimentell. Kommt gut, diese Nummer.

So verhält es sich auch mit "Brute : One" von The Brute :.
Bei diesem Album ist Zuhören Pflicht. Nur so wird man in die Lage versetzt, die Detailverliebtheit von Daniel Gierke aka The Brute : zu erfassen.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up The Brute ::

Daniel Gierke (vocals, guitar, keyboard, programming)

Tracklist "Brute : One":

  1. Driving To You (4:48)
  2. Stay (4:59)
  3. Absolute Disgrace (4:27)
  4. This Is Not Me (5:25)
  5. Rain (5:34)
  6. Lonesome Hero (4:37)
  7. Seduce Me (6:37)
  8. Lost (3:54)
  9. And I want You … [Extended] (9:04)

Gesamtspielzeit: 49:25, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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