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The Diamond Man Clan / Mediocre

TDMC / Mediocre

»The Diamond Man Clan ist ein Musikprojekt, inspiriert von den finsteren schwedischen Wäldern und den amerikanischen Sümpfen und Wüsten. Es ist mehr eine Bruderschaft von Musikern als eine Rockband. Die Mitglieder des TDMC sind Leute, bei denen es mir eine Ehre war, sie zu finden, gemeinsam zu spielen, uns miteinander zu verbinden und sie alle arbeiten äußerst hart« – beschreibt Paul Bäcklin selbst seine Band.

Gegründet wurde diese 2012 in Göteborg und schon ein Jahr später erschien ihr Debütalbum "What Sweden Needs". Diesen Frühling veröffentlichten sie ihr zweites Studioalbum, "Mediocre", worüber ich schon mal vorab sagen kann, dass es definitiv nicht mittelmäßig ist. Auch wenn dieser Stil von dem was ich sonst so höre weit entfernt ist, hab ich die mit Kennenlernen verbrachte Zeit genossen.

Da meine Ohren vor allem an Metalalben, und zwar mit anständigem Intro, gewöhnt sind, war ich beim Titeltrack vom 'in medias res-Beginn' etwas überrascht, was aber nicht negativ gemeint ist. "Mediocre" ist ein cooles, eventuell etwas Clutch-artiges R’n’R-Lied. Wenn es früher entstanden wäre, hätte man es wohl in einer "Sons Of Anarchy"-Episode hören können.

Bei "Sweet Carolina" geht das Tempo schon etwas aufwärts, etwas lockerer, aber weiterhin mit dem authentischen Stoner-Klang. "Help Me Love Again" könnte ein guter Starter eines Freitagabends sein, mit sanften Klängen bereitet er die Stimmung dazu schön vor. "Numbing The Brain" kommt dann etwas zu früh mit seinen düsteren, fast schon depressiven Melodien, die  musikalische Ausführung dem Stil entsprechend ist allerdings auch hier lupenrein.
"Wade" lässt einen dann entspannen, bevor "A Reason And A Way" wieder wachrüttelt. Dieser Song, der wohl nicht nur mich an Chris Rea erinnert, wäre auf dem vierten Platz richtiger gewesen, damit es in der zweite Hälfte des Albums mit einem abgedrosselten Tempo weiterfließt.

In "The Huntsmen And The Hounds" drückt der schmerzhaft erzählende Gesang die gute Stimmung etwas nach unten, hier sind wir schon näher in der Welt des Blues. Zum Baumeln bietet "Hanging From A Rope" einen chilligen Hintergrund, naja, ich hab da eher an Schaukeln gedacht – nicht an das Seil um den Hals.
"Promise Thief" balanciert sehr nah an der Rock- und Blueslinie, also immer noch kein Stilbruch. "The Corner" beginnt wie ein Marsch, haut dann mit geilen Riffs voll auf die ’13' – in lockere Erzählung überschlagend bis hin zum kessen Refrain. Das abschließende "The Blood That I Bleed" ist ein perfekter Abschluss dieses Albums. Dieser Song könnte ebenso gut als Abspann eines coolen Films dienen.

Vielfarbige Lieder, gemischt, aber nicht unentwirrbar, sich an Stilgrenzen fein bewegend, dank dem durchgehend hochwertigen Spiel der Band. Das im Hintergrund dezent lauernde, rund klingende Trommelspiel und der sanft surrende Bass bieten eine perfekte Untermalung für die Gitarre mit richtigem Old-School-Klang, i-Tüpfelchen ist dazu der hervorragende Gesang.

"Mediocre" ist ein angenehmes Album mit anspruchsvoller, präziser Musik: Denen, die auf vom Blues durchtränkten Rock’n’Roll der alten Schule stehen, kann ich die Platte nur empfehlen.


Line-up The Diamond Man Clan:

Paul Bäcklin (vocals, guitar)
Olof Gadd (bass)
Johan Weber (guitar)
Felix Hjortstam (drums)
Anton Olofsson (percussion)

Tracklist "Mediocre":

  1. Mediocre
  2. Sweet Carolina
  3. Help Me Love Again
  4. Numbing the Brain
  5. Wade
  6. A Reason and a Way
  7. The Huntsmen and the Hounds
  8. Hanging From a Rope
  9. Promise Thief
  10. The Corner
  11. The Blood That I Bleed

Gesamtspielzeit: 40:23, Erscheinungsjahr: 2017

Über den Autor

Hajnalka Tamás

Genres: Heavy Metal, Power Metal, Classic Rock, Stoner Rock

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