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The Flying Eyes / Burning Of The Season – CD-Review

The Flying Eyes haben sich für "Burning Of The Season" Zeit gelassen. Ganze vier Jahre, wie aus dem Informationsblatt zur vorliegenden Platte hervorgeht. Dabei haben die Musiker keineswegs die Hände in den Schoß gelegt. Man hält das weitere Projekt Black Lung am Köcheln. 2014 veröffentlichten The Flying Eyes das Album "Leaving All Behind Sessions" und natürlich war man nicht nur im Heimatland Amerika sondern auch in Europa auf Tour.
Das Debüt liegt schon einige Zeit zurück. Genauso wie Done So Wrong. "Lowlands" (2013) ist der "Burning Of The Season"-Vorgänger und mit dieser Scheibe wird das Quartett seinen Fankreis bestimmt noch erweitern. Die Formation wird zum Quintett wenn Trevor Shipley in die schwarzen und weißen Tasten haut.

So beschäftigt wie die Band in der Vergangenheit war, so vielfältig ist der Output der fast dreiviertel Stunde Psychedelic Rock, dem sie im Opener gleich eine Prise Blues untermischen. So kann man sich den Album-Beginn durchaus gefallen lassen. Nein, der Einstieg ist schon etwas Hervorragendes, auch wenn einem im Laufe der Scheibe noch bessere Lieder über die Trommelfelle laufen. Die Messlatte liegt verdammt hoch.

Die lange Entwicklungszeit für "Burning Of The Season" trägt Früchte.
The Flying Eyes machen mit dieser Platte einen unverkennbar großen Schritt nach vorne. Man hat sich im Laufe des Werdegangs zu einer Band gemausert, die eine Art Vorreiterrolle des modernen Psychedelic Rock einnimmt. Hier werden die Siebzigerjahre nicht gnadenlos kopiert, sondern zu einer angesagten Musikform, die man getrost und ohne schlechtes Gewissen weiterempfehlen kann.

Bei dieser Platte passen die musikalischen Puzzleteile perfekt zusammen und ergeben ein farbenfrohes Bild mit vielen Blickfängen. Apropos Blickfang … zwei Songs haben, im Vergleich zu den anderen Kompositionen, weitschweifende Spielzeiten. Es sind "Circle Of Stone" sowie das abschließende "Oh Sister".

Nach einem gemächlichen Beginn setzt "Circle Of Stone" auf eine ungeahnte Dynamik. Will Kelly ist ein toller Sänger, der sich mit seiner Stimme auf alle möglichen Situationen verkörpern kann. Die Dynamik-Kurve schlägt massiv nach oben aus und nur einen Moment später befindet sich die Kapelle in einer ruhigeren Phase. Aus dem furios-riffbetonten Treiben heraus sorgt die Rhythmusabteilung für eine nicht zu erwartende Wende und serviert einen infizierenden Groove, der den Track fast zu einem neuen Song werden lässt. Adam Bufano und Will Kelly machen eine auf Twin-Gitarren und darüber gesellt sich dann wieder die beseelte Stimme des Sängers. Im relaxten Ambiente – mit Trevor Shipley im Schlepptau – geht es ab in die schwebend-sphärischen Bereiche des Psychedelic Rock. Einfach nur großes Kino!
"Oh Sister" knackt die acht Minuten-Marke und beendet ein Album, bei dem jeder Psychedelic Rock-Fan seinen Spaß haben wird. So wird auch "Oh Sister" zu einem epischen Opus der Extraklasse.

Mit vielen Breaks und Wechseln in Bezug auf die Track-Geschwindigkeit sind The Flying Eyes wahre Meister. So werden Lieder zu einem Überraschungspaket und setzen sich in den grauen Zellen fest.
"Burning Of The Season" von The Flying Eyes lässt einen eigenständigen Blick auf die Siebzigerjahre zu und kommt so in die Kategorie Empfehlung. In diesem Sinn …


Line-up The Flying Eyes:

Adam Bufano (guitar, lap steel)
Mac Hewitt (bass)
Will Kelly (vocals, guitar)
Elias Schutzman (percussion, vocals)

With:
Trevor Shipley (keyboards)

Tracklist "Burning Of The Season":

  1. Sing Praise
  2. Come Round
  3. Drain
  4. Circle Of Stone
  5. Fade Away
  6. Farwell
  7. Rest Easy
  8. Oh Sister

Gesamtspielzeit: 42:44, Erscheinungsjahr: 2017

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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