"Through A London Window" ist bereits das vierte Album von The Fred Pala Band.
Allerdings ist es »[…] the first to be recorded […] totally analog, live in the studio, and straight to the tape, using the same gear that helped create the magic vibe and iconic tones from the golden age of rock n roll. […]«
Fred Pala kommt aus Brasilien und in seinem Trio spielt der Bassist George Smith, der einen »[…] grand status on the London blues-rock scene since the sixties […]« hat.
Jon Steele hat »[…] 30 years of experience behind the drum kit. […]«
So passen vielleicht auch die musikalischen Bezüge wie zum Beispiel Cream, Led Zeppelin, Jimi Hendrix und Deep Purple.
Bezogen auf den Bandleader Fred Pala, der auch in der brasilianischen Prog Rock-Band Centro Da Terra spielt, liest man im Informationsblatt etwas von »[…] wild guitar […]« und »[…] howlin' vocals […]«.
Da passt ein weiterer Hinweis auf Howlin' Wolf.
Außerdem ist die Rede davon, dass man die genannten Bands nicht kopiert, sondern The Fred Pala Bands »[…] original style shows that they can walk on their own path, lightning up the way for "aficionados" of the genre. […]«
Eine echte Überraschung war die Verpackung der CD im Vinyl-Look in einer Metalldose, die zur Promotion, zum Verkauf bei Konzerten oder für Freunde gedacht war. Die EP gibt es als digitalen Download bei den meisten Streaming-Diensten.
Etwas über fünfzehn Minuten stehen zur Verfügung, um sich ein Bild von "Through A London Window" zu machen.
Die Einführung von "Head On The Ground" klingt verdächtig nach Jimi Hendrix. Auch in der Folge lassen sich Hinweise auf den Gitarristen nicht von der Hand weisen. Die Sechssaiter-Exkurse sind okay. Da passt wild schon und der Gesang ist verdammt energetisch, auch howlin'. Rundum bietet der Track viel Jimi Hendrix, gewürzt mit wenigen eigenen Ingredienzien.
Der nächste Überzeugungs-Versuch heißt "Losing My Faith".
Retro, retro, retro. Eine gute Stimme bewegt sich auch in Richtung Shouter und diese Nummer ist eine Kombination aus Cream (für den Gesang) und der Blues Rock liebäugelt mit der Band Mountain. Dann kommen wieder diese Shouts. Abwechslungsreich arrangiert darf man diesen Track etwas höher einstufen als den Opener.
Die Hälfte der Nummern ist rum und der rechte Daumen bewegt sich noch kein Stück über die neun Uhr-Marke.
Okay, dann vielleicht bei "Strange Angel".
Der bluesige Rock’n’Roll wird aufgerufen. Hier winken phasenweise Alvin Lee/Ten Years After um die Ecke. Mit etwas Anstrengung erhöht der Daumen seine Position.
Auch "Shot In The Head" ist ausschließlich etwas für Blues Rock-Fans. Hier wird es dramatisch-extrovertiert. Fred Palas Finger scheinen zeitweise Salti auf dem Fretboard zu veranstalten. Der Beat ist zupackend, der Bass treibt nach vorne, aber …
Wer das Wort aber benutzt sagt an und für sich nein.
So fällt das Fazit für The Fred Pala Band eher durchwachsen aus. Der im Fokus spielende Gitarrist und Sänger sollte sich noch viel mehr in die Individualität stürzen.
"Through A London Window" bietet keinen klaren Blick. Die Fensterscheibe ist beschlagen.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up The Fred Pala Band:
Fred Pala (guitar, vocals)
Jon Steele (drums)
George Smith (bass)
Tracklist "Through A London Window":
- Head On The Ground
- Losing My Faith
- Strange Angel
- Shot In The Head
Gesamtspielzeit: 15:08, Erscheinungsjahr: 2020
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