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The Golden Creek / Heartbreaks And Breakdowns – CD-Review

The Golden Creek - "Heartbreaks And Breakdowns" - CD-Review

Bereits im Frühjahr 2021 ist das Debütalbum der Hamburger Band The Golden Creek mit dem Namen "Heartbreak And Breakdowns" erschienen. Jaaa, man könnte sagen, dass wir mit unserem Review spät dran sind. Aber einerseits haben die Hanseaten auch fünf Jahre für den Nachfolger ihrer ersten EP (mit dem passenden Namen "EP") gebraucht und zweitens gilt nach wie vor die Devise »Besser spät, als nie«. Wie dem auch sei, nun liegt also die erste Platte mit zehn satten Songs vor. Und wie mein Kollege Wolfgang in seinem Review bereits geschrieben hatte, fließen die Songs auch auf dieser Platte erstmal ganz unaufgeregt und locker durch die heimischen Boxen. Aber sehr bald werden aufgrund einer gewissen – zunächst nicht wirklich greifbaren – bedrohlichen Ausstrahlung der Nummern beim Hörer auch Zweifel geweckt, ob hier wirklich alles 'Friede, Freude, Eierkuchen' ist.

Und ihr ahnt es wahrscheinlich schon, hier geht es textlich teilweise ziemlich gesalzen zur Sache. Beim Opener "Spastic Little Shadows" (der Titel deutet schon darauf hin) entfaltet sich zunächst eine sehr angenehme Atmosphäre, die aber irgendwann fast schon ins Gespenstische abgleitet und am Ende einen eher beklommenen Eindruck hinterlässt. Das ist unglaublich gut und clever gemacht. Das gesamte Album schwimmt irgendwie in einem See aus Melancholie. Was aber gar nicht mal negativ gemeint ist, denn der Hörer fühlt sich irgendwie wohl darin. Was unbedingt auch an der sehr stark von Axel Lemmerz gespielten Lap Steel-Gitarre liegt. Die Drums hören sich dagegen eher dumpf an, tragen so aber ebenfalls zu der dichten Atmosphäre des Albums bei.

Stilistisch wird die Band von Promotern und weiteren Artikeln im weltweiten Netz gerne auch mal der Sparte Americana zugeordnet, was möglicherweise der sehr präsenten Lap Steel zuzuschreiben ist. Für mich allerdings eine glatte Fehleinschätzung, denn "Heartbreaks And Breakdowns" ist ein glasklares Alternative Pop-/Alternative Rock-Album von fünf Jungs aus Hamburg, die ihre Sache dazu noch richtig gut machen. Apropos Hamburg, auf dem gleichnamigen Song wird übrigens der mittlerweile nicht mehr existierende Live-Club 'Hasenschaukel' in St. Pauli noch einmal gewürdigt. Wie bereits erwähnt, steckt sehr viel Melancholie und Sehnsucht in diesen Tracks. Der entscheidende Punkt ist jedoch, dass der Hörer von der Musik nicht runtergezogen wird, sondern dennoch genießen und sich darin suhlen kann.

Letzten Endes ist "Heartbreaks And Breakdowns" zwar nicht unbedingt ein Album für losgelöste Kellerbar-Partys, live auf der Bühne dürfte die Band allerdings sehr interessant sein. Und zu Hause in den eigenen vier Wänden und etwas Ruhe um sich rum erst recht. Die Songs sind sehr gut komponiert, immer melodisch und auch gut eingespielt sowie eingesungen. Allen, die erst mal reinhören möchten, empfehle ich dafür "Spastic Little Shadows", "The Color Of Hallucinations", "Heartbreaks And Breakdowns" und auch "The Day I Sold My Records". Und hoffentlich ist es ja dann auch bald wieder so weit, dass wir The Golden Creek mal auf der Bühne erleben dürfen.


Line-up The Golden Creek:

Matthias Abel (guitars, vocals)
Axel Lemmerz (lap steel)
Josef Abel (piano, Hammond organ)
Malte Mertz (bass)
Christoph Schöttler (drums)

Tracklist "Heartbreak And Breakdowns":

  1. Spastic Little Shadows
  2. We Loved Elvis
  3. Heartbreaks And Breakdowns
  4. Frisco
  5. The Color Of Hallucinations
  6. Under The Halo
  7. Master Of The Rain
  8. Hasenschaukel, St. Pauli
  9. The Day I Sold My Records
  10. Woodrow’s Tale

Gesamtspielzeit: 39:06, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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