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The Kenn Morr Band / Open Field – CD-Review

The Kenn Morr Band - "Open Field" - CD-Review

Es ist doch immer wieder schön, alte Bekannte zu … hören. Zu treffen wäre vielleicht zu viel gesagt und aufgrund der momentan wütenden Corona-Krise sowieso wenig hilfreich. The Kenn Morr Band ist bei RockTimes bereits seit 2008 Stammgast und lag mir zuletzt im Jahr 2017 in Form von Along The Way auf dem Schreibtisch. Beharlich arbeitet der Namensgeber an seinem Lebenswerk und hält seine Band zusammen. Größtenteils zumindest, denn seit der letzten Scheibe gab es einen Wechsel. So ist der Schlagzeuger Bob Gaspar nicht mehr dabei, der von Tido Holtkamp abgelöst wurde. An der musikalischen Ausrichtung des Amerikaners hat sich dagegen so gut wie nichts geändert, denn auch auf der neuen Scheibe "Open Field" wird nach wie vor die Roots-Musik mit Anteilen von Folk zelebriert. Dafür sorgen alleine schon Mr. Morr selbst, dazu der Bassist Patrick Ryan sowie der Multiinstrumentalist Tom Hagymasi.

Vorgelegt werden zehn neue Tracks, die sowohl geradezu tiefenentspannt daher kommen, wie sie mit massenhaft tollen Melodien versehen wurden. Immer wieder verzaubern neben der Grundausstattung Gitarre, Bass und Percussion weitere Instrumente wie eine herrlich warm klingende Violine, eine Harmonika, eine Mandoline, eine Bouzouki, Dulcimer sowie – you name it – die Tracks. Die herrlich unaufgeregt vorgetragenen Vocals werden immer wieder auch gekonnt von feinen Background Vocals unterstützt und man hat nach bereits wenigen Songs – selbst wenn man es nicht sowieso schon weiß – das Gefühl, dass sich hier eine verschworene Gemeinschaft zusammengefunden hat, die schon lange Zeit besteht.

Sicherlich ist "Open Field" nicht unbedingt eine Platte zum 'Nebenbei-Hören' und das wäre auch ein fataler Fehler, da dabei so viele der hier untergebrachten Details untergehen würden. Nein, hier ist Entspannung angesagt, ein gutes Glas Wein oder eine Tasse Tee und sich dann in gemütliche Position vor der Anlage positionieren. Diese Tracks versprühen eine ungeheure Wärme, man fühlt sich bei ihnen zuhause und dennoch tragen sie die Gedanken in ein anderes Land, über weite Felder unter blauem Himmel, während dem Hörer der Duft eines saftigen Steaks, noch warmem Cornbread und Bohnen geradezu in die Nase steigt. Die Stücke sind sehr abwechslungsreich, nie lautmalerisch, dafür aber sehr subtil und geradezu demütig. Etwas flotter wird es unter anderem bei "This Ole Thing" mit einem coolen Rhythmus in den Strophen und einem guten Refrain.

Wer auf richtig gute Roots-Musik (also weder Country, noch Western und auch kein Bluegrass) steht, der ist bei "Open Field" von The Kenn Morr Band genau an der exakt richtigen Adresse.


Line-up The Kenn Morr Band:

Kenn Morr (acoustic- & electric guitars, piano, keyboards, harmonica, lead vocals)
Tom Hagymasi (violin, mandolin, Bouzouki, button accordion, dulcimer, african thump piano, harmony vocals)
Patrick Ryan (bass, harmony vocals)
Tido Holtkamp (drums & percussion)

Tracklist "Open Field":

  1. Strong Again
  2. Don’t Turn On The Light
  3. Open Field
  4. Morning Light
  5. Hey, Hey, Hey
  6. This Ole Thing
  7. Black Bird
  8. Dancin' Flame
  9. Up To The Moon
  10. Walk Away

Gesamtspielzeit: 45:08, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
Über mich
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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