«

»

The Man From RavCon / Another World – CD-Review

The Man From RavCon – Another World – CD-Review

Mike Brown ist der Man From RavCon und legt mit "Another World" sein neuntes Album vor. Lange Jahre spielte der Multiinstrumentalist bei den Ravelers, bis er 2010 etwas Eigenes und Anderes machen wollte. Laut Info waren die Vorgänger auch allesamt rein instrumental eingespielt und man attestiert den ersten vier Scheiben eine Nähe zu Spaghettiwestern, B-Horror-Filmen und andern dankbaren Genres für Instrumentalmusiker. Danach wurde seine Musik organischer, rockiger und progressiver.

Vorliegendes Album soll nun wieder anders sein und sich mehr am 1970er Classic Rock anlehnen. Track Nummer eins erinnert an stoische und hypnotisierende Kraftwerk-Aufnahmen, bis das Stück die Autobahn verlässt und durch imposante Landschaften entlang der Landstraße cruist. Gastmusiker Larry Smiths Gitarre veredelt den Song und sorgt für einen prickelnd-rockigen Touch.

Die beiden folgenden Lieder sind angenehme Begleiter, sofern man sich in Relax-Stimmung befindet, reißen ansonsten aber nicht zur Begeisterung hin. "Code Red" präsentiert sich vertrackt und auch die Schlagzeugarbeit lässt wenige Wünsche offen. Volle Keyboardklänge legen sich hinter den Rhythmus und dann ist es auch schon vorbei.

Mit "Promised Land" nähert sich die Musik einer Spielart, der mir zu gefallen beginnt. Die Richtung geht nun in eine Ecke, in der etwas BJH– sowie Moody Blues-Duft weht. Mellotron und Melodieführung als auch Komposition sind nun an einem für mich stimmigen Punkt angelangt und das Hören wird aktiver. "The Garden" bleibt dem Vorgänger treu, setzt durch Jeff Eachos Flötenspiel aber weitere Akzente und lässt gar alte Kraut Rock-Helden wie etwa Novalis um die Ecke schauen. Die klitzekleine Spur Filmmusik à la David Hamilton wirkt sich hierbei nicht mal negativ aus. Leider unterbricht "A Peaceful Transition" die gerade gelobte Prog-Aura wieder und wirft einen in den Meditationsmodus zurück.

Auch die beiden letzten Nummern können nicht verleugnen, dass Mike den Sprung von Musik, die als instrumentale Begleitung sehr gut taugt, hin zu Progressiverem nicht komplett geschafft hat. Es ist aber auch fraglich, ob er das überhaupt will, denn wenn man das Album mit der richtigen Erwartung angeht, ist es ein gutes. Man kann die Platte einfach laufenlassen, sich entspannen, lesen oder was auch immer tun. Man wird aber bei "Promised Land" und "The Garden" unwillkürlich aufhorchen, da diese beiden Songs eine andere Richtung einschlagen. Eine, die dem Man From RavCon sehr gut steht und eine, die auch dem Rezensenten eher zusagt.


Line-up The Man From RavCon:

Mike Brown (all instruments)

Special guests:

Jeff Eacho (flute – #3,6)
Larry Smith (lead guitar –  #1)

Tracklist "Another World":

  1. Colossus
  2. Satellite Flight
  3. Max The Cat
  4. Code Red
  5. Promised Land
  6. The Garden
  7. A Peaceful Transition
  8. Another World
  9. Pole To Pole

Gesamtspielzeit: 45:12, Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Ulli Heiser

Hauptgenres: Mittlerweile alles, was mich anspricht
Über mich
Meine Seite im Archiv
News
Mail: ulli(at)rocktimes.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>