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The Night Eternal / Moonlit Cross – CD-Review

The Night Eternal / Moonlit Cross – CD-Review

Und er lebt einfach weiter …

Der gute Heavy Metal aus der NWOBHM-Ära stirbt Gott sei Dank nicht aus, das war mein erster Gedanke beim Hören des Debütalbums der Essener Band The Night Eternal: griffig gut gesetzte scharfe Riffs, Hooks, feine Soli (Duelle), melodiöse Refrains und die nötige Schärfe.

Und, schon neugierig geworden?

Fangen wir von vorne an. Ein typisches, mystisches Instrumental leitet ihre erste Singleauskopplung "Elysion (Take Me Over)" ein. Das, was ich oben erklärt habe, trifft hier zu. Es geht gleich in die Vollen mit gutem eingängigen Thema. »… take me over« Ideal zum Mitgröhlen auf ihren Liveauftritten.

An (Killers-)Maiden erinnert das flott gespielte Thema als Eröffnung des Songs und Priest-ähnliche Gesangspassagen machen den Mix in "Cloaked In Darkness" aus. Die Harmonie der zwei Gitarristen widerspiegelt sich im Solo, ob abwechselnde Riffarbeit oder Soli, sie arbeiten zusammen, die Chemie passt einfach.

So geht es flott weiter. Bei "Son Of Sin" gefallen mir besonders die treibenden, klaren Riffs, der Tempowechsel sowie die doppelten Gitarren; das erinnert leicht an Wishbone Ash, nur härter. Und die Essener legen noch eine Schippe drauf, da sich die Kraft durch die ganzen sechs Minuten des Songs zieht. Dafür sorgt der Drummer Aleister, der immer wieder strukturiert antreibt.

Die fünf Jungs kennen sich schon lange und hatten musikalisch getrennt in diversen Heavy-/Death-/Thrash Metal-Bands ihr Handwerk gelernt, als sie sich 2018 zu The Night Eternal vereinten. Das erste Ausrufezeichen setzten sie 2019 mit Ihrer ersten EP, die aus drei eigenen Stücken sowie dem Judas Priest-Titel "(Take These) Chains" bestand. Damit ergatterten sie einen Vertrag bei dem Label Van Records. Das bot der noch jungen Band eine geeignete Plattform und diese bedankte sich wiederum mit den Einspielungen auf "Moonlit Cross".

In "Deadly As A Scythe" und "Prison Of Flesh" ziehen sie das Tempo noch ein wenig an, dadurch entsteht ein punkig raues Flair, das mich an Dead Lord erinnert. Bei "Closeness In Suspension" ziehen sie alle Register des Hard Rock mit verschiedenen Ebenen, als Highlight der maidenhafte Mittelteil mit einem wiederum starken Gitarrenteil von Rob und Henry und Jones' Bassläufe lassen Steve Harris vermuten. Ein edler Kracher mit hintergründigem Text, der die Verarbeitung der Trennung bewerkstelligt und in dem ganzen Chaos, dass es verursacht, doch am Ende ein Lichtlein brennen lässt.

Den Schlusspunkt setzt der flotte Titeltrack "Moonlit Cross", auf dem sich Sänger Ricardo am besten anhört, da er hier die nötige Rauheit in seine Stimme mit integriert, was ich in einigen Momenten der anderen acht Songs vermisse.

"Moonlit Cross" ist ein solides, gutes, mit viel Power und Elan eingespieltes Album, das sich der alten Priest/Maiden-Schiene bedient und ein Teil 'Moderne' von Ghost mit integriert. Dieser Mix birgt einen eigenen Stil den sich The Night Eternal erarbeitet hat. Es macht auf alle Fälle neugierig auf das 2023 erscheinende neue Album.

Die Band präsentierte sich bereits auf etlichen größeren Metal-Festivals – demnächst beim hochkarätigen Ruhrpott Metal-Festival, wo sie sich mit Größen wie Saxon, Tankard oder Angel Dust in bester Gesellschaft befinden.

Cool find ich auch das von Lena Richter entworfene Cover-Artwork mit dem Kreuz und den blutenden Wunden an den Händen, die fast wie Augen aussehen. Auch toll sind die Fotos von Thomas Haubrich, der die Band und deren Instrumente an einem düsteren, geheimnisvollen Ort bestens in Szene setzt. Dies rundet den guten Gesamteindruck ab.


Line-up The Night Eternal:

Ricardo (vocals)
Rob (lead & rhythm guitar)
Henry (rhythm guitar)
Jones (bass guitar)
Aleister (drums)

Tracklist "Moonlit Cross":

  1. Manbelyst (Intro) (0:49)
  2. Elysion [Take Me Over] (5:14)
  3. Cloaked In Darkness (5:08)
  4. Son Of Sin (6:31)
  5. Deadly As A Scythe (3:58)
  6. Shadow’s Servants (4:29)
  7. Prison Of Flesh (4:36)
  8. Closeness In Suspension (5:30)
  9. Moonlit Cross (4:40)

Gesamtspielzeit: 48:46, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Achim Mayinger

Genres: Beat, Classic Rock, Hard'n'Heavy, Progressive Rock

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