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The Paddy Boy Zimmermann Band – Konzertbericht, 28.10.2023, Buena Ressa Music Club, Rees

Über The Paddy Boy Zimmerman Band lesen wir auf deren Website unter anderem: »[…] The Paddy Boy Zimmermann Band wurde im Jahre 2021 von Rupi Schwarzburger (Bass), Jan Wienstroer (Drums) und Paddy Boy Zimmermann (Guitar, Vocals) in Mönchengladbach gegründet und spielt überwiegend Eigenkompositionen aus der Feder von Paddy. Stilistisch ist die Band dem Rock, Bluesrock und Jazzrock zuzuordnen. […]«
Ergänzend informiert der Buena Ressa Music Club mit einem Statement von Paddy Boy Zimmermann: »[…] Nach ca. 15 Jahren gibt es wieder Musik aus meiner eigenen Feder. Ich freue mich sehr. Songs geschrieben habe ich immer und es lagen viele halbfertige Ideen in der Schublade. […] Wir proben seit einigen Monaten zusammen und es wird definitiv ein Album geben! Die Vorproduktion läuft bereits. Doch bevor es ins Studio geht und die Songs den letzten Schliff bekommen möchten wir schon mal für euch spielen. […]«

The Paddy Boy Zimmermann Band im Oktober 2023 im Bueana Ressa Music Club

The Paddy Boy Zimmermann Band im Oktober 2023 im Bueana Ressa Music Club

Zum knapp über zweistündigen The Paddy Boy Zimmermann Band-Konzert im Buena Ressa Music Club, Rees, lässt sich das Folgende berichten: Das Konzert des Trios war ein Auftritt mit Wow-Effekt.
Wie Paddy Boy Zimmermann nach der Zugabe betonte, war der Buena Ressa Music Club-Gig erst das zweite Konzert des Trios. Die Combo kam beim Publikum super gut an und da werden, auch nach der Veröffentlichung eines Albums im nächsten Jahr, noch viele Auftritte folgen.

Einige der Songs waren Instrumentals. Der Frontmann meinte, dass es immer schwierig sei, Liedern ohne Text einen Titel zu geben. Da Paddy Boy gerne isst, könnte man so formulieren: Die musikalischen Rezepte bezogen sich auf "Spaghetti", "Tasty Onion Rings" oder "Scrambled Eggs". Seinen Helden aus der Jugend zollte man Tribute. Verführerische beziehungsweise verwegene Interpretationen von Rory Gallaghers "Cradle Rock", Bob Dylans "Like A Rolling Stone", einem Lied, das Paddy Boy mit auf eine einsame Insel nehmen würde oder seine "Plattform B"-Hommage an The Rolling Stones, begeisterten das Publikum, das mit 'Woo-woo' aus "Sympathy For The Devil" mitsang, genauso wie zum Beispiel "Green Boots", zu dem die Bühne passsend in grünes Licht getaucht wurde.

Ein Konzertbesucher hatte an dem Tag Geburtstag und Paddy Boy Zimmermann spendierte ihm ein "Happy Birthday" à la Jimi Hendrix. Super Einlage!

Beim The Paddy Boy Zimmermann Band-Auftritt waren Begeisterung, Staunen und eine Gänsehaut nach der anderen angesagt.
Was der Bandleader dem Publikum auf seiner E-Gitarre bot, war die hohe Kunst der Saiten-Zauberei. Im positiven Sinn Wahnsinn. Unglaublich, welche Akrobatik er auf dem Fretboard bot und der Gitarrist war geradezu ein Meister im Kreieren von Klang-Effekten, die er oft mit dem Tremolohebel, dem Wah Wah-Pedal oder über Effektgeräte sehr geschickt in Szene setzte.

Funk und Psychedelic gaben sich die Klinke in die Hand und Paddy Boy sorgte bei seinen oft auch langen bis sehr langen Solo-Ausflügen fast immer für Szenenapplaus. Mit seinen vielen Hintergrund-Informationen und Geschichten hatte Paddy Boy einen tollen Kontakt zu den Leuten vor der Bühne. Einfach sympathisch. Beim sehr aufmerksamen Publikum kam das immer leiser werdende Spiel auf dem Sechssaiter sehr gut an und beim Rory Gallagher-Lied "Cradle Rock" setzte er das Bottleneck ein. Ehre, wem Ehre gebührt. Mit "Led Boots" verneigte sich das Trio in herausragender Weise vor Jeff Beck. Die Nummer "Paddy’s Big Blues" stand Pate für den herausragend gespielten Slow Blues. Mega hinreißende Emotionen flossen aus der Seele des Gitarristen, der seinem Arbeitsgerät hier auch einen herrlichen Chorus-Klang verpasste. "Spaghetti" glänzte durch tonnenschweren Blues nach Chicago-Rezeptur und bei den Zutaten war auch eine gehörige Portion Fuzz angegeben. Der Frontmann ging in die Tiefen des Blues, ein Statement in Sachen Zwölftakter. Das Konzert hatte einen tollen Lauf und war von Feinheiten wie auch Wucht gekennzeichnet. Entertainment auf höchstem Niveau, bei dem Paddy Boy Zimmermann die Hauptrolle zukam.

Zum Gelingen des Konzerts trugen allerdings auch der Bassist Rupi Schwarzburger sowie Schlagzeuger Jan Wienstroer bei. Je nach Song-Atmosphäre spielte Rupi Schwarzburger seinen Bass von butterweich bis knochentrocken. In einem langen Solo zeigte der sein ganzes Können und fesselte das Publikum mit seinen Variationen der tiefen Töne. Beide Daumen hoch für Rupi Schwarzburger.
Jan Wienstroers Beats und Grooves gaben den Liedern einen hochklassigen Background und sein Alleingang war geprägt von vielen Facetten eines Drummings, das bis in die kleinste Nuance begeisterte. Auch hier beide Daumen hoch.

Es war erst das zweite Konzert dieses Trios und dennoch sorgte die Gruppe von Beginn bis zum Ende der Zugabe mit den Songs "Scrambled Eggs" sowie "Little Wing" (Jimi Hendrix) für Aufsehen, Schwärmerei und Hochstimmung. Hut ab, Jan, Paddy Boy und Rupi!
Für die Zukunft sollte man The Paddy Boy Zimmermann Band unbedingt auf dem Schirm haben.
Ein ganz großes Lob an alle helfenden Hände, stellvertretend an die netten und aufmerksamen Bedienungen, die alle bei jedem Konzert ehrenamtlich tätig sind.
Für Halloween hat man die Location entsprechend geschmückt.
Soundmann Herbi Gudde hatte alle Regler voll im Griff. Beide Daumen hoch!
RockTimes bedankt sich bei Ralf Praest für den Platz auf der Gästeliste.
Am 11. November wird Remember Johnny im Buena Ressa Music Club erwartet.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.

Bildnachweis für alle Bilder des Events: Joachim 'Joe' Brookes (RockTimes)


Line-up The Paddy Boy Zimmermann Band:

Paddy Boy Zimmermann (vocals, guitar, slide guitar)
Rupi Schwarzburger (bass)
Jan Wienstroer (drums)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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