Patrik Jansson ist nicht nur Komponist, Produzent, Gitarrist und Sänger, sondern auch Schlagzeuger. In der Rolle des Drummers gibt es eine Verbindung zur Jam Rock-Band Hellsingland Underground. So ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass der Protagonist auch zusätzliche Percussion spielt. Der im schwedischen Gävle geborene Musiker begann zunächst mit dem Schlagzeug spielen. Zu der Zeit war Jazz kein fremdes Genre für ihn und darüber hinaus fing er auch an Piano, Bass und Gitarre zu spielen.
Nach dem Debüt aus dem Jahr 2011 und "Here We Are" (2014) ist "So Far To Go" die dritte Veröffentlichung von The Patrik Jansson Band.
Nach einigen Wechseln in seiner Band kann man feststellen, dass er nun wohl seine Formation gefunden hat.
Was die neun Eigenkompositionen auf vorliegender Platte zu bieten haben, ist wahrlich ein Genuss. Ferner wird der Sound des Quartetts noch durch eine Bläserfraktion (für vier Songs), dem Harmonikaspieler Mikael 'Mike' Fall, Streicherklänge von Jonas Öijvall und Vocals beziehungsweise Backing Vocals ergänzt.
Bezogen auf die Vocals sind wir auch gleich beim ersten Track der Scheibe.
In "Can’t Get You (Out Of My Head)" wird die Sängerin Theresé Thomsson prominent in den Vordergrund gestellt. Mit Druck, Groove und einer feinen Prise Swing garniert, gibt man dem Blues schon zu Beginn ein klasse Aussehen. Die Stimmen passen perfekt zueinander, sind infizierend. Da will man gleich mehr davon. Leider bleibt es aber nur bei dem einen Gastspiel der Sängerin. Nichtsdestotrotz … ein Lied, das sehr gefällt. Musikalisch gefallen ebenfalls die Twin-Sounds und das herrlich aufspielende Piano. Da lohnt es sich, den Track unter dem Aspekt des Tastenmanns, Gustaf Andersson, der hier auch die Keyboards bedient, nochmals zu hören.
Mit einem herrlichen Slow Blues namens "Those Days Are Gone" verwöhnen uns Patrik & Co. Hier geben die Holz- und Blechbläser mit den guten Ton an. Wunderschön ergänzen sie die melancholische Stimmung. Das Gitarrensolo des Frontmannes ist zum mit der Zunge schnalzen und wie bereits in vorherigen Nummern, erhält Gustaf Andersson sein Freiräume. Die sind nicht nur einmal von einer jazzigen Note bestimmt und die Streicher sind hier genau auf den Punkt eingesetzt. Klasse!
Das Album enthält zwei Instrumentals. Gleich nach der gerade erwähnten Ballade geht es – abermals mit den Bläsern – ab auf den vom Funk erhitzten Asphalt. Hier brodelt der Blues und Patrik Jansson aktiviert das Wah Wah-Pedal für noch mehr Funk-Stimmung. Die fast fünfeinhalb Minuten sind sehr abwechslungsreich und der Keyboarder zeigt auch, was er von Funk versteht. Mit scharfen Riffs unterlegt, meldet sich auch der Schlagzeuger Martin Forsstedt zu Wort. Toll!
Als Rausschmeißer fungiert ein weiterer Song ohne Text. In "Sweet T" lässt Partik Jansson seine Gitarre die nachdenkliche Geschichte erzählen. Ohne Zweifel, der Mann hat Feeling. Man kann es sich schon denken … auch der Tastenmann ist mit einem reizvollen Solo dabei. In relaxter Atmosphäre macht auch diese Nummer mächtig Laune.
"Too Blind To See" ist an und für sich schon ein starker Song und wird mit dem Harp-Einsatz inklusive Alleingang von Mikael 'Mike' Fall noch garniert.
The Patrik Jansson Band zeigt mit "So Far To Go", wie man den Blues modern und mit einem ziemlich großen Tellerrand spielen muss, um den Hörer über die gesamte Distanz der Platte bei der Stange zu halten. Durchhänger sind hier Fehlanzeige. Nach diesem sehr positiven Eindruck fehlen nur noch Live-Impressionen dieser Band. Da lohnt es sich, nach Tourterminen Ausschau zu halten.
Line-up The Patrick Jansson Band:
Patrick Jansson (guitar, vocals, additional percussion)
Gustaf Andersson (organ, piano, )
Thomas Andersson (bass)
Martin Forsstedt (drums)
With:
Adam Fernlöf (trumpet)
Daniel Bjurling (saxophone)
Yahlmar Olofsson (trombone)
Mikael 'Mike' Fall (harmonica)
Jonas Öijvall (strings)
Theresé Thomsson (vocals)
Tracklist "So Far To Go":
- Can’t Get You (Out Of My Head)
- Life Without You
- Keep Taking Your Chances
- So Far To Go
- Those Days Are Gone
- That 70’s Thing
- Hard To Please
- Too Blind To See
- Sweet T
Gesamtspielzeit: 43:31, Erscheinungsjahr: 2017
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