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The Platters / Rock – CD-Review

The Platters/Rock

»Only you can make all this world seem right, only you can make the darkness bright…«

Diese Zeilen werden wohl sicher schon alle einmal gehört haben, auch jene, die sich vielleicht nicht ganz so viel mit Musik beschäftigen. Mit »Only you« begannen 1955 auch eine ganze Reihe von Hits dieser Band, so folgten unter anderem noch  "The Great Pretender," "My Prayer," "Twilight Time" und "Smoke Gets in Your Eyes". Doch diese Songs sind Fehlanzeige auf dieser aktuellen Kompilation von Bear Family Records. Schließlich heißt sie "Rocks" und somit ist Wert gelegt worden auf die andere Seite der Vokal-Formation, die eigentlich dafür bekannt war, samtweiche Balladen voller Harmonien zu präsentieren. Aber es ging auch anders, wenn das Tempo angezogen wurde. So waren die Platters durchaus in der Lage, auch anständig zu rocken und zu rollen und kräftig den Jive zu zelebrieren.

Diese dreißig Aufnahmen stammen aus dem Mercury-Katalog und umfassen den Zeitraum zwischen 1955 und 1962. Doch die Gründung fand bereits im Jahre 1953 statt, mit der Folge erster Schallplattenaufnahmen. Oft wurden die Platters als reine Männer-Gesangsgruppe betrachtet, doch weise ich darauf hin, dass mit Gaynel Hodge beziehungsweise später Zola Taylor eine Dame dabei war, die den Sound ebenfalls mitprägte. Und das ist sogleich beim Opener der Fall, "Bark, Battle And Ball" klingt fast so wie "Shake, Rattle & Roll" und atmet auch dessen Stimmung. Das Gesangszepter hat Zola Taylor in der Hand und ihre Jungs schmettern beherzt den Background. Auch beim nachfolgenden, in sanftem Shuffle-Rhythmus wiegenden "I Don’t Know Why" ist sie es, die den Song prägt. Neben den nur mit Gitarren, Bass und Schlagzeug instrumentierten Titeln gibt es auch solche, die üppiger arrangiert sind, wie zum Beispiel "By The River Sainte Marie", mit vollem Streicher- und Bläsereinsatz.

"Rocks" – ganz so streng hat man es dann wohl doch nicht genommen, denn als "Love, Your Magic Spell Is Everywhere" auftaucht, wird wieder richtig schön geschmachtet – in feinster Platters-Manier – und in diesen Songs zeigt sich ihre volle Stärke neben solchen damaligen Konkurrenten wie The Drifters, The Clovers, The Moonglows und The Midnighters. Neben Doo Wop, Rock’n’Roll und Rhythm & Blues gibt es auch immer wieder eine Spur von lateinamerikanischen und anderen exotischen Einflüssen, wie auf "Lie Low" im entsprechenden Rhythmus eine Calypso Lady besungen wird und auf "On A Slowboat To China" gar chinesisch gerockt wird. Zu den richtig starken Rockern zählen Stücke wie "I Wanna" oder "Out Of My Mind". Dreißig Titel werden durch ein 36-seitiges Booklet in einem Digipack, mit Liner Notes von Bill Dahl, perfekt abgerundet.


Line-up The Platters:

Tony Williams (tenor vocal)
David Lynch (tenor vocal)
Zola Taylor (vocals)
Paul Robi (bariton vocal)
Herb Reed (bass vocal)
Plus diverse Begleitbands und Orchester

Tracklist "Rock":

  1. Bark, Battle And Ball
  2. I Don’t Know Why
  3. In The Middle Of Nowhere
  4. By The River Sainte Marie
  5. Sixteen Tons
  6. Don’t Let Go
  7. Love, Your Magic Spell Is Everywhere
  8. He’s Mine
  9. Lie Low
  10. In A Little Spanish Town
  11. Hula Hop
  12. Let’s Fall In Love
  13. On A Slowboat To China
  14. I Wanna
  15. A Tisket, A Tasket
  16. It Isn’t Right
  17. I’m Gonna Sit Right Down And Write Myself A Letter
  18. Out Of My Mind
  19. Advertise It
  20. Movin' In
  21. Heartbreak
  22. Love Me Or Leave Me
  23. My Heart Belongs To Daddy
  24. Winner Take All
  25. You Don’t Say
  26. Roses Of Picardy
  27. True Lover
  28. When You Wore A Tulip (& I Wore A Big Red Rose)
  29. Darktown Strutter’s Ball
  30. In The Still Of The Night

Gesamtspielzeit: 71:52, Erscheinungsjahr: 2017 (Aufnahmen: 1955 . 1962)

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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