The Rock’n’Roll Wrestling Bash / Show, 28.12.2024, Backstage, München

Als ich die Einladung von der Band Molutov aus Eichstätt bekam, bei diesem Event zu fotografieren, habe ich mich sehr gefreut. Da ich dann noch recherchiert hatte, was "The Rock’n’Roll Wrestling Bash" überhaupt ist, dachte ich Okay, da lass ich mich mal überraschen. Beim Werbeclip zu diesem Event, sagte der Promoter Carlos Martinez schon wörtlich: »Es wird das Gehirn am Eingang abgegeben und bei Verlassen wieder abgeholt«!

Na das kann ja lustig werden, also auf in die bayerische Hauptstadt.

Schon beim Einlass in die Halle, thront inmitten der Arena der Wrestling Ring, außergewöhnlich für ein Rockkonzert. Ich war froh, dass ich mein Gehirn vorerst noch behalten hatte, da die Band Molutov ziemlich pünktlich anfing und mit ihrem kräftigen "Parasite" loslegte. Es war gleich der richtige, fetzige und perfekte Einstieg. Das sehr offene und feierlaunige Publikum machte sehr gut mit und honorierte den Start mit viel Applaus. Weiter ging es mit "Why", einem Hardrock-Song, der besonders das Zusammenspiel der jungen Musiker hervorhebt.

Molutov

Im Nachgang hatte ich mich mit Lukas, dem Bassisten und Sänger, unterhalten, ihn quasi ein bisschen ausgefragt.
Molutov in dieser Formation besteht seit 2022 und hatte gerade letztes Jahr sehr viel Erfolge einfahren können. Der größte war zweifelsohne beim "Emergenza Talent Award", wo sie den 1. Preis geholt hatten. Dadurch ergatterten sie einen Auftritt in Berlin und durfte auf dem Taubertal Festival spielen, und natürlich die Aufmerksamkeit in der Musikszene einholen.

Diesen Gig bei dem "Rock’n’Roll Wrestling Bash" erhielten sie über eine Bewerbung bei Rock Antenne Bayern, die eine kleine Auswahl der Bewerber an den Promoter Carlos Martinez weitergeleitet hatte. Die von Molutov hatte ihm anscheinend sehr gut gefallen und dadurch bekamen sie den Support Gig. Ein Grund mehr, mal über eine junge talentierte Vorband zu berichten.

So rockten sie sich durch das Set mit ihren zwei zuletzt erschienenen Singles "Illusions" und dem aktuelleren  "Faceless". Nach "Asylum" brachten sie "Jackboot" von den Smashing Pumpkins. Ich fragte Lukas nach ihren musikalischen Vorlieben, da ihre Songs über Glam, Grunge, Alternative, Indie und Metal alles in sich aufsaugen und sie somit auch einen Nerv treffen. Es fließt von den Vorlieben aller Mitgliedern etwas ein, ob nun Rock und Sleaze à la Guns N’Roses, oder Alternative Rock der Marke Smashing Pumpkins usw.. Dieser Mix an Genres wird gekonnt umgesetzt. Zu merken auch wieder bei der Zugabe in Form eines fetzigeren "Where Is My Mind" von den Pixies.

»Die beiden Gitarristen Moritz und Winnie schreiben die meistens Stücke und nehmen auch von mir und dem Drummer Ideen mit auf, so ist und bleibt das ganze sehr harmonisch«, meint Lukas.
Zurzeit sind die Jungs mit Produzent Markus Samper (Stereons) im Studio und nehmen vier neue Tracks auf, die auch möglichst bald veröffentlicht werden sollen, vorerst als Singles, aber in naher Zukunft ist es festes Ziel, das Debütalbum einzuspielen. Von Lukas erfahre ich außerdem, dass die Band für dieses Jahr schon einige feste Live-Termine bestätigt bekommen hat und weiterhin versucht, auf Bandcontests und Festivals zu spielen. Alle sind voller Tatendrang und Ideen. Dass sie ideenreich sind, beweist auch der Bandname, der aus den Vornamen entstand: MOritz LUkas TOni Vincent.

Brandgefährlich

Im Backstage München haben sie mit viel Spielfreude und Feuer performt, und erreichten als Vorband das Publikum. Die Stimmung war prächtig und sie nutzten die ganze Bühne aus; ebenso wurde der Steg zum Ring für den ein oder anderen Solospart gerne benutzt. Es war ein voller Erfolg und tolle Erfahrung für ihren weiteren – da bin ich mir sicher – erfolgreichen Weg.

Nach schneller Umbauphase war der zweite Support-Gig ready und nun startete Brandgefährlich aus Frankfurt ihre einstündige energiegeladene Show. Harter Metal à la Accept mit deutschen Texten durchsetzt, heizte das Backstage weiter auf.

Bereit für Braincation

Nach deren Auftritt war der viel umjubelte Hauptact an der Reihe. Die vier vermummten Musiker von Braincation kamen mit treibenden Heavy Riffs auf die Bühne und schmetterten erst mal zwei Songs hin. Der Sänger, der auch als Moderator der Wrestling Show diente, heizte zusätzlich ein.

Nach den beiden Nummern erklärte er im Ring stehend, den Zuschauern erst einmal die Regeln und vor allem, wie man sich zu verhalten hatte. Das Wichtigste: »Never … never put the glas of beeeeeer in the ring«. Und nun wurde die Reinigungsfrau, die auch als Schiedsrichterin fungierte, vorgestellt. »Weeeeelcome and come here, Rooooooberta«. Zum Riff von "Whole Lotta Rosie" kam die sehr fidele und hyperaktive Roberta vielumjubelt herein und schon wurden die ersten Kämpfer angesagt. Dazu gab es immer wieder Metal-Riffs der Band und auch während den einzelnen (Show-)Kämpfen spielten sie ihr Ding runter.

Die Musiker waren wirklich gut. Erneut spielten sie zwei Song (mit Gesang) und dazu kamen noch zwei leicht bekleidete Damen auf die Bühne, tanzten mit und animierten zusätzlich mit Whiskey die Anhängerschaft und so ging es munter weiter. Da will ich jetzt nicht näher darauf eingehen. Nach dem finalen Show Act, nachdem sich alle Kämpfer irgendwie ausgeknockt hatten, kam die ganze Band nach einem Trommelwirbel in den Ring und performte eine Metal-Version von New Orders "Blue Mondy"

Es war irgendwie dann doch ein sehr witziger Abend. Ich kannte Wrestling so nicht und war erstaunt, wie viele erwachsene Leute, egal ob Weiblein oder Männlein, sich so gehen lassen können. Ohne dass ich jetzt näher darauf eingehe, war es witzig, das mal live gesehen zu haben. Für mich ist dies auf alle Fälle nichts!

Musikalisch war Molutov, nicht nur für mich, musikalisch die beste und abwechslungsreichste Band des Abends. Aber die Musik war für die Show dann doch eher zur Nebensache geworden.

Setlist Molutov:

1. Parasite
2. Why
3. llusions
4. Faceless
5. Down
6. Asylum › Jackboot
7. Burdock
8. Where Is My Mind

Bildnachweis für alle Bilder des Events: © 2025 | Achim Mayinger | RockTimes