Steile Wasser fallen auf rollende Steine
Ihr hört gerne verstärkte Gitarrenmusik? Bei Blues-, Southern- und Classic Rock geht euch das Herz auf? Dann seid ihr bei der Steepwater Band genau richtig! Auf ihrem kräftig rockenden neuen Silberling "Turn Of The Wheel" 'riffen' die Double-Leadgitarristen Jeff Massey und Eric Saylors um die Wette, würzen ihr Spiel mit angezerrten, rauen Tönen und garnieren es mit feinen Slideeinlagen. Vier Jahre lang haben die vier aufrechten Rocker in den neuen Vigo Street Studios in Miller Beach, Indiana, am Ufer des Michigansees, am 'Rad gedreht', um ihr siebtes Studioalbum auszutüfteln. Es ist das erste Album für den neuen Bassisten Joe Bishop, der zusammen mit dem etatmäßigen Joe Winters am Schlagzeug das 'Rhythmusrädchen dreht'. Die Songs entstanden durch musikalische Beiträge aller Bandmitglieder. Die Lyrics steuerte alleine Jeff Massey bei.
»Für mich ist dies die bisher beste Steepwater-Platte«, sagte Jeff Massey über das neue Album. Was wie eine viel zitierte Floskel klingt, bewahrheitet sich Song für Song. Der Titeltrack, "Turn Of The Wheel", geht sofort ins Ohr, rockt mit eingängiger Melodie und das Bottleneck sorgt für die besonderen Klangtupfer. Auch "Trance" nimmt den Hörer gefangen. Gastkeyboarder Chris Grove, der langjährig in Diensten des leider kürzlich verstorbenen Eddie Money stand, greift hier erstmalig in die Tasten. Zum harmonischen "That’s Not The Way" gesellt sich noch Saxofonist Terry 'Sonny Lee' Tritt dazu, der auf Groves Orgelteppich ein Solo der Extraklasse auf seinem Blechgebläse entfacht und somit ein unerwartetes psychedelisches Intermezzo im Mittelteil des Songs kreiert.
"Big Pictures", der längste Track der Platte, inklusive knarziger Gitarrensoli, geht glatt als Hommage an Neil Young durch. Hier sieht man den Kanadier vor dem geistigen Auge über die Bühne poltern. In "Make It Right", gleichzeitig die erste Singleauskopplung, steckt ganz viel Stones zu Zeiten von Exile On Main Street drin. Ganz stark auch der Rausschmeißer "The Peace You’re Looking For", der unmittelbar mit dem Refrain beginnt und munter drauf los rockt. Aber auch die übrigen Stücke der neuen Platte sind fein austarierte Songperlen. Es lohnt sich, das Teil am besten gleich mehrmals nacheinander komplett durchzuhören.
Obwohl die Inspirationsquellen Rolling Stones, Black Crowes oder Neil Young in allen Songs mitschwingen, haben die Mannen um Mastermind Jeff Massey ihre typischen Trademarks weiter ausgefeilt, so dass ihren Songs auch eine gewisse Eigenständigkeit und eine hohe Wiedererkennung bescheinigt werden kann. Bleibt zu hoffen, dass die Steepwaters mit dieser Veröffentlichung an einem 'größeren Rad werden drehen können'. Verdient hätten sie es allemal.
"Turn Of The Wheel" ist seit dem 24. April unter dem bandeigenen Label Diamond Day Records veröffentlicht. Silberlinge und schwarze Langrillen könnt ihr über die Website der Band oder bei den üblichen Quellen bestellen. Noch viel empfehlenswerter ist der Erwerb von Merchandise-Artikeln bei einem hoffentlich bald wieder stattfindenden Konzert, weil sich die musikalischen Qualitäten der fleißigen Liveband aus Chicago erst auf den Clubbühnen dieser Welt gänzlich entfalten. Hingehen und Spaß haben lautet die klare Empfehlung!
Am Schluss noch der Hinweis, dass Leadsänger und Leadgitarrist Jeff Massey gleichzeitig ein akustisches Soloalbum mit dem schönen Titel "From The Highway To The Show" an den Start gebracht hat. Die Rezension vom Immanuel Kant der Rockmusik, Olaf 'Olli' Oetken, ist hier zu lesen.
Line-up The Steepwater Band:
Jeff Massey (lead & rhythm guitars, lead vocals)
Eric Saylors (lead & rhythm guitars, mandolin, lap steel, backing vocals)
Joe Bishop (bass & backing vocals)
Joe Winters (drums & percussion)
Gäste:
Chris Grove (keyboards)
Terry 'Sonny Lee' Tritt (saxophone)
Freddy Gonzalez (congas & percussion)
Tracklist "Turn Of The Wheel":
- Turn Of The Wheel (03:39)
- Trance (04:29)
- Running From The Storm (03:14)
- In The Dust Behind (03:37)
- That’s Not The Way (04:59)
- Big Pictures (06:15)
- Please The Believer (04:08)
- Lost On You (03:50)
- Make It Right (04:32)
- Abandon Ship (03:51)
- The Peace You’re Looking For (04:43)
Gesamtspielzeit: 47:19, Erscheinungsjahr: 2020
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