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The Style Council / The Singular Adventures Of The Style Council – CD-Review

Was musste man nicht alles mitmachen. Paul Weller forderte seine Fans nach der Auflösung seiner Punk Rock-Band The Jam, die von Anfang der Siebziger- bis zum Beginn der Achtzigerjahre für zirka zehn Jahre aktiv war und unter anderem durch Alben wie "In The City" (1977), "All Mod Cons" (1978) oder "Setting Sons" (1979) die Aufmerksamkeit der Musikwelt auf sich zog.

Zusammen mit Mick Talbot (Dexy’s Midnight Runners, The Bureau) formierte Paul Weller 1983 The Style Council und begab sich musikalisch auf den Pfad von Soul, R&B und Jazz, also etwas völlig anderes, als es The Jam mit einer Art aufmüpfigem Establishment-Protest verkörperte.
The Style Council bot eine wunderschöne Mischung aus den gerade genannten Stilrichtungen und hatte schon mit dem Longplayer "Café Bleu" (1984) einen beachtlichen Erfolg. Auch die folgenden Alben, wie zum Beispiel "Our Favourite Shop" (1985) oder "The Cost Of Loving" (1987) fanden sich in vielen Plattensammlungen wieder. Die erste Veröffentlichung war eine EP und hatte den Titel "Introducing The Style Council".
Abgesehen von den einzelnen Alben wurden von der Formation jede Menge Singles in unterschiedlichen Formaten auf den Markt gebracht. Da muss man, wie so oft, mit dem Angebot an Scheiben Vorsicht walten lassen, aber eine der besten Zusammenstellungen ihrer Singles und Maxis ist wohl "The Singular Adventures Of The Style Council", die 1989 erschien. Die sechzehn Songs umfassen eine Zeitspanne von 1983 bis 1989.

Paul Weller und Multiinstrumentalist Mick Talbot musizierten mit vielen Künstlern. Unter anderem waren es die Lead- und Backing-Sängerin Dee. C. Lee (auch D.C. Lee), Tracie Young (Backing Vocals), Schlagzeuger Steve White, Saxofonist Billy Chapman, Barbara Snow, Steve Dawson ( beide Trompete) oder Tracey Thorn und Ben Watt vom Duo Everything But The Girl.
"Speak Like A Child" und "The Money-Go-Round", beide auch auf vorliegender Platte enthalten, waren erste Hits der Formation und nach der bereits erwähnten EP war "Café Bleu" dann das Debütalbum.

Aus dem Spannungsfeld von künstlich erzeugten Sounds und handgemachter Musik zog The Style Council seine Faszination. Obwohl "The Sigular Advenrures Of The Style Council" den Untertitel 'Geatest Hits Vol 1' trägt, gab es nie eine zweite Folge der famosen Zusammenstellung zu Zeiten des aktiven Duos.
Mit der ohne genaue Trennschärfe von Soul, R&B, Pop, Rap oder Jazz sind die sechzehn Lieder eine ganz starke Werkschau von The Style Council. Meines Erachtens war die Musik des Duos auf einem anderen Level als zum Beispiel Simply Red oder The Fine Young Cannibals, die zu der Zeit auch erfolgreich waren.

Die Tracklist ist nicht chronologisch sortiert. Muss auch nicht, denn mit einer gewissen Mischung ist die CD eine überzeugende Werkschau. Sie zeigt, wie sich The Style Council sozusagen immer wieder runderneuert hat. Man höre sich nur "Speak Like A Child" und das davor geschaltete "It Didn’t Matter" an.
Oder das von Funk und Bläsern fast schon überhitzte "Money Go Round (Parts 1&2)". Da dampft der Kessel und die 12″-Version von "Long Hot Summer" mit einer wunderschönen Basslinie bietet dazu geradezu Abkühlung. "Walls Come Tumbling Down" ist so etwas wie der Rocker unter den sechzehn Nummern und gleich danach steht "Shout To The Top!" für die Abteilung Streicher-Soul.

The Style Council war bestimmt speziell, aber servierte einen fantastischen Musik-Mix.


Line-up The Style Council:

Paul Weller
Mick Talbot

Tracklist "The Singular Adventures Of The Style Council":

  1. You’re The Best Thing (4:20)
  2. Have You Ever Had It Blue (5:17)
  3. Money Go Round [Parts 1&2] (7:42)
  4. My Ever Changing Mood [12″ Version] (5:40)
  5. Long Hot Summer [12″ Version] (6:56)
  6. The Lodgers (3:33)
  7. Walls Come Tumbling Down (3:21)
  8. Shout To The Top! (3:18)
  9. Wanted (3:25)
  10. It Didn’t Matter (4:47)
  11. Speak Like A Child (3:15)
  12. A Solid Bond In Your Heart (3:16)
  13. Life At A Top Peoples Health Farm (4:19)
  14. Promised Land (2:50)
  15. How She Through It All Away (4:17)
  16. Waiting (4:27)

Gesamtspielzeit: 70:00, Erscheinungsjahr: 1989

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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