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The The / Ensoulment – CD-Review

Mit seinem Projekt The The war und ist der britische Künstler Matt Johnson außergewöhnlich, ausgefallen, eigentümlich und speziell.
Zum Musiker und seinem Album "Ensoulment" schreibt networking Media unter anderem: »[…] Nachdem zuletzt im Jahr 2000 ein Studioalbum (NakedSelf) erschienen ist, lässt sich Johnsons lange Abwesenheit auch durch sein Multimedia-Projekt The Inertia Variations aus dem Jahr 2017 erklären. Von dem gleichnamigen Buch des britischen Dichters John Tottenham aus dem Jahr 2005 inspiriert – insbesondere von der Idee des 'Grübelns, der Abstraktion und des Ausweichens', die dem kreativen Prozess im Wege stehen – führte das Projekt zu einem abendfüllenden Dokumentarfilm und dem Radio Cinéola Trilogy Triple Album Box Set. […]«
Matt Johnson sagt über das Album auch: »[…] Es ist unter sehr glücklichen Umständen entstanden, mit einer großartigen Stimmung zwischen der Band und all den Leuten, die daran gearbeitet haben. Es wurde viel nachgedacht, viel gearbeitet, viel geliebt und viel gelacht! […]«

Ob "Burning New Soul", "Soul Mining", Infected, "Mind Bomb" oder "Dusk", alle Alben verfügen über das gewisse Etwas, das was andere Alternative Music-Bands/Künstler nicht auf die Beine gestellt haben.
"Ensoulment" offenbart, dass Matt Johnson aka The The nichts, aber auch gar nichts an Kreativität eingebüßt hat. Alle zwölf Kompositionen sind Perlen, die ganz unterschiedliche Stimmungen reflektieren und immer noch hat der Künstler das Leben und Treiben der Gegenwart voll im Blick und bringt sie in seinen bemerkenswerten Texten zum Ausdruck.
Nicht nur die Musik ist beeindruckend. Matt Johnsons Stimme hat immer noch einen klasse Klang, geprägt von einem tiefen Ton, der teilweise bei "Down By The Frozen River", mit einem faszinierenden Blues-Piano verziert, auch in Spoken Words mündet und einer Intensität, die man nicht so oft findet.

Leute, die auch ältere Alben zu schätzen wissen, werden feststellen, dass The The einen individuellen Stil-Mix beibehalten hat. Bei der vorliegenden Platte spielt der Protagonist mit einer überschaubaren Band, die Matt Johnsons Ideen perfekt in Szene setzt.
"Ensoulment" ist im weitesten Sinn Alternative Music at it’s best.
Die Leute vor den Lautsprechern werden erst von der Leine gelassen, nach den die letzten Tönen von "A Rainy Day In May", einer Art Andacht im The The-Gewand. Diese Nummer ist so herrlich relaxt. Eine Art Andacht, bei der man in die Versuchung kommt, die Augen zu schließen und sich voll und ganz der Musik hinzugeben. Die DC Collard-Keyboards verleihen dem Track so etwas wie Flügel. Als Kontrast verbreitet die E-Gitarre eine andere Atmosphäre.

Wie beim letztgenannten Song sorgt Sonya Cullingford mit ihrer Geige in "Linoleum Smooth To The Stockinged Foot" sowie bei "Where Do We Go When We Die?" für ein besonderes Flair.
Neben einer Vielzahl von Phasen, in denen die Musik ganz geschmeidig ins Ohr geht, darf es hier und da auch etwas sperriger zugehen.
Spezielle Gitarren-Sounds begleiten uns durch "Kissing The Ring Of Potus", wobei Matt Johnsons Stimme ganz nahe bei uns ist, fast flüstert. Im Hintergrund hören wir die nach nächtlicher Großstadt klingenden Horns von Terry Edwards. In anderen Lieder serviert der Bläser auch feine jazzige Töne.

"Ensoulment" von The The ist große Kunst der Alternative Music-Unterhaltung.
"Ensoulment" von The The ist, wie es schon die Alben der Vergangenheit gezeigt haben, ein Statement und drücken wir die Daumen, dass es in absehbarer Zeit eine weitere Veröffentlichung von The The gibt.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up The The:

Matt Johnson (vocals – #1-12, electric guitar – #3,8,10,12, acoustic guitar – #2,5,10, bass – #9, tambourine – #8, rhythm machine – #9, clapping – #9,11)
Barrie Codogan (electric guitar – #1,2,4,6-8,10,11,12, acoustic guitar – #3, swell guitars – #10, backing vocals – #1-5,8)
DC Collard (keyboards – #1-8,11,12, clapping – #11, stomping – #11)
Sonya Cullingford (fiddle – #9,10,12)
Terry Edwards (horns – #4,5,7,9)
James Eller (bass – #1-5,7,8,10-12, acoustic bass – #6, clapping – #11, stomping – #11)
Earl Harvin (drums – #1-8,10,12, clapping – #11, stomping – #11)
Danny Cummings (percussion – #5,10, clapping – #9)
Gillian Glover (backing vocals – #1-5,7,9,10)

Tracklist "Ensoulment":

  1. Cognitive Dissident
  2. Some Days I Drink My Coffee By The Grave Of William Blake
  3. Zen & The Art Of Dating
  4. Kissing The Ring Of Potus
  5. Life After Life
  6. I Want To Wake Up With You
  7. Down By The Frozen River
  8. Risin' Above The Need
  9. Linoleum Smooth To The Stockinged Foot
  10. Where Do We Go When We Die?
  11. I Hope You Remember (The Things I Can’t Forget)
  12. A Rainy Day In May

Gesamtspielzeit: 45:23, Erscheinungsjahr: 2024

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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