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The Tubes – Live At German Television – The Musikladen Concert 1981 – LP-Review

The Tubes - Live At German Television - The Musikladen Concert 1981 - LP-Review

Vor einem knappen Jahr brachte Sireena Records das heute in bestimmten Fankreisen als legendär geltende Musikladen-Konzert von The Tubes aus dem Jahr 1978 sowohl auf CD als auch auf DVD wieder in Umlauf. Aus den ehemaligen Punk-Rockern hatte sich zum damaligen Zeitpunkt eine ziemlich gut verkaufende Rock-/New Wave-Combo entwickelt, die mit ihren aufwendigen Shows immer mehr Leute zu ihren Konzerten lockte und mit durchdachten sowie gesellschaftskritischen Konzeptalben für Furore sorgte. Das oben genannte Label legt nun mit einer Doppel-LP-Version auf farbigem Vinyl nach. Dabei machen alleine schon die schönen, in dunklerem Blau gehaltenen, Platten freudig warm ums Herz und die Augen, wenn man die zwei Scheiben in den Händen hält.

Die Show an sich (Frontmann Fee Waybill als fast einziger Fokus, abgesehen von ein paar Ladies, die ebenfalls zeitweise im Vordergund auftauchen, während die Band komplett im Hintergrund bleibt) hatte dem Verfasser dieser Zeilen damals (wie beispielsweise auch Alice Cooper zu "Welcome To My Nightmare"-Zeiten) nicht zugesagt und auch die Musik liegt wie immer im Ohr des Betrachters. Was man The Tubes jedoch zugute halten muss ist, dass verdammt viel Arbeit in dieser Produktion steckte. Angefangen vom gut durchdachten Konzept der Story, dem damals sicherlich angesagten Groove bis hin zur Show war das alles ein ausgeklügelter Plan, der auch noch eine Weile gutgehen sollte, bis die Produktionskosten die Band etwa Mitte der achtziger Jahre schier erdrückten – irgendwann wars dann auch vorbei.

Den Songs – wie etwa "A Matter Of Pride", "Attack Of The Fifty Foot Woman", "Don’t Want To Wait Anymore", "Mondo Bondage" oder dem Hit "Talk To Ya Later" – an sich kann man durchaus etwas abgewinnen, falls man sich für den manchmal funkigen Wave der Amerikaner erwärmen kann. Mein größter Kritikpunkt an diesem Auftritt bzw. dem Konzept der Tubes ist, dass er viel zu sehr kopfgesteuert war, die Musik somit den Bauch des Hörers (zumindest meinen) nicht mehr erreicht und alles auf die Geschichte bzw. die Texte der Songs ausgelegt war. Das mag natürlich jeder sehen wie er will, was die Scheibe(n) für mich aber nicht besser macht. Aber um es auch nochmal klarzustellen: The Tubes waren alles andere als Dilettanten, das waren (bzw. sind) klasse Musiker mit einem klugen Texter, der seine Geschichten dann auch umsetzen konnte.

Ansonsten gibt es gar nicht mehr so viel zu sagen, was ich nicht hier oder in meinem Review zur CD-/DVD-Version bereits ausgeführt hätte. Ein wahrer Schatz und eine Freude für die Augen ist natürlich diese Vinyl-Ausgabe auf 180g-schwerem, blauem Material.


Line-up The Tubes:

Fee Waybill (lead vocals)
Rick Anderson (bass, background vocals)
Bill Spooner (guitars, background vocals)
Roger Steen (guitars, background vocals)
Prairie Prince (drums & percussion)
Vince Welnick (keyboards, background vocals)
Michael Cotten (keyboards)
Re Styles (background vocals, dancing)
Cheryl Hangland (background vocals, dancing)
Cynthia Rhodes (background vocals, dancing)

Tracklist "The Musikladen Concert 1981":

Side1:

  1. Ouverture
  2. A Matter Of Pride
  3. TV Is King
  4. Think About Me
  5. Talk To Ya Later

Side 2:

  1. Sports Fans
  2. Amnesia
  3. Mr. Hate
  4. Attack Of The Fifty Foot Woman

Side 3:

  1. Smoke
  2. Mondo Bondage
  3. Don’t Want To Wait Anymore
  4. Power Tools
  5. Business Dance

Side 4:

  1. Don’t Slow Down
  2. Sushi Girl
  3. Tubes World Tour
  4. Let’s Make Some Noise

Gesamtspielzeit: 22:17 (Side 1), 20:10 (Side 2), 19:15 (Side 3), 18:20 (Side 4), Erscheinungsjahr: 2017, (1981)

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
Über mich
Meine Beiträge im RockTimes-Archiv
News
Meine Konzerberichte im Team mit Sabine
Mail: markus(at)rocktimes.de

2 Kommentare

  1. Heinz

    Die Band hat sich Nie aufgelöst.Sie Touren noch Heute !

    1. Markus Kerren

      Hallo Heinz,

      danke für deinen Hinweis.

      Stimmt, ich hab' ja auch nie was anderes behauptet. Dennoch war"s irgendwann mit den großen Bühnenshows vorbei und die Band spielte ihre Gigs ca. ab den frühen Neunzigern als reine Rock-Konzerte. Wie es heute bei ihnen auf der Bühne zugeht, weiß ich allerdings nicht.

      Markus

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