Passend zur gerade laufenden Tour hat der Vierer aus Nashville, der eigentlich aus Alabama stammt, eine kleine EP gebastelt, die sich im Grunde aus einigen der besten Stücke ihrer ersten Veröffentlichung zusammensetzt. Diese lauschte 2016 auf den Namen "Trouble" und wurde im vergangenen Jahr noch einmal und mit mehr Tracks unter dem Un-Titel Deluxe Edition aufgelegt. Jenes Werk hat sich dann auch ausführlich und fundiert der sehr geschätzte RockTimer Markus Kerren zu Gemüte geführt und rezensiert.
Aktuell liegt nun aber die namenlose EP im Player und läuft in Dauerrotation. Sie wird mit einem kaum geeigneteren Stück eröffnet, als "Cocaine And Whiskey" das tun kann. Kein Up-Tempo Rocker, sondern ein die musikalischen Fähigkeiten des Quartetts unmissverständlich unter Beweis stellendes, vor Energie und Gefühl nur so strotzendes, getragenes Stück Southern Rock.
Qualitativ ohne Unterschied reiht sich unmittelbar daran das fast noch intensivere "Fix You" an, dem mit "Molly" ein Song folgt, der auch aus der Feder der Herren Rossington/Collins hätte stammen können – zudem erinnert James Fords Gesang hier stark an die Stimme eines gewissen Ronnie van Zant. Immer wieder durchdringt nicht nur, aber besonders hier ein kurzer und sehr prägnanter Gitarrenlauf die Grundmelodie, ganz so wie wir es von vielen Southern Rock-Kollegen kennen und so sehr lieben.
Da steht auch "Whiskey In My Cup" seinen Vorgängern in nichts nach. Die typische Dynamik, mit der sich diese Songs entwickeln, mag sich den Southern Rock-affinen Hörern vielleicht schneller erschließen als den 'Normalos', aber wer sich einmal darauf eingelassen hat, der wird in diesen Kompositionen gefangen und nicht mehr losgelassen.
Nach einem ebenfalls sehr eingängigen "Back Home" folgt schon der Schlussakkord dieser EP, nämlich das auf eine herrlich dominierende Art und Weise Gitarren-getragene "Grew Up In The Country". Und man mag mich jetzt schlagen oder steinigen, aber ich höre da so einige Referenzen zu Richie Sambora in besten Bon Jovi-Zeiten. Egal, der Song haut so dermaßen rein und obendrein verabschiedet er sich noch mit ein paar Tönen, die Skynyrds Gitarrenarmee ebenfalls hätte produzieren können.
Ein feines Teil, das irgendwo im möglicherweise entstehenden Dschungel der Eigenveröffentlichungen dieser Band seinen Platz finden wird und ein rechter Appetithappen ist. Man hört, die Band erobert im Zuge ihrer Tour die Clubs und die Herzen der Zuschauer im Sturm. Das haben sich die vier jungen Burschen redlich verdient und wir hoffen, dass sie diese Welle nutzen können, um noch viele weitere kreative Songs zu produzieren. Wir werden dieses vielversprechende Quartett auf jeden Fall genau beobachten.
Line-up Them Dirty Roses:
James Ford (vocals, guitar)
Andrew Davis (guitar)
Ben Crain (bass)
Frank Ford (drums)
Tracklist "Them Dirty Roses":
- Cocaine And Whiskey
- Fix You
- Molly
- Whiskey In My Cup
- Back Home
- Grew Up In The Country
Gesamtspielzeit: 23:39, Erscheinungsjahr: 2017
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