Der aus dem schönen Saarland stammende Musiker und Sänger Thomas Guido Peter ist unter anderem auch ein Teil des Singer/Songwriter-Duos Thrill Of Joy, das gerade erst im vergangenen März sein Debütalbum "Herzlich wir kommen" veröffentlicht hat. Und nun nur kurze Zeit später sein Solo-Erstling "Houston, ich bin das Problem" mit insgesamt zehn Tracks und einer Spielzeit von doch sehr schlanken knapp 32 Minuten. Die Platte kommt mit abgespecktem Sound, die Instrumente wurden fast gänzlich von dem Protagonisten eingespielt und die Texte beschäftigen sich zumeist mit Selbst-Reflektion, dem Sinn bzw. der Suche nach dem für ein Individuum richtigen Weg durchs Leben sowie der Liebe.
Auf den Punkt gebracht wird dies in dem Titelsong "Houston, ich bin das Problem", in dem aber auch erkannt wird, dass man eigentlich immer selbst »…die Lösung, aber auch das Problem« ist. Der Musiker ist in seinen Texten sehr mitteilsam, wie es um seine Gemütsverfassung steht, etwa beim eröffnenden "Hey Leute", in dem er ausführt, dass er eigentlich gerne mal wieder raus gegangen wäre, sich dann aber umentschieden hat, weil da draußen einfach zu viel Hass herrscht. Viel lieber hat er dann diesen Track geschrieben und wartet noch ein bisschen, bis die Menschheit wieder ein bisschen netter zueinander ist. Na gut … All diese Songs kommen mit einer dominanten Akustik-Gitarre, die neben dem Hauptaugenmerk (dem Gesang) dann gelegentlich von zusätzlichen Instrumenten unterstützt wird.
Manchmal passt die eine oder andere Zeilenlänge nicht ganz in das Songgerüst, was den Protagonisten variabel nach einem Ausweg suchen lassen muss. Was auch gut gelingt, selbst wenn man manchmal das Gefühl hat, dass die Texte eher als Gedicht konzipiert wurden bzw. unabhängig von der Musik als erstes entstanden sind. Insgesamt passt das aber schon alles und die Tracks fließen leichtfüßig sowie angenehm aus den Boxen. Thomas Guido Peter scheut sich auch nicht, die Nachteile eines großen sozialen Medienportals anzusprechen ("Hateklub") und sich gleichzeitig auch noch politisch ganz deutlich gegen eine bestimmte Partei zu positionieren.
Am besten selbst mal reinhören, wofür ich euch die Nummern "Ein kurzer Blick", "Houston, ich bin das Problem", "Hateklub" sowie "Ich mach meinen Frieden" empfehle.
Line-up Thomas Guido Peter:
Thomas Guido Peter (guitars, bass, chimes, vocals)
Citizen Tim (keyboards, synthesizer)
Kai Kessler (drums)
Tracklist "Houston, ich bin das Problem":
- Hey Leute
- Inner Kneipe anner Ecke
- Sommer
- Houston, ich bin das Problem
- Ein kurzer Blick
- Hateklub
- Seifenoper
- Geschlaucht
- Interludium
- Ich mach meinen Frieden
Gesamtspielzeit: 31:39, Erscheinungsjahr: 2021
1 Kommentar
Kieran White
20. Mai 2021 um 10:42 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Der Musiker stellt richtig fest, dass er selbst das Problem ist – und das sogar im Plattentitel. Toll, so viel Selbsterkenntnis.
Musikalisch absolut mittelmäßige Typen wie dieser mit dieser durch und durch langweiligen Platte sind es in meinen Augen,das Problem heutiger Rock und was-weiß-ich Musik, anschaulich auf gottseidank nur 31 Minuten gepresst,einer Platte, der auch überflüssigerweise noch ein langer Beitrag gewidmet wird.
Angesichts dessen kann man sich nur fragen: Wo sind die guten Zeiten hin?
45 Jahre vorbei, irgendwie.
Und diese Scheibe hier ist ja nicht die einzige, die Manchen an der Qualität junger Bands und Musiker verzweifeln lässt….