«

»

Thorbjørn Risager & The Black Tornado / Change My Game – CD-Review

Für Thorbjørn Risager und seine Band The Black Tornado fängt das Jahr 2017 sehr gut an. Ende Januar erschien das Album "Change My Game" mit elf neuen Titeln, die mit Ausnahme von "Holler’n' Moan" vom Bandleader persönlich geschrieben wurden. Den gerade erwähnten Track komponierte der Gitarrist Peter Skjerning, der zusammen mit Thorbjørn Risager "Dreamland" zu Papier brachte.

Gäbe es noch mehr Bands von der Qualität dieser dänischen Kapelle, wünscht sich der Blues-Fan. Mit Too Many Roads und Songs From The Road, einem Live-CD/DVD-Doppeldecker, hatte die Combo schon mächtige Spuren hinterlassen. In diesem Sinn entwickelt es sich mit vorliegender Platte nicht anders. Der Fußabdruck wird durch "Change My Game" definitiv vertieft. Thorbjørn Risager bleibt bei seinen Leisten. Nur bekommen die neuen Schuhe stellenweise ein abgewandeltes Design, das beim Hörer geschmeidig ins Ohr geht und für Haftung sorgt.

Der Musiker mit der sympathischen Stimme, die alle Gefühlslagen fest im Griff hat, schwimmt auf einer Welle des Erfolgs und wer mit dem Titelsong "Change My Game" den souligen Funk alter Schule in einem aktuellen Outfit präsentiert, hat eh schon gewonnen.
Aber nicht nur diese stimmungsvoll-tanzbare Nummer gibt Anlass zur Freude. Der "City Of Love"-Boogie Marke brandgefährlich ist einfach genial. Wenn die Bläser ihr Scherflein zum Gelingen dieses Liedes beitragen, zwischendrin die Slide-Gitarre ein Wörtchen mitzureden hat, Emil Balsgaard die Orgel heulen lässt und der Frontmann den Text mit dunkel-mystischer Stimme singt, dann ist hier so viel los, wie in einem vollbesetzten Kettenkarussell. Highlight!

Die in gemächlichem Tempo dahin schleichende Album-Eröffnung "I Used To Love You" ist schon eine großartige Nummer, in der einem die Stimme des Frontmannes unter die Haut geht. Dieses Stück ist der Platten-Animator für zehn weitere Songs, die es in sich haben.
Vom Songtitel her könnte man "Dreamland" bei den Balladen einordnen. Weit gefehlt! Diese Lied rockt den Blues wie ein Granit. Bei diesen Bläsern wird man jedes Mal hellhörig. Selbstredend kommen die auch zu Solo-Einlagen und die Gitarren klingen zeitweise, als wären sie vor dem Einsatz durch einen Messerschärfer gezogen worden.
Wenn man entspannte Stimmung von Thorbjørn Risager serviert bekommen möchte, dann darf man sich bei "Long Gone" zurücklehnen und genießen. Hier sollte man vielleicht zwei- oder dreimal zuhören, denn dieser Track kann als Beispiel für hervorragende Zwischentöne und brillantes Arrangement stehen.

Es ist einfach beeindruckend, wie Thorbjørn Risager und die Band Songs mit einer geradezu beängstigen Intensität und Authentizität zelebrieren, auch wenn die Post abgeht.
Dafür lässt man die CD einfach weiter rotieren und bringt die Fußwippe schon einmal für "Hold My Lover Tight" in Position. Hier wird das Tempo ordentlich angezogen und die Gitarre soliert vom Feinsten. Jedes Stück hat so seine Überraschungen. Selbst von Geschwindigkeitsschwankungen ist man angetan und es ist darüber hinaus erstaunlich, wie sich die Beiträge der Synthesizer-Sounds ins Gesamtkonzept integrieren. Letztgenannter Track hebt vor lauter Dynamik am Ende dann noch höher ab. Super!

"Train" ist ein Blues, der auf sehr geschickte Art und Weise den Country Blues verpackt. Aus der Tradition der Geschichte dieses Genres zieht die Combo an einem langen Seil und schnitzt ihm ein modernes Gewand. Wie war es mit den Überraschungen? Hammer! Bei "Hard Time" kommt die Methode auch zum Zug, aber das Stück hat ein ganz anderes Ergebnis. Toll!
Thorbjørn Risager & The Black Tornado haben mit "Change My Game" ein echtes Juwel auf den Markt gebracht. Genug der Worte … Anlage aufdrehen und die Nachbarn neugierig machen.


Line-up Thorbjørn Risager & The Black Tornado:

Für Thorbjørn Risager (vocals, guitar)
Emil Balsgaard (pinao, organ, Wurlitzer, clavinet, mellotron, synthesizer)
Peter Skjerning (electric guitars, achoustic guitars, canjo, slide guitar)
Kasper Wagner (alto saxophone, tenor saxophone, baritone saxophone)
Hand Nybo (tenor saxophone)
Peter W Kehl (trumpet, flugelhorn, trombone, sousaphone)
Søren Bojgaard (bass, baritone guitar, synthesizer, percussion)
Martin Seidelin (drums, percussion)

The Backing:
Miriam Mandipira-Mumba (background vocals, fills – #8)
Pia Trøjgaard (background vocals)
Mads Lumholdt (background vocals)

Tracklist "Change My Game":

  1. I Used To Love You
  2. Dreamland
  3. Change My Game
  4. Holler’n’Moan
  5. Hard Time
  6. Long Gone
  7. Hold My Lover Tight
  8. Maybe It’s Alright
  9. Train
  10. Lay My Burden Down
  11. City Of Love

Gesamtspielzeit: 51:40; Erscheinungsjahr: 2017

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
Über mich
Meine Seite Im Archiv
Mail: joachim(at)rocktimes.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>