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Thulsa Doom / Ambition Freedom – Digital-Review

Aus dem Noisolution-Pressetext zur norwegischen Band Thulsa Doom geht hervor, dass es die Formation bereits seit zwanzig Jahren gibt.
Deren Debütalbum »[…] "The Seats Are Sot But The Helmet Is Way Too Tight" sorgte 2001 für Furore und bekam hervorragende Kritiken. Das zweite Album "…And Then Take You To A Place Where Jars Are Kept" (2003) brachte ihnen zwei norwegische Grammy-Nominierungen ein (!) und wird gerne als eine der besten Rock-Veröffentlichungen aus dem Land der Fjorde genannt. Und gerade in diesem Genre haben die Norweger einiges zu bieten. […]«

Was die Thulsa Doom-Musik angeht, liest es sich folgendermaßen:
»[…] Ihre Wurzeln liegen im Heavy Rock, melodisch, heavy und voller Verzweiflung. Sie haben die Stoner-Rock-Kids erobert und den Classic-Rock-Snobs wieder Leben eingehaucht. […]«
Dann heißt es noch:
»[…] Progressive Blätter bedecken den Boden. Und Nüsse, jede Menge Nüsse. Mit der Veröffentlichung ihres neuen Albums "Ambition Freedom" wird sich der Thulsa Doom Baum durch dein Schlafzimmerfenster strecken und dich packen. […]«

Die acht Songs sind Eigenkompositionen, im Verbund geschrieben von Doom, Doom, Perignon, Doom, Evelid, Doom und Doom.
Natürlich besitzen alle Musiker des Quintetts auch Realnamen. Einer wird in der Pressemitteilung aufgelöst, denn El Doom heißt Ole Petter Andreassen und er hat unter anderem Mayhem, Gluecifer oder Lonely Kamel produziert.

Doom, Doom, überall Doom. Selbst im Bandnamen.
Vielleicht geht der Name ja zurück auf Thulsa Doom von "Conan der Barbar".
Mit dem Genre hat Thulsa Doom allerdings nichts am Hut.
Deren Rock, Classic Rock und Hard Rock wird vom Blues versorgt. Der kommt mehr oder weniger häufig zum Vorschein. Verstärkt durch Øyvind Blomstrøms Slide-Gitarre beziehungsweise Pedal Steel.

Über die Zeit seit der Gründung, »[…] 2018 war "A Keen Eye For The Oblivious" nach einer Pause ihr Comeback […]«, kristallisiert sich eine gewisse Eigenständigkeit heraus.
Richtig konkret lassen sich die einzelnen Songs nicht in jeweils einer Stil-Schublade unterbringen. Folglich ist Thulsa Doom eine ziemlich ungezwungene Mixtur aus den oben genannten Genres gelungen.
Dazu kommt noch, dass die angeraute Stimme von Papa Doom auch noch klasse zur Musik passt. Kommt es zum Chorgesang, darf man sich freuen.

Wer immer nun genau die Lieder komponiert hat, es sind allemal Hinhörer.
Melodie und zupackende Gitarren sind allüberall. Hier und da bringt sich Tastenmann Haakon-Marius Pettersen gewinnbringend ein.
Was auf diesem Album dominiert sind die Sechssaiter.
Thulsa Doom versteht es darüber hinaus auch, den großformatigen Rock, so in Richtung Stadion Rock, geschickt zu inszenieren. Einmal überrascht man die Leute vor den Lautsprechern mit einem Saxofon-Sound und in einem Zwischenspiel sendet Thulsa Doom seinen Gruß an Queen.

Eine spezielle Ballade befindet sich nicht auf "Ambition Freedom".
Dafür gibt es oft ruhigere Phasen innerhalb der Lieder. So darf man folgern, dass diese Platte im Grunde genommen eine Art bunt gemischtes Werk der Pyrotechnik ist. Da staunt man über jede gezündete Rakete, besonders, wenn es in Richtung einer Art Jam geht.

Thulsa Doom ist eine Überraschung gelungen.
"Ambition Freedom" hat Diversität unter dem Dach.
Thulsa Doom haben Rock, Hard Rock, Classic Rock sowie Feinheiten des Blues vereint.
"Ambition Freedom" ist ein richtig gutes Album geworden.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Thulsa Doom:

Papa Doom (vocals)
El Doom (guitar, vocals)
Doom Perignon (guitar, vocals)
Angelov Doom (bass)
Fast Winston Doom (drums)

With:
Øyvind Blomstrøm (slide guitar, pedal steel)
Haakon-Marius Pettersen (keyboards)

Tracklist "Ambition Freedom":

  1. Endless, Unless
  2. Man With Ambition
  3. Die Like An Aviator
  4. Easy, Lord
  5. All The Other Records
  6. Crucifixion Nails
  7. Parade Of The Obese
  8. Locked In On A Behaviour

Gesamtspielzeit: 41:47, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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