Tierra Negra – Konzertbericht, 24.06.2023, To Hoop, Rheinberg

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27. Juni 2023

Am 24.Juni gastierte das Gitarren-Duo Tierra Negra im To Hoop, Rheinberg.
Dazu lesen wir in der To Hoop-Pressemitteilung: »[…] Seit mehr als fünfundzwanzig Jahren sind die beiden Ausnahmegitarristen Raughi Ebert und Leo Henrichs poetische Wandler in musikalischen Traumwelten. Auf ihren Gitarren erzählen sie mitreißende Tongeschichten voller Emotion, Leidenschaft und Lebensfreude. In ihrem aktuellen Programm "Aquamarin" widmen sich die beiden Gitarrenvirtuosen den Farben des Meeres. Vom tiefen Azurblau bis hin zum silbrig-spiegelndem Grau reicht die Farbpalette des Ozeans an einem einzigen Tag. Raughi Ebert und Leo Henrichs werden dieses Spektakel auf ihren Gitarren vertonen. […] Live und in höchster künstlerischer Präzision dargebracht – handgemacht, packend und emotional. […]«
Der Auftritt fand auf einer Open Air-Bühne im To Hoop-Biergarten statt.

Tierra Negra im Juni 2023 im To Hoop Rheinberg

Zum etwas über einhundertminütigen Tierra Negra-Konzert im To Hoop, Rheinberg lässt sich das Folgende berichten: Leo Henrichs und Raughi Ebert begeisterten das zahlreich erschienene Publikum mit ihrer vielfältigen Gitarren-Musik, bei der spanischer sowie französischer Flamenco den Schwerpunkt bildeten. Als "Brasilian Summer Breese" gespielt wurde, verzauberte das Gitarren-Duo die Anwesenden mit einem ganz persönlich arrangierten Latin-Flair.
Wechselnd schlüpften die beiden Protagonisten einerseits in die Rolle des Solo-Musikers und andererseits übernahmen sie den Teil der Rhythmus-Gitarre. Beide Parts waren oft von einem geradezu feurigen Flamenco-Einsatz auf den sechs Saiten ihrer Arbeitsgeräte geprägt. Bei Raughi Ebert war unter anderem feinstes Fingerpicking angesagt. Klasse!

Neben "Brasilian Summer Breese" präsentierte Tierra Negra weitere Songs aus dem 2017 veröffentlichten Album "Summer Stories", wie zum Beispiel "The Earthly Delights" oder "Sunset Boulevard". Bei diesen Liedern aktivierte man einen MP3-Player, von dem Percussion-Begleitung, tiefe Töne oder Rhythmik als Begleitung zur faszinierenden Gitarren-Musik lief.

Leo Henrichs (acoustic guitars)

Wie es der Songtitel schon ausdrückte, eröffnete man das tolle Konzert mit dem flott-groovenden und in seinem Gitarren-Riffing akzentuiert gespielten "Rockin' Stones", was nichts mit The Rolling Stones zu tun hatte.
"A Picture Of You" stand sinnbildlich für die Songs, in denen es bei Lounge-Atmosphäre ein wenig sentimental zuging. Die Sehnsucht erstreckte sich bis zum in weiter Ferne liegenden Horizont. Highlight!
Ganz allgemein servierte uns das Duo ebenfalls chillige Musik sozusagen auf dem Silbertablett. "L’Air Du Camargue" entpuppte sich als ein hinreißender französischer Flamenco, den man mit geradezu rockigen Gitarren-Riffs versah. Hinhörer!

Beide Musiker bevorzugten für diesen Gig schwarzes Hemd und schwarze Hose. Um so vielfältiger und bunter als die Farben eines Regenbogens war die Tierra Negra-Musik.
Die Lieder zeigten eine Wirkung, die bis ins Herz der Anwesenden, die viel Beifall spendeten, reichte. Rundweg meisterlich kreierte das Duo ganz unterschiedliche Stimmungen. Schon während der Pause bestand großes Interesse an den Tierra Negra-Tonträgern. Für September kündigte man das neue Album "Ritmo Del Mar" an und es gab eine klasse Kostprobe aus dem anstehenden Werk. Bei "The Horse Rides" setzte Leo Henrichs eine Western-Gitarre ein, die mit Stahlsaiten versehen war, ein.

Raughi Ebert (acoustic guitar)

Sowohl Leo Henrichs als auch Raughi Ebert gaben interessante Hintergrund-Informationen zu einzelnen Songs. So kündigte Raughi Ebert einige Lieder an, die von der Natur inspiriert wurden. Ein Beispiel war "Junto Al Mar", in dem man den Flamenco noch mit Rumba würzte. Besonders war auch "Port Lligat", wo man die Stimmung intensivierte, indem man den Gitarrenkorpus als Percussion-Instrument benutzte. Traum, Halbschlaf, Melodie im Kopf. Diese Melodie musste festgehalten werden und so entstand die Leo Henrichs–Komposition "Thanks For The Memory", die durch eine wunderschöne Melodie glänzte.

Mit seiner Familie machte Leo Henrichs Urlaub in Dänemark. Es regnete den ganzen Tag bis sich die Sonne durchsetzte. Die Kinder hatten ihren Spaß und Leo Henrichs schrieb das Lied "Jumping Over Rainbows", einen weiteren Track aus "Summer Stories". Man schloss die Augen und stante pede entstand eine fantastische Traumwelt.
Ganz selten wird bei einem Konzert des Duos ein Coversong aufgerufen. Beim Gig im To Hoop war es dann soweit. "Concierto de Aranjuez" von Joaquin Rodrigo wurde in einer sehr persönlichen Tierra Negra-Rumbaversion der bekannten Hauptmelodie interpretiert und schon kam es zum nächsten Highlight.

Die To Hoop-Open Air-Veranstaltung musst um 22:00 Uhr beendet sein. Nach der letzten Nummer des Auftritts gab es noch Zeit für eine Zugabe. Da groovte es noch einmal ordentlich.
Vier Hände, zwanzig Finger auf zwölf Saiten erzeugten eine faszinierende Stimmung und sorgten für ein beeindruckendes Tierra Negra-Flamenco-Open Air-Konzert im To Hoop, Rheinberg.
Chapeau, Leo und Raughi!

Randbemerkung: Bei fast allen Liedern tirilierte ein Vogel seine Melodie.
Guido Finkentey, der Soundmann des Abends, setzte die Gitarrenklänge sehr transparent in Szene. Beide Daumen hoch!

RockTimes bedankt sich bei Sami Durak für den Platz auf der Gästeliste.
Am 28.06. findet eine To Hoop Blues Session statt und am 16. September wird die Band Mind The Gap erwartet.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.