Unter Tiger Moth Tales verbirgt sich der britische Multi-Instrumentalist Pete Jones.
Er ist normalerweise im Genre progressive Musik unterwegs und weist in seiner Diskografie fünf Alben auf. Angefangen 2014 mit "Cocoon", das melodiöse, sphärische und komplex orientierte Songstrukturen aufweist.
Bei seinem sechsten Streich konzentrierte er sich nur auf die natürliche Kraft seiner Stücke, indem er in intimer Studio-Atmosphäre, nur mit seinem Piano und in Begleitung eines kleinen Streicherquartetts, diese schonend zelebriert.
Die acht Lieder wählte Pete Jones aus seinem privaten Archiv aus, das sich seit seinem Debüt "Cocoon" füllte und arrangierte sie neu. Sie sind inspiriert vom Leben. Mit all seinen Erinnerungen und speziellen Momenten mit Freunden, Freude, mit der Liebe, mit der Natur und seiner guten Zeit. Attribute die gerade in dieser Zeit wichtiger denn je sind!
Mit "Taking The Dawn" beginnt diese sehr besinnlich Reise in sein inneres ICH; »Oh, alone with the new day, it fills my heart …« – so geht es doch fast jedem, aber das Positive überwiegt: » … behold the chorus, as old as time, as fresh as new life, this nature’s joy«.
Die Texte sind aus dem Leben heraus und haben einen Ying und Yang-Effekt. Er zieht bei dem ganzen Negativen immer das Positive hervor. Häufig geht es um Einsamkeit und die verschiedenen Gedanken, die einen so umhertreiben. Durch die minimale Instrumentierung mit Piano und den im Kontext bleibenden Streichern, entsteht eine besondere Harmonie. Petes sehr schöne, membranartige Stimme hebt das Ganze in eine andere Ebene hinauf.
Er nimmt die herrlichen Momente auf in "Sweeter Than Wine" oder auch die Alpträume, die jeder von uns hat. Nehmen wir hier "Quiet Night", bei diesem melancholischen in Moll gehaltenen Song, fragt Pete » How did I end up there?« und spielt mit der Angst, wenn du allein im Wald herumwanderst – » … climbing down this rocky range, so full so fear … Nothing there beneath me but the black or night«. Dieses Erlebnis verarbeitet er in über acht Minuten.
"A Town By The Sea": Eine flotte instrumentale Streicher-Sequenz, lockert das Ganze gehörig auf und bringt ein wenig Leben in diese Session. Da es ein sehr ruhiges Album ist und die Instrumentierungen sich nicht viel ändern, gehe ich jetzt nicht auf jede Nummer ein. Die Stärken erzählt jeder dieser Songs von selbst. Die große Bedeutung wird hier auf den Text gelegt.
Dass Pete seit Kindheit blind ist und seine Gitarre normalerweise spielt wie Jeff Healey, auf dem Body liegend, ist vollkommen zweitrangig, hebt aber seine Wahrnehmung noch stärker hervor. Das proggige Gewand von seinen anderen Alben bleibt hier komplett außen vor.
Es sind schöne, beruhigende, harmonische Kompositionen, die man gerne bei einem guten Glas Rotwein vor einem offenen Kamin und auf einem weißen Fell sitzend, genießt – ich weiß, sehr klischeehaft -, aber es ist so und träumen ist ja erlaubt …
Als Bonus gibt es eine DVD mit Live-Aufnahmen im Studio ("The Quiet Room Session") sowie Promo-Videos inklusive Interview.
Line-up Tiger Moth Tales:
Pete Jones (grand piano, vocals)
David Adams (violin)
Lowri Porter (violin)
Nancy Johnson (viola)
Sandy Bartai (cello)
Sarah Berger (cello)
Ian Lawson (string arrangement)
Tracklist "The Whispering Of The World":
- Taking The Dawn
- The Whispering Of The World
- Sweeter Than Wine
- Quiet Night
- A Town By The Sea
- Blackbird
- Waving, Drowing
- Lost To The Years
- Introduction
- Feels Alright
- Match Girl
- The Ballad Of Longshanks John
- Hygge
- Blackbird
- Taking The Dawn
- A Visit To ChigwickPromo Videos:
- Interview
- Blackbird
- The Whispering Of The World
Spielzeit CD: 44:55, Erscheinungsjahr: 2020
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