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Timo Gross / Black Dawg Bone – CD-Review

Aus den Informationen zu Timo Gross' Album "Black Dawg Bone" geht unter anderem hervor: »[…] Timo Gross ist zurück. "Black Dawg Bone" ist sein erstes Album nach acht Jahren Pause. Als er sich 2016 nach seinem preisgekrönten Album Heavy Soul und einer langen Tour zu einem Break entschloss, ahnte er selbst nicht, wie lange der dauern würde. Gross war in der Zeit nicht untätig, besann sich aufs Schreiben und Produzieren für andere – darunter die beiden ersten Alben von Veronique Gayot. Aber zuletzt juckte es Gross in der Pfälzer Beschaulichkeit dann doch wieder in den Fingerspitzen. Er besann sich auf seine Wurzeln und nahm ein dreckiges Album auf. […]«
Dieses Album enthält zehn Songs, die sich auf eine Gesamtspielzeit von fast vierzig Minuten verteilen.
Aufgenommen, gemixt und gemastert wurde "Black Dawg Bone" von Timo Gross »[…] at Vineyard Recorders, BZA […]«.

Auf der vorliegenden Platte rotieren die Zwölftakter-Emotionen grundsätzlich um eine vehement intonierte E-Gitarre und einer sehr rauen Stimme des Künstlers. Selbst in entspannten Liedern ist der Blues allgegenwärtig. Timo Gross' Gesang wird von herrlichen Chorstimmen umrankt und generell rühren die zehn Tracks die Werbetrommel für diese Veröffentlichung und auch für einen faszinierenden Blues.

"Black Dawg Bone" ist ein musikalisches Fest der Gefühle.
"Black Dawg Bone" ist wie eine abwechslungsreich Reise durch gewisse Gegenden beziehungsweise Metropolen des Zwölftakters. Da spielt das Mississippi-Delta sowie Chicago eine Rolle. Im Mittelpunkt steht allerdings der zupackende und begeisternde Blues/Blues Rock eines Timo Gross, der bis auf "Devils Class" – geschrieben gemeinsam mit Michael Gebhart – und dem Traditional "Swing Low Sweet Chariot", alle Songs komponiert hat.

Apropos "Swing Low Sweet Chariot".
Da fragt man sich nicht ohne eine Protion Spannung, was der Protagonist aus der Spiritual-Vorlage macht. Also widmen wir uns an dieser Stelle dem letzten Lied des Albums. Die akustische Gitarre eröffnet das Stück und ist unser Begleiter durch die Nummer. Selbstredend singt Timo Gross das Lied mit seiner bekannten Eindringlichkeit im Gesang, wobei wir feststellen, dass seine Stimme hier nicht so rau tönt. Toll, wie er mit wunderschönen Text-Phrasierungen glänzt. "Swing Low Sweet Chariot" ist, gegenüber den anderen neun Nummern, der besondere Abschluss des Albums. Highlight!

Bei allen instrumentalen Zutaten, die zum Blues gehören, muss das Stück "Heaven Will Be Mine" in ausdrücklicher Weise Erwähnung finden. Denn in dieser Komposition hören wir Tom Fronza, der dem großformatigen Zwölftakter mit seinem Digeridoo beziehungsweise der Tabla eine ganz besondere Färbung gibt.

Schon der erste Song hat magnetisierende Wirkung, ist mit seiner rauen Energie und unterschiedlicher Dynamik förmlich verzaubernd.
Ein kurzer Trommelwirbel leitet "Devils Class" ein. Im Unterschied zum Opener ist jetzt Kontrast angesagt, denn diese Nummer ist eine wunderschöne Ballade vor dem Herrn des Blues. Verstärkt wird das Feeling nicht nur durch die Inszenierung der E-Gitarre, sondern auch durch das feine Mitwirken der Blues-Harp, gespielt von Géza Tényi. Ein Highlight der langsamen Art.
Keyboarder Markus Lauer ist quasi Stammgast auf Timo Gross-Veröffentlichungen. Er zelebriert den Zwölftakter auf den schwarzen und weißen Keyboardtasten. So kommt "If You Need Somebody" richtig relaxt rüber und ist mit seinen dynamischen Spitzen ein weiterer Hinhörer. Klasse, wie Timo Gross ein Solo der energischen Art vorlegt.

Wow! Voodoo-Blues ist angesagt. Der Songtitel "Rock And Roll" lässt es nicht unbedingt vermuten, aber dieser Track ist das zusätzliche Salz in der "Black Dawg Bone"-Suppe. Zur Stimmung gesellt sich wie selbstverständlich eine Portion Psychedelic und rundum ist dieses Lied klasse in Szene gesetzt worden. In ganz unterschiedlichen Facetten taucht immer wieder der Chor auf. Toll! In dieses Ambiente passt auch "Good Luck Glamore". Eine verwegener Ausflug in den Funk im Blues mit einem herausragenden Timo Gross-Solo. Super!

Im letztgenannten Song siegt der Musiker:
»[…] Let’s roll the dice […]« und der Würfel zeigt nach einigen Umdrehungen schließlich sechs Augen an. Übertragen bedeuten die sechs Augen einen Volltreffer.
"Black Dawg Bone" ist Blues der rauen, explosiven Art.
"Black Dawg Bone" hat den Blues auch in den wunderschönen balladesken Momenten.
"Black Dawg Bone" ist eine Album, das so glänzt wie Gold.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Tim Gross:

Timo Gross (vocals, guitars, bass, keyboards)
Olav Federmann (drums – #1,3,6,8, percussion – #1,3,6,8)
Christoph Schnell (drums, – #2,4,5,7,9, percussion – #2,4,5,7,9)
Tom Fronza (digeridoo – #4, tabla – #4)
Michael Gebhart (bass – #2,7,9, backing vocals – #2,7,9)
Patrick Pilarski (bass – #5)
Markus Lauer (Hammond – #2,5,9, Wurlitzer – #2,5,9)
Géza Tényi (harmonica – #2,7, backing vocals – #2,7)

Tracklist "Black Dawg Bone":

  1. Train Of Mercy
  2. Devils Class
  3. Wicked Game
  4. Heaven Will Be Mine
  5. If You Need Somebody
  6. Rock And Roll
  7. Running Wild
  8. Good Luck Glamore
  9. Leave Me Alone
  10. Swing Low Sweet Chariot

Gesamtspielzeit: 39:49, Erscheinungsjahr: 2024

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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