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Tineke Schoemaker & Johnny Laporte – Konzertbericht, 01.09.2021, Café Bar De Comm, Groesbeek (NL)

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Tineke Schoemaker und Johnny Laporte sind zwei Mitglieder die Blues-Band Barrelhouse.
Diese Formation gibt es mittlerweile seit über fünfundvierzig Jahren.
Das Line-up dieser Combo darf man ohne Zweifel als eine der konstantesten Besetzungen bezeichnen.
Im Zusammenhang mit Barrelhouse kann RockTimes auf deren Debütalbum Got To Get Together verweisen.
Johnny Laporte trat am 26. August 2020 mit Oscar Benton im Blues Moose Café auf.
Der Anfang Februar 1949 geborene Oscar Benton verstarb am 08. November 2020.

Auf Nachfrage sagte Rob van Elst, dass das gerade erwähnte Konzert Oscar Bentons vorletzter Auftritt war.
Nun aber zu Tineke Schoemaker & Johnny Laporte.
Sie stellten ihren Gig unter das Motto 'We keep the blues in shape'.
Das Duo trat mit dem jungen Musiker Julian Rijken auf.

Tineke Schoemaker & Johnny Laporte mit Julian Rijken im Blues Moose Café

Tineke Schoemaker & Johnny Laporte mit Julian Rijken im Blues Moose Café

Nach der Ansage von Gerrie 'Fiem' Janssen wurden Tineke Schoemaker, Johnny Laporte sowie Juilian Rijken schon beim Betreten der Bühne mit Beifall bedacht.
Bereits vor dem ersten Song des Trios kündigte Johnny Laporte für den zweiten Teil des Gigs ein Tribute für Oscar Benton an.
Richtig gut kamen das Trio sowie die Zuschauer in Schwung, denn die Konzert-Eröffnung bestand aus einem "Hideaway/I’m In The Mood"-Medley und bekanntlich sorgen schon die Originale von Freddie King und John Lee Hooker für gute Stimmung. Johnny Laporte gab eine erste Geschmackprobe seiner Künste auf der E-Gitarre ab und Julian Rijken kreierte mit den Jazzbesen einen tollen Groove auf der Snare. Er sollte den gesamten Auftritt lang ausschließlich die Jazzbesen benutzen. Eine erste Gänsehaut erzeugte Tineke Schoemaker als sie sehr emotional "I’m In The Mood" sang. Ja, sie, die beiden Musiker und das Publikum waren in Stimmung.

Niemand von den zahlreich erschienen Gästen nahm es der Combo übel, auf Barrelhouse-Songs zurück zu greifen. Wenn Johnny Laporte seiner von Gebrauchsspuren gekennzeichneten E-Gitarre oft eine Pause gönnte, handelte es sich eh um ein akustisches Konzert und folglich erhielten dieses Lieder eine andere Koloration.
Der "Almost There"-Slow Blues hatte sich in sich. Wow! Das Trio kreierte eine traumhafte Atmosphäre, in der Tineke Schoemakers Gesang nicht nur hier eine Standleitung zu ihrer Blues-Seele hatte. Melancholie und Traurigkeit waren angesagt.

Bei den Coversongs gab es mit Howlin' Wolfs "I’ll Be Around" ein weiteres Highlight. Auch die über die Gig-Distanz von rund neunzig Minuten verteilten weiteren Fremdkompositionen waren Hinhörer beziehungsweise fernere Highlights. Mit "Serve Me Right To Suffer" zog man eine nächste John Lee Hooker-Trumpfkarte aus dem Ärmel. Johnny Laporte solierte sich ins Spotlight. Super! Ganz toll war der qualitativ hochwertige Hooker-Boogie "Groundhog Blues". Die Gänsehaut hatte kaum eine Pause, weil die Sängerin ihre Stimme wunderschön variierte.

Tineke Schoemaker (vocals, acoustic guitar)

Tineke Schoemaker (vocals, acoustic guitar)

Als der Name Billie Holiday fiel, war besondere Spannung angesagt.
Welchen Song hatte man gewählt? "God Bless The Child" sang Tineke Schoemaker zur akustischen Gitarrenbegleitung von Johnny Laporte. Aus meiner Sicht krönte man mit diesem Lied den ersten Teil des Auftritts. Beide Daumen hoch.
Julian Rijken, Sohn von Johnny Laporte, beeindruckte mit seiner Boogie Woogie-Einlage am E-Piano. "Juuls Boogie" kam bestens bei den Zuschauern an.
"Jalan Kenangan" wirkte dagegen wie eine Art Fremdkörper im Konzert. Die folkloristische Weise, von Johnny Laporte gesungen und von Julian Rijken auf der Ukulele begleitet, bekam auch nur höflichen Applaus.

Deutlich steigerte sich das Niveau wieder, als Solomon Burkes "Cry To Me" sowie "Tell Me More" in Anlehnung an Billie Holiday für Begeisterung sorgten. Was die Highlights anging, verstärkte sich die Stimmung klar beim "Hard Time Killin' Floor Blues". Diese Nummer war ein musikalisch extrem langer Flur mit einem entfernten Fluchtpunkt. Johnny Laporte hatte hier einen ausgedehnten Alleingang.
Als es um den "Bensonhurst Blues" ging, wussten alle Zuschauer, dass die Zeit für das Tribute an Oscar Benson anbrach. Johnny Laporte solo. Wie vorher, war bei seinem Gesang noch Luft nach oben zu spüren. Beim "I Feel So Good"-Rock’n’Roll hatte Julian Rijken sein bestechendes Tasten-Solo und Johny Laporte aktivierte das Bottleneck. Klasse! Von seinem E-Pianospiel hätte man sich mehrere Einsätze gewünscht. Nach der "Beware"-Zugabe waren wohl alle Anwesenden zufrieden mit einem Konzert, das mit kleinen Abstrichen besten Blues und mehr bot.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.

Die Song-Videos zum Groesbeek-Konzert können, wie immer, auf dem Blues Moose-You Tube-Kanal angeschaut werden.
Am Mittwoch 08.09.2021 wird die Australierin Jade MacRae im Blues Moose Café zu Gast sein. Jade MacRae gehört zur Band von Joe Bonamassa.


Line-up Tineke Schoemaker & Johnny Laporte:

Tineke Schoemaker (vocals, acoustic guitar)
Johnny Laporte (acoustic guitar, electric guitar, slide guitar, vocals, backing vocals)
Julian Rijken (acoustic guitar, ukulele, e-piano, snare drum, cajon bassdrum, percussion)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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