Einige Songs präsentierte Tip Jar bereits live beim Konzert mit Walt Wilkins & The Mysticerous.
Was haben Bart de Win, Arianne Knegt sowie Harry Hendriks zu bieten? Zwölf Songs stehen in der Tracklist und bei einer Gesamtspielzeit von knapp über dreiundfünfzig Minuten ist "Gemstone Road" gut gefüllt.
Das Line-up der vorliegenden Platte machen aber nicht nur die drei gerade genannten Künstler aus, denn mit Walt Wilkins, Tina Mitchell Wilkins, Bill Small, Jimmy Davis, Ray Rodrigues oder BJ Baartmans (Matthews Southern Comfort) wird die Künstlerliste hochkarätig erweitert. Zur ausführlichen Besetzungsliste siehe an gewohnter Stelle.
Seit Back Porch aus dem Jahr 2014 hat sich viel getan. Unter anderem erschien 2015 "Let Go" und die Zahl der Konzerte ist stetig steigend. Tip Jar hat sich in der Americana-/Roots Music-Szene einen Namen gemacht und etabliert. "Gemstone Road" – in Austin, Texas aufgenommen – belegt diesen Aufwärtstrend nur zu deutlich. Wenn man Vergleiche anstellen mag, dann dürfte die vorliegende Platte beim Album-Trio auf den ersten Platz gestiegen sein.
Nebenbei sei erwähnt, dass die Lieder auch im Duo gespielt dem hohen Qualitätsstandard der Scheibe folgen können.
Gesanglich und musikalisch passen hier zwölf Song-Teile perfekt zusammen und ergeben in der Summe eben mehr, als es das Dutzend Lieder ausdrückt. "Gemstone Road" belegt, dass man das Genre-ABC einwandfrei beherrscht. Ob mit wechselnden Lead Vocals oder im Chor wird der Gesang zu einem riesigen Aushängeschild der Formation.
Es ist besonders bemerkenswert, wie gut die verschiedenen Instrumente in Szene gesetzt werden. Hier hat jedes Solo seine Berechtigung und das Zusammenwirken ist einfach zum Niederknien. Hier die Pedal Steel, dort die Klarinette, alles klingt so schön nach Eintracht. Wie wunderschön ist das Piano-Solo in "Like A Child".
Auf ganz persönliche Art fordert "Gemstone Road" die Aufmerksamkeit des Hörers.
Warum gefällt einem als Blues-Fan ausgerechnet die Tip Jar-Absage "Never Sing The Blues" so gut? Anhören ist die Antwort. Gilad Atzman lässt seine Klarinette in "Good Love" klingen und so darf es auch jazzig tönen.
Tip Jar & Co. können rocken. Ray Rodriguez ist der Schlagzeug-Motor des Songs und wie bereits geschrieben, passt die gefühlvoll gespielte E-Gitarre von Corby Craig Schaub genau ins Konzept des Roots-Rockers. Sechssaiter sowie Piano ergänzen sich wunderschön. Was die Lead Vocals angeht, mag man niemanden in den Vordergrund stellen.
Die Platte hat einen tollen Sound. Walt Wilkins, Ron Flynt und Tip Jar haben produziert. Pat Danske hat gemixt.
Wenn die Begeisterung schon von Song zu Song steigt, wird man von der sehr persönlichen "So Long"-Andacht komplett überwältigt. Ganz am Schluss noch ein Highlight! Zum musikalischen Inhalt passt auch noch das Design des Digipaks und wie es sich für dieses Genre gehört, sind alle Texte in einem Booklet abgedruckt.
Da braucht es nicht mehr Worte, um Tip Jars "Gemstone Road" als eine Art ganz besondere Americana-/Roots Music-Empfehlung weiterzugeben. Beide Daumen hoch!
Line-up Tip Jar:
Bart de Win (vocals, piano, Rhodes, Wurlitzer, accordeon, acoustic guitar, ukulele, tambourine, glockenspiel)
Arianne Knegt (vocals)
Harry Hendriks (acoustic guitar, banjo, ukulele, vocals)
Walt Wilkins (acoustic guitar, vocals)
Kim Deschamps (pedal steel, Dobro)
Joost van Es (violin)
Bill Small (vocals, bass)
Tina Mitchell Wilkins (vocals)
Ray Rodrigues (drums)
Pat Manske (tambourine)
BJ Baartmans (mandolin)
Corby Craig Schaub (electric guitar, slide guitar)
Ron Flynt (vocals, Wurlitzer, baritone guitar)
Jimmy Davis (vocals)
Gilad Atzmon (clarinet)
Tracklist "Gemstone Road":
- Loving Is Hard To Do
- Like A Child
- All Over Again
- Gemstone Road
- Never Sing The Blues
- Right Here
- Rosie
- Good Love
- Without Thinking Twice
- Short Nights
- A Song For Mary
- So Long
Gesamtspielzeit: 53:10, Erscheinungsjahr: 2017
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