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Todd Cochran / From The Vault: Notes For The Future – CD-Review

Todd Cochran / From The Vault: Notes For The Future

Der US-amerikanische Musiker Todd Cochran ist sowohl an den Keyboards als auch am Piano und im Bereich Elektronik aktiv. Als Komponist hat er sich ebenfalls betätigt. Und bereits als Jugendlicher hatte er Berührungen mit dem Jazz, zunächst mit dem Saxofonisten John Handy und bald darauf mit dem Vibrafonisten Bobby Hutcherson, für den er drei der vier Titel des Albums "Head On" komponierte, das war 1971. Ja, und mit diesen beiden Musikern hatte er sich bereits dem außergewöhnlichen, avantgardistischen und teils freiem Jazz zugewandt.

Der auch unter dem Namen Bayeté agierende Musiker veröffentlichte dann im Jahre 1972 sein erstes Soloalbum, "Worlds Around The Sun", mittlerweile ein gesuchtes Sammlerstück. Im Laufe der Jahre hat sich der Protagonist vielen Musikstilen zugewandt. Neben den Anfängen im experimentellen Jazz führte ihn sein Weg auch hin zu Musikern wie Jeff Beck oder Carlos Santana, aber auch mit anderen Jazzern wie Quincy Jones oder Freddy Hubbard arbeitete er weiter zusammen. Einigen unter uns könnte er auch noch als Mitglied der bekannten Fusion Band, der Supergroup Fuse One bekannt sein, 1980 und 1981 gab es zwei Alben. Davor gab es das Projekt Automatic Man mit Michael Shrieve und Pat Thrall, ein wenig mehr auch  in Richtung Prog Rock schwenkend.

Zuletzt hatte ich im Jahre 2021 von Cochran etwas gehört, legte er da im Trioformat ein relativ traditionelles Jazzalbum vor, "Then And Again, Here And Now". Ja, und nun klingt es ganz anders mit "From The Vault: Notes For The Future"! Thema ist: Soundcapes! Das Ganze wirkt wie ein Soundtrack zu einem Film, da schwingt so fast alles mit, was man aus dem Bereich elektronischer Musik kennt, Kitaro, Tangerine Dream, Jon Mark, Vangelis und so weiter, inklusive Passagen, die der New Age-Bewegung entliehen worden zu scheinen.

Darüber hinaus scheint es so, als hätte Cochran so manches, was ihm im Laufe seines musikalischen Schaffens über den Weg lief, integriert in diesen dichten Klangteppich. Ein wenig Funk gibt es mit "Isms Prisms", auf Wolken schwebt man losgelöst mit "Transparencies" dahin, "We Make Two, Tow Make We" nimmt jazzige Phrasen auf und swingt gar ein wenig, so weit das in diesem elektronisch geprägten Umfeld möglich ist. Dann wieder wandern wir gedanklich in Richtung Asien mit "Moon Glow", und "Hymn For The Hidden People" ist ein recht romantischer Song, hauptsächlich getragen von dem im Vordergrund eingesetzten Spiel des Pianos.

Verabschiedet werden wir dann mit dem mit einer Spieldauer von 7:57 Minuten längsten Stück des Albums. Hier fließen verschiedene Einflüsse ineinander, hört man zwischendurch doch auch den Klang einer Sitar und Tablas, die eindeutig nach Indien zeigen, so dass letztlich auch noch Einflüsse der World Music Einzug in das Gesamtbild gehalten haben. Ich denke, dieser Song ist dann auch der interessanteste des Albums, bei dem ich die frühen Einflüsse des Schaffens leider ein wenig vermisse.


Line-up Todd Cochran:

Todd Cochran (vocals, piano, keyboards)

Tracklist "From The Vaults: Notes For The Future":

  1. Painted By The Sun (6:41)
  2. In You I See Endless Memories (1:48)
  3. Isms Prisms (5:06)
  4. Transparencies (2:55)
  5. We Make Two, Two Make We (2:34)
  6. Eye Dreaming (3:48)
  7. Moon Glow (2:22)
  8. Hymn For the Hidden People (2:31)
  9. The Spinning Circle (1:57)
  10. Inseperable (7:58)

Gesamtspielzeit: , Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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