Der am 22.Juni 1948 in Philadelphia geborene Todd Harry Rundgren gründete 1967 die etwa drei Jahre bestehende Band Nazz. Sein erstes Soloprojekt, "Runt", schloss sich 1970 an. Ferner war Rundgren seinerzeit ein beliebter Produzent für viele Bands, darunter der größte Erfolg mit "Bat Out Of Hell" von Meat Loaf. Ja, auffällig war von Beginn an der opulente und üppige Umgang mit vielschichtigen Klängen. Todd war ein regelrechter Studiotüftler, und das schlug sich auch fortan in seinen eigenen Produktionen oder jenen mit der Band Utopia nieder. Nach "Global" aus dem Jahre 2015 ist "White Knight" nun das neue Album.
Grundsätzlich ist dieses im Alleingang eingespielt worden. Die Zahl der Gastmusiker als Sänger und Instrumentalisten ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Musik recht abwechslungsreich gestaltet wurde. Und so werden Gäste verschiedener Genres beteiligt, sei es Donald Fagen von Steely Dan oder der Jazzsänger John Boutte sowie ein schwedischer Pop-Star namens Robyn. Bezüglich weiterer Beteiligter sei auf das Tracklisting verwiesen.
Musikalisch erfahren wir eine Bandbreite zwischen breitflächigem Rock, Elektro-Pop, Dance-Rhythm und sanft touchierender Klänge aus dem R & B–Bereich. Trotz seiner grundsätzlich exzentrisch wirkenden Arbeitsweise hinsichtlich der Produktion und der musikalischen Umsetzung ist das Album gar nicht einmal so sperrig, wie man vermuten könnte.
Nach kurzer Einleitung mit dem Synthesizer präsentiert uns der Künstler gleich mit dem zweiten Track die ersten Gäste, K.K. Watson with Dam Funk. Über vollem und sattem Synthie-Sound wird leidenschaftlicher Gesang vorgetragen. Die nachfolgenden Gastmusiker wirken jeweils recht prägend auf den jeweiligen Songs, so könnte "Chance For Us" mit Daryl Hall durchaus von einer der frühen Platten von Hall & Oates stammen, auf "Look At Me" wird im ganz modernen Gewand gerapt, "That Could Have Been Me" mit Robyn mag der wohl zugänglichste Titel, gar mit Charts-Potential, sein und auf dem Abschluss-Song sorgt Joe Satriani für entsprechende Gitarrentöne.
Zusammengefasst ist diese Musik absolut unterhaltend, sicher nicht für die breite Masse und vielleicht auch nicht einfach zu konsumieren, aber eben ein eher typisches Album für Rundgren’s Lust am Arrangieren und Produzieren im Umgang mit viel Elektronik.
Line-up Todd Rundgren:
Todd Rundgren (all instruments)
Plus guests
Tracklist "White Night":
- I Got Your Back (feat. K.K. Watson with Dam Funk)
- Chance For Us (feat. Daryl Hall with Bobby Strickland)
- Fiction
- Beginning (Of The End) (feat. John Boutte)
- Tin Foil Hat (feat. Donald Fagen)
- Look At Me (feat. Michael Holman)
- Let’s Do This (feat. Moe Berg)
- Sleep (with Joe Walsh)
- That Could Have Been Me (feat. Robyn)
- Deal Ears (with Trent Reznor & Atticus Ross)
- Naked & Afraid (feat. Bettye LaVette)
- Buy My T
- Wouldn’t You Like To Know (feat. Rebop Rundgren)
- This Is Not A Drill (feat. Joe Satriani with Prairie Prince, Kasim Sulton)
Gesamtspielzeit: 52:46, Erscheinungsjahr: 2017
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