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Tommy Roe / From Here To Here – CD- Review

Tommy Roe / From Here To Here

Ach, den guten alten Tommy Roe ("Sheila" – 1962, "Dizzy" – 1969) hatte ich vor elf Jahren schon einmal 'am Wickel. Und nun liegt ein neues Album vor, "From Here To Here". Vier dieser zehn Songs wurden seinerzeit, bei den Sessions zu "Devil’s Soul Pile", eingespielt. So ist der damalige Titelsong auch hier wieder dabei, und es ist gar die gleiche Version. Eigentlich ist das für mich der Hit der Platte, geeignet für eine Single-Auskopplung. So entstanden wohl auch die Tracks Vier, Sieben und Zehn damals, doch lediglich "Without Her" ist ebenfalls hier vertreten, "If I Were A Carpenter" und "Kick Me Charlie" sind neu dabei, wobei der letzte Song ein Remake des Originals aus 1966 ist.

War es 2012 weitestgehend ruhige Popmusik, so ist es auch hier grundsätzlich so mit dem Unterschied, dass die wirklich neuen sechs Titel von "From Here To Here" wesentlich besser arrangiert und interpretiert wurden. Das hat bereits einen Hauch von Musik, wie man sie von Steely Dan (man höre "Traffic Jam") oder auch Michael Franks kennt. Nun, das ist nicht unbedingt verwunderlich, fungierte doch Michael Franklin als Produzent, und Mitwirkender, er sowie sein Bruder Tim Franklin. Beide hatte ich erst kürzlich mit ihrer eigenen Produktion Anahata vorgestellt. Und so spielen auch von deren Produktion weitere Musiker mit, die insofern für den sehr guten Ton sorgen. Diese Popmusik, die sie im Kern ist, wurde hervorragend und niveauvoll aufgewertet und beinhaltet weitere Elemente, wie zum Beispiel einige jazzige Ausprägungen, gut nachzuvollziehen auf "Midnight Lights". Franklin soll im Übrigen den Tommy überzeugt haben, wieder einmal den Weg ins Studio zu finden. Ja, und das war eine gute Entscheidung, obwohl Mr. Roe wohl nicht unbedingt einen hervorstechenden persönlichen Stempel aufgedrückt hat, außer der Verfügungstellung seiner Stimme und seines Namens und einige der Kompositionen. Ach ja, und die Stimme ist übrigens noch gut in Form und verfügt über einen kraftvollen Ausdruck.

Denn die Musik wird eindeutig und vorwiegend durch die hochkarätigen Musiker bestimmt, lediglich die Besetzung auf den vier Studiosessions aus 2012 hinterlässt nicht vollumfänglich diesen professionellen Eindruck. Ob überhaupt eine weitere Version des Tim Hardin-Klassikers "If I Were A Carpenter" notwendig gewesen ist, wage ich in Frage zu stellen, denn diese Version bringt nicht wirklich einen Mehrwert und erscheint mir eher überflüssig. Interessant ist jedoch, wie "Kick Me Charlie" in ein neues Gewand gekleidet wurde, es klingt nun viel entspannter und ist gut arrangiert worden.

Im Großen und Ganzen ist es sicher gut, wieder einmal etwas von Tommy Roe zu hören, auch dass er auch wieder neue Songs geschrieben hat. Viel Neues und Umwerfendes wird sicher nicht geboten. Doch letztlich ist ein Platte mit guter Musik gelungen, die wohl kaum im Dickicht moderner Popmusik zurecht kommen wird, wohl eher dem Gang zum 'Grabbeltisch' geweiht ist.


Line-up Tommy Roe:

Tommy Roe (guitar, vocals)
Tommy Calton (acoustic 6 string and 12 string guitar, electric guitars)
Tim Franklin (electric bass, and string bass – #2,7)
Michael Franklin (Wurlitzer, Bosendorfer Grand, Kurzweil and B-3)
Paul Parker (drums)
Matt Brown (drums – #2,6,8)
Steady Joseph (percussion – #3)
Randie Paul (backing vocals – #1)
Suzie Parks Hosmer (backing vocals – #2
Charlie DeChant (sax, harmonica – #10, sax – #2)
Danny Jordan (sax – #3)
Brian Snapp (flute – #7)
Benoit Lajeunesse (violin – #5,8)
Olga Kopalova (violin – #7)
Paul Fleury (cello – #7)

Tracklist "From Here To Here":

  1. Devil’s Soul Pie
  2. Traffic Jam
  3. Midnight Lights
  4. Without Her
  5. A Rose, A Candle And You
  6. Frenchy And The Cowboy
  7. If I Were A Carpenter
  8. Heather Honey
  9. LA I Belong To You
  10. Kick Me Charlie
  11.  My Little Josette (Bonustrack)

Gesamtspielzeit: 33:08, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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