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Toxik Shokk / Story Of Our Life – CD-Review

Toxik Shokk - Story Of Our Life

Vier ganze Jahre hat es gedauert, bis die Mannheimer Thrasher endlich mit einer neuen CD um die Ecke kommen.

Aber das Warten hat sich gelohnt. "Story Of Our Life" knallt von vorne bis hinten. Diesmal als richtiger Full Length. Okay, gleich vorneweg. Wer die Mini "It’s Alive!!!!" schon hat, muss sich mit deutlich weniger neuem Material begnügen, denn die Mini  gibt es hier als Bonus Tracks. Allerdings neu eingespielt. Also wirkt alles wie aus einem Guss. Wer die Mini aus 2014 nicht hat, kann jetzt definitiv zuschlagen und sich etwas mehr als 37 Minuten feinsten Thrash nach Hause holen.

Für die Produktion der neuen Scheibe hat man sich ins Kohlekeller Studio begeben, das schon so manchem Act ’ne ordentliche Schippe Druck auf den Silberteller geschaufelt hat. Hier stimmt alles. Klar, aber stets druckvoll hämmert das Schlagzeug, der Bass drückt ordentlich und die Gitarre zersägt alles. Da hat schon so manch anderer, größerer Thrash-Act blasser ausgesehen. Besonders die Gitarrenarbeit wirkt diesmal wesentlich kraftvoller und punktgenauer. Auch die Bassspuren bollern durchweg gekonnt und lassen kein Soundloch aufkommen, wenn es mal ans Solo geht.

Über Allem thront die Stimme Zottels, der diesmal neben seiner berühmt berüchtigten Killer Keifstimme erstmals auch cleane Parts singt. Und ehrlich, ich bin überrascht wie gut das funktioniert. Klar, das Ganze ist fernab vom großen Troubadour, wirkt aber auch nicht peinlich bemüht, sondern recht natürlich. Und genau diese kleine Veränderung bewirkt Wunder, denn plötzlich stehen da ganz andere Wege offen.

Aber keine Angst. Toxik Shokk wimpen nicht plötzlich aus, nein, es wird immer noch geiler Thrash geboten, der die Nähe zu Slayer oder Anthrax sucht. Besonders durch die Fun-Texte wie bei "Dr. Frankenmosh" oder "Dream On" (dem mächtigen Freddy Krüger gewidmet) kokettiert man mit den New Yorkern.

Aber man kann auch anders. Texte wie "Streets Of Blood", oder "Sleep Work Eat" regen durch ihre Sozialkritik zum Denken an. Ganz wie es im Thrash sein soll. Geprügel mit Köpfchen.

Der Titeltrack selbst befasst sich mit dem Wichtigsten überhaupt. Zumindest für echte Musiknerds: Nämlich Metal und wie er unser ganzes Leben begleitet. Das setzt sich auch beim Cover fort, welches liebevoll aufzeigt wie es wohl jedem Metal-Fan geht.

Apropos Metal-Nerd. Die Scheibe ist Hille von den mächtigen Sensles gewidmet, der im Mai diesen Jahres mit 48 Jahren verstarb. Alle Einnahmen der ersten beiden Wochen gehen an seine Familie. Mehr Metal geht nicht! Auch wenn das bei Erscheinen dieses Textes (vermutlich) nicht mehr gültig ist, finde ich das einen ganzen feinen Zug von den Jungs und zeigt, um was es im Metal geht: Zusammenhalt. In Union We Stand.

Horns Up!!!


Line-up Toxik Shokk:

Christian 'Zottel' Müller (vocals)
Matthias Ruoff (guitars)
Tim Scholl (bass)
Axel Görg (drums)
Dr. Frankenmosh (monster)

Tracklist "Story Of Our Life":

1. Bleeding Red

2. Got Scared?

3. Gas Food Murder

4. Streets Of Blood

5. Story Of Our Life

6. Sleep Work Eat

7. Dream On

Bonus Tracks:

8. Against

9. Coming Home

10.Screaming

11.Dr. Frankenmosh

Gesamtspielzeit 37:03, Erscheinungsjahr 2018

Über den Autor

Jens Groh

Hauptgenres: Metal in (fast) allen Varianten / aber auch mal Rock, Pop…
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Konzertberichte als Team mit Andrea
Mail: jens(at)rocktimes.de

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