Wer am 4. August diesen Jahres keine Gelegenheit hatte den Film "Message To Love: The Isle Of Wight Festival" über das legendäre Festival aus dem Jahr 1970 zu sehen, bekommt jetzt noch einmal die Gelegenheit dazu.
Der WDR-Rockpalast strahlt den Film noch einmal in der Nacht vom 17. auf den 18. Dezember in der Zeit von 2:55 bis 4:55 Uhr aus.
Hier die Linernotes zu dem Film:
Obwohl bereits 1968 ins Leben gerufen, ist das Isle Of Wight Festival 1970 wohl die bekannteste Ausgabe der frühen Jahre. Es gilt als das europäische Woodstock. Das Original war ein Jahr zuvor in den USA über die Bühne gegangen. Hundertausende waren gekommen. Um ein Chaos zu verhindern, hatten die Organisatoren es bereits kurz nach dem Start zum 'free festival' erklärt.
Auch auf der britischen Insel hatte man im August 1970 nicht mit einem solchen Besucheransturm gerechnet: nach unbestätigten Angaben 500.000 bis 700.000 Menschen. War es in Woodstock friedlich geblieben, so kommt es auf der Isle Of Wight zu Auseinandersetzungen zwischen Publikum und Künstlern und zwischen Publikum und Organisatoren. Auftritte müssen sogar unterbrochen werden.
Die insgesamt chaotische Situation ist auch der Tatsache geschuldet, dass ein Teil des Publikums will, dass das Festival wie das Woodstock ebenfalls zum 'free festival' erklärt wird. Das will der Veranstalter aber auf keinen Fall. Bühnenmoderator Rikki Farr lässt sich daraufhin zu den Worten hinreißen: "We put this festival on for you bastards, with a lot of love. We worked for one year for you pigs. Now you wanna break our walls and you wanna destroy it? Well you go to hell!" ("Wir haben dieses Festival mit viel Liebe für euch Bastarde auf die Beine gestellt. Ein Jahr haben wir für euch Schweine daran gearbeitet. Und nun wollt ihr unsere Zäune nieder- reißen und alles zerstören? Fahrt zur Hölle!")
Im Nachgang zum Festival beschließt das englische Parlament ein Gesetz für die Isle Of Wight, wonach Versammlungen mit mehr als 5000 Menschen einer Sondergenehmigung bedürfen.
Ähnlich wie bei Woodstock ist das Bühnenprogramm des Isle Of Wight Festivals 1970 eine Versammlung der Top Bands der internationalen Pop- und Rockszene: The Who, Jimi Hendrix, der zwei Monate später stirbt, The Doors, der erste Auftritt der neuen Supergroup Emerson Lake & Palmer (ELP), Jethro Tull, Joni Mitchell, Leonard Cohen aber auch Jazztrompeter Miles Davis, um nur einige zu nennen. Und ähnlich wie bei Woodstock ist die Bekanntheit des Isle Of Wight Festivals 1970 auch der Tatsache zu verdanken, dass es gefilmt wurde. Bis zum heutigen Tage sind diverse Konzertfilme erschienen. Der wohl bedeutendste Beitrag aber ist der zweistündige Dokumentarfilm von Oscar-Preisträger Murray Lerner Message To Love: The Isle Of Wight Festival, der erst 1995 beim San José Film Festival zum ersten Mal aufgeführt wurde,also 25 Jahre nach dem Ereignis.
5 Kommentare
Zum Kommentar-Formular springen ↓
LostSailor
21. Januar 2018 um 16:16 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Hallo
Da Ich Nicht Weis Wo Ich Es Posten Könne
Noch En WDR Quark.
Sonntag Nacht
Gov´t Mule The Brew & Albert Lee
Im WdrTv.
Mario Keim
16. Dezember 2017 um 9:47 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Ich frage mich, wer zu solcher Sendezeit diese Ausstrahlung verfolgen soll. Noch dazu an einem Werktag. Die gleiche Frage müssen sich die Verantwortlichen beim WDR ebenfalls bei vergleichbaren Dokumentationen gefallen lassen. Warum passen solche Dokus nicht auch ins normale Abendprogramm? Das ist doch längst auch eine Form des Bildungsfernsehens.
Liebe Grüße Mario
Steffen Nitzsche
17. Dezember 2017 um 9:24 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Stimmt….abends wird auf jeden Sender teilweise gleiches wiedergeben….und mal was Besonderes dann 3Uhr nachts….sorry, das geht gar nicht.
Markus Kerren
17. Dezember 2017 um 14:08 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Das ist nichts anderes als ein schlechter Witz, ich weiß gar nicht, wen die mit solchen Aktionen verar…. wollen. "Rock-Musik im Fernsehen? Ja klar, bringen wir doch, da kann uns keiner was vorwerfen!" Montags-Morgens um 3 Uhr… zum Totlachen, wenn es nicht so traurig wäre.
Andrea Groh
17. Dezember 2017 um 14:32 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Wir nehmen seit Jahren mehr aus dem Fernsehen auf als dass wir es live ansehen… daher ist uns im Prinzip die Uhrzeit egal. Aber die Kritik ist absolut berechtigt. Was im normalen Programm tagsüber/abends läuft…ohne Worte.