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Tyler Bryant & The Shakedown / Shake The Roots – CD-Review

Tyler Bryant - "Shake The Roots" - CD-Review

Gegründet wurden Tyler Bryant & The Shakedown in Nashville, Tennessee von dem namensgebenden Sänger und Gitarristen der Band. Nach ein paar EPs erschien im Jahr 2013 schließlich das Debütalbum "Wild Child", gefolgt von "Tyler Bryant & The Shakedown" (2017), "Truth And Lies" (2019) sowie der Scheibe "Pressure" aus dem Jahr 2020. Glücklicherweise sind die Jungs aus dem südlicheren Teil der USA nach dem Lockdown sehr schnell auch wieder in den Startlöchern. Neben dem Bandleader selbst besteht die Combo nach unzähligen Umbesetzungen momentan bzw. auf ihrem aktuellen Album "Shake The Roots" aus dem zweiten Gitarristen Graham Whitford (Sohn des Aerosmith-Gitarristen Brad Whitford) sowie dem Schlagzeuger Caleb Crosby. Zwölf Tracks, sprich gut 41 Minuten Musik werden hier vorgelegt, die sich von bluesigem Roots Rock bis hin zu fetzigerem Abgeh-Rock streckt, dabei zwar nicht über die volle Bandbreite zu 100 Prozent überzeugt, aber dennoch einen sehr starken Gesamt-Eindruck hinterlässt.

Die ersten vier Alben sind dem Verfasser dieser Zeilen nicht bekannt, aber laut dem Promoter wollte die Band mit dieser neuen Scheibe zurück zu ihren Anfängen bzw. ihrem früheren Sound. Was sich umgehend beim Opener "Bare Bones" und dessen sehr zurückgefahrenen Produktion nachvollziehen lässt. Dennoch eine coole Roots-Nummer mit sich im Hörer-Ohr festsetzendem Refrain. Genauso geht es bei "Ain’t None Watered Down" weiter. Wenige, zeitweise etwas 'blechern' klingende Instrumente, dafür ein weiterer starker Song. "Hard Learned" ist ein Stück, das Bryant mit der (auch auf dieser Scheibe auf drei Tracks an den Background Vocals vertretenen) Sängerin Rebecca Lovell geschrieben hat. Eröffnet von einer mit Slide-Röhrchen gespielten Dobro entfaltet sich eine melancholische Ballade über die Dinge im Leben, die man auf die 'harte Tour' lernt bzw. lernen musste. Und so berichtet Tyler Bryant auf sehr authentische Weise darüber, dass ihm bisher nichts in den Schoß gefallen ist, nichts geschenkt wurde.

Das extreme Gegenstück, sprich ein dem Hörer direkt ins Gesicht springender Rocker ist dagegen "Off The Rails", das die Band mit einer ungeheuren Power zum Besten gibt. Wow, da gehen die Gliedmaßen und das Becken automatisch mit dem Rhythmus und auch der Kopf kann nicht mehr still halten. Klasse und das mitreissendste Stück des Albums. Die meisten Songs sind jedoch deutlich tiefer im rootsigen Stil angesiedelt, wie beispielsweise das sehr starke "Tennessee" mit extrem guter Gitarrenarbeit und – nur für den Fall, dass dieser Punkt noch nicht zur Sprache kam – einem richtig starken Sänger Tyler Bryant. Bei "Sunday No Show" wird nochmal kräftig gerockt, bevor in den Strophen eine Art Sprechgesang das Ruder übernimmt, um im Refrain wieder eine einprägsame Melodie abzuliefern. Sehr flott, aber erneut auf der Roots-Schiene beendet "Midnight Oil" schließlich die Platte und lässt die linke Hand des Rezensenten automatisch nach der Repeat-Taste fummeln.

Tyler Bryant & The Shakedown fahren für "Shake The Roots" also jede Menge Pluspunkte ein, wenn der Rezensent sich auch noch den einen anderen Rocker wie eben "Off The Rails" oder "Sunday No Show" gewünscht hätte. Aber gut, diese Platte wurde schließlich nicht für die Wünsche von Schreiberlingen aufgenommen, vielmehr lautete das alles andere überstrahlende Motto: Roots! Und von dieser Warte aus gesehen, hat die Band mit diesem Dutzend Songs sehr viel richtig gemacht. Vielleicht nicht ganz so stark wie das auch erst vor kurzem erschienenen Debütalbum der Allen-Forrester Band, aber auch nicht wirklich vergleichbar. Also durchaus ein Tipp und wer erstmal anchecken will, dem werden dafür vom Rezensenten die Nummern "Roots", "Off The Rails", "Hard Learned" sowie "Tennessee" empfohlen.


Line-up Tyler Bryant & The Shakedown:

Tyler Bryant (guitars, bass, additional programming, lead vocals)
Caleb Crosby (drums & percussion, background vocals)
Graham Whitford (guitars, background vocals)

With:
Rebecca Lovell (background vocals – #3,4,10)
Eleonore Denig (strings – #5)

Tracklist "Shake The Roots":

  1. Bare Bones
  2. Ain’t None Watered Down
  3. Ghostrider
  4. Roots
  5. Hard Learned
  6. Shackles
  7. Off The Rails
  8. Good Thing
  9. Sell Yourself
  10. Tennessee
  11. Sunday No Show
  12. Midnight Oil

Gesamtspielzeit: 41:15, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
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Mail: markus(at)rocktimes.de

2 Kommentare

  1. Günter Lotz

    Rebecca Lovell (Larkin Poe) Ist mit Tyler verheiratet, wenn ich mich nicht irre.

    1. Markus Kerren

      Hey Günter,

      cool, vielen Dank für die Zusatz-Info!

      Gruß, Markus

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