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Tyler Leads / Stay Ugly – CD-Review

Tyler Leads / Stay Ugly

Noch im Gründungsjahr 2016 veröffentlichte die Band ihr Debüt, "Burning Smoke", ein Demo. Und nun folgt schon die mir vorliegende EP, "Stay Ugly", live eingezimmert. Denn live sind die fünf Recklinghausener auf vielen (Opener)Shows und namhaften Festivals bereits eine Institution, die mit ihrem schweißgetränkten Heavy Rock die Besucher bis zur Ekstase mitreißen.

Mit einer energiegeladenen Power haut gleich der Opener, "Call Of The Wild", voll auf die Fresse und man ist geneigt zu fragen, ob die Band tatsächlich erst vor ca. einem Jahr gegründet wurde. Denn sie schießen die Songs mit einer Lockerheit und doch professionell aus der Hüfte, dass sich manch alter Hase eine dicke Scheibe davon abschneiden könnte.
Das folgende, groovige "Dreameater" kommt ebenfalls kraftvoll und dynamisch aus den Boxen, denn auch hier wird das Gaspedal noch mal ordentlich durchgetreten. Rotzig satte Gitarren-Riffs prägen das Bild, dreckig und roh ist der Sound, damit bleibt die Band auf einer straighten Rock-Linie.

"Lady In Green" wabert sehr stonermäßig vor sich hin, um mehr und mehr an Fahrt zu gewinnen und alles nieder zu walzen, was sich in den Weg stellt. Ab Minute 3:17 gibt es ein wunderschönes Gitarren-Duell der Herren Osman und Kovacs. Lediglich Johnny Kovacs' Gesangsleistungen sind nicht unbedingt als 'herausragend' zu bezeichnen, klingt mir manchmal zu eintönig. Aber er singt mit viel Enthusiasmus und Leidenschaft, das macht vieles wieder wett.
"Undesired Numb" ist ähnlich 'gestrickt', braucht auch erst einmal ein langsames Intro, um anschließend gehörig auf Touren zu kommen. Hier wummert Christian Paternoga ordentlich auf die Felle, die Gitarren fallen ein und los geht’s zum über fünfminütigen Höllenritt, Mitgröl-Refrain und Wah Wah-Gitarre inklusive. Da fließt der Schweiß unaufhaltsam in Strömen!

"The Witch", für meinen Geschmack toll arrangiert mit abwechslungsreichen Details, gehört zu meinen Favoriten auf der Platte. Ab der vierten Minute darf auch mal improvisiert werden, um dann wieder in den Refrain überzugehen. Die tiefergelegten Gitarren sägen, bis die Späne fliegen. Sogar ein leicht angehauchtes orientalisches Einsprengsel ist zu hören (Eine Hommage an Led Zeppelin? Oder doch eher der Multi-Kulti-Besetzung 'geschuldet'?) und zum Schluss ist ein blubbernder Bass zu hören.
Mit der Uptempo-Nummer "Electric Wasteland" werden noch mal alle Register gezogen und dem Hörer ein ordentlicher Tritt in den Allerwertesten verpasst.

Das also sind Tyler Leads – ungestüme Lebenslust, ausgelassene Leichtigkeit, hohe Spielfreude! Natürlich hat die Band das Heavy Rock-Rad nicht neu erfunden und man könnte so manche Parallelen ziehen. Und doch – ein Heavy-Sturm aus Recklinghausen ist in Anmarsch, also auf zur nächsten Party mit Tyler Leads, lasst die Matten und die Bierflaschen kreisen, genießt das Leben, so lange ihr es könnt!


Line-up TylerLeads:

Johnny Kovacs (vocals)
Soyan Osman (vocals, guitar)
Freddy Kovacs (guitar)
Julius Keller (bass)
Christian Paternoga (drums)

Tracklist "Stay Ugly":

  1. Call Of The Wild (3:43)
  2. Dreameater (4:01)
  3. Lady In Green (4:48)
  4. Undesired Numb (5:45)
  5. The Witch (5:52)
  6. Electric Wasteland (3:54)

Gesamtspielzeit: 26:43, Erscheinungsjahr: 2017

Über den Autor

Ilka Heiser

Hauptgenres: Classic Rock, Blues Rock, Heavy Rock
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