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Under A Spell / The Chosen One – CD-Review

Under A Spell - The Chosen One

Unter einem Hexen- / Zauberbann befinden sich fünf Metaller (inklusive Metallerin) aus Dallas – zumindest ihrem gewählten Namen nach. Dazu passt, dass Under A Spell eine Frontfrau (Hexe?) haben. Dieses Quintett hat 2019 ein Bündel von (musikalischen) Zaubersprüchen auf die Menschheit losgelassen, in Form ihrer Debüt-CD "The Chosen One".

Was gibt es darauf zu hören? Wer nach dem Cover auf Black Metal tippt, liegt falsch. Heavy Metal von alt bis neu – wäre eine passende Umschreibung. Einerseits sind traditionelle Einflüsse zu hören, auf der anderen Seite spielt auch moderne Härte eine Rolle. So einiges aus den letzten fünfzig Jahren an Hard Rock bis Thrash Metal wurde verarbeitet, wobei die Grundausrichtung / Basisschublade Heavy Metal ist. Hier wird nicht krampfhaft auf 'trve' gemacht, sondern der Begriff weiter gefasst.

Los geht es mit schweren Riffs (ja, klar, was sonst … so soll es sein), dann wird es etwas flotter und der Gesang setzt ein. Damit sind wir gleich bei einem Schwachpunkt: Gerade in der ersten Hälfte der CD singt Pam zu oft im gleichen Stil, bzw. variiert zu wenig in der Höhe, was doch etwas zu gewollt und nicht so gekonnt klingt. Dabei zeigt sie später, dass sie mehr kann.

Hier macht eine noch neue Band einen Fehler, der häufiger vorkommt: Alles Material, das vorhanden ist, auf eine CD bringen zu wollen, was gut gemeint ist von wegen Spielzeit fürs Geld. Aber so haben sich gerade am Anfang Filler eingeschlichen, bevor es später mehr Killer gibt.
Damit meine ich beispielsweise "Invitation To A Dark Sleep", das akustisch anfängt und später einen weiteren ruhigen Teil hat, bei dem sich Pams Stimme der Musik anpasst. Eine weitere Variante ihres Gesangs gibt es bei "Into The Dark" danach – ab hier finde ich die Stimmlage deutlich weniger nervig.Ja, tatsächlich kommt "The Chosen One" nun erst richtig in Fahrt, das Songwriting weiß mehr zu überzeugen.
Nicht, dass Into A Spell vorher nicht spielen konnten, aber nun passt alles besser, wirkt stärker. Auch die orientalischen Klänge am Anfang vom "Atihad" fügen sich flüssig ins Gesamtbild, es gibt insgesamt mehr Abwechslung.

Ein wenig schade, dass sich das vorhandene Potential nicht gleich zeigt, manche neugierigen Hörer schalten vielleicht schon nach den ersten Songs ab. Bleibt zu hoffen, dass Under A Spell sich beim nächsten Mal auf ihre Stärken konzentrieren, ihre Fähigkeiten besser fokussieren. Denn diese sind ohne Zweifel vorhanden. Wenn dazu dann Pam ihre Stimme besser einsetzt … wer weiß, was da noch draus werden kann …


Line-up Under A Spell:

Pam Rosser (lead vocals)
Tom Rosser (rhythm guitars)
Stergas Stockwell (rhythm guitar, lead guitar, acoustic guitar, backing vocals)
Kevin St John (bass)
Eric Smith (drums)

Tracklist "The Chosen One":

  1. Padurea Neagra
  2. Voodoo Doll
  3. Forever Done
  4. Judgement
  5. The Chosen One
  6. Invitation To A Dark Sleep
  7. Into The Dark
  8. Cast A Spell
  9. Atihad
  10. Crushed By The Stones
  11. My Dead Life

Gesamtspielzeit: 45:14, Erscheinungsjahr: 2019

Über den Autor

Andrea Groh

Hauptgenres: Doom/Death/Black Metal, auch Post/Progressive/Pagan Metal u.a.
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