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Unifony / Unifony III – CD-Review

Unifony / Unifony III

Bei Unifony handelt es sich um ein Projekt zweier niederländischer Musiker, das sind Minco Eggersman und Theodoor Borger. Oft haben sie mit anderen Künstlern zusammengearbeitet, um ihre Vorstellung von Musik umzusetzen. Für ihr aktuelles Projekt, "Unifony III", haben sie sich mit der irischen Musikerin Moya Brennan (Clannad), die Harfe und wortlosen Gesang beisteuert und dem norwegischen Trompeter Nils Petter Molvær zusammengeschlossen.

Eggersman und Borger haben ihr Projekt wie folgt erklärt: »Um zu erfassen, worum es bei diesem Projekt geht, haben wir dieses neue Wort geschaffen: UNIFONY. Es gibt keine wörtliche Bedeutung, aber der Name zeigt, dass es das Ergebnis von etwas Gemeinsamem ist (UNIVERSAL) und dass es nicht auf Noten, sondern auf Klängen basiert (PHONIC). Freundschaft, Harmonie, Begegnung, Fokus, Experiment, Seelenverwandtschaft, Verletzlichkeit und Universalität kommen uns in den Sinn, aber weiter können wir mit unseren Erklärungen wohl nicht gehen, denn wir haben musikalische und poetische Freiheit zu bieten. Indem Sie unsere Musik anhören, hoffen wir, dass Sie sich unserer Freundschaft anschließen werden.«

So hoffe ich, dass dieser nicht sofort anspringende, aber durchaus fesselnde Sound ein wenig näher gebracht wird durch diese Erklärung. Neben Brennan und Molvær spielen Eggersman und Borger alle übrigen Instrumente und so erklingen Keyboards, Gitarren und Schlagzeug. Und das ist ja letztlich auch die Basis dieser schwebenden und wabernden Musik.
Sehr stark kommt dieses zum Ausdruck bei einem ruhigen und leicht melancholischen Song wie "Approach". Moya Brennan hat es ja bereits bei Clannad verstanden, atmosphärisch dichte und übereinander geschichtete wortlose Klangwolken zu schaffen, hier kommt das mitunter auch wieder zum Ansatz. Und die Harfe verpasst der Musik eine leicht folkloristische Note. Durch die Trompete Molværs wird dann ein dezenter Hauch von Jazz mit eingebracht. Bereits 2018 hatte man mit einem Trompeter zusammengearbeitet, mit Mathias Eick. Doch im Gegensatz zu ihm wirkt das Spiel von Molvær viel 'entrückter' und sogar mitunter 'wie nicht von dieser Welt'. Im Verbund mit Moya Brennan wird somit eine Atmosphäre aufgebaut, die eine fesselnde Stimmung erschafft.

Ein Song wie "Sync" wiederum wird auch bestimmt vom Sound der Gitarre, die verhallte Klänge zusammen mit Trompete und Stimme erzeugt. Ja, ist das nun einfach nur 'entrückt', oder ist das poetisch, oder einfach nur schön? Ich denke, dass sollte Jede/r für sich selbst entscheiden, denn so ist diese teils sphärisch wirkende Musik auch stark stimmungsabhängig. Auf jeden Fall hat man hier etwas geschaffen, das etwas ganz Besonderes darstellt, voll vielschichtiger Emotionen, entspannt, hinwegschwebend und gleichzeitig irgendwie 'geerdet'.


Line-up Unifony:

Moya Brennan (vocals, harp)
Nils Petter Molvær (trumpet
Minco Eggersman (all other instruments)
Theodoor Borger (all other instruments)

Tracklist "Unifony III":

  1. Yield (2:52)
  2. Thrive (3:21)
  3. Approach (5:10)
  4. Return (4:03)
  5. Swarm (3:13)
  6. Sync (5:26)
  7. Courtesy (3:34)
  8. Susan (4:05)
  9. Neigh (4:43)
  10. Noir (3:45)

Gesamtspielzeit: 40:13, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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