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Urban Project / All Up – Digital-Review

Über das Urban Project und ihrem Album "All Up" schreibt die Promotion-Weft unter anderem: »[…] Drei Jahre hat das Aachener Quartett Urban Project an acht frischen Stücken gearbeitet, die zusammengenommen knapp 35 Minuten Spielzeit ergeben. Macht doch heute keiner mehr, verhältnismäßig viel Musik auf die ewig gehetzte Menschheit loszulassen! Normalerweise. […] Beim unabhängigen Deutschen Rock+Pop Preis wurde Urban Project gleich viermal ausgezeichnet: bester Alternative-Gesang, beste Progressive Band, bestes Alternative-Album, bester Alternative-Song. Ganz ohne selbstbeweihräuchernden Musikwirtschaft-Tingeltangel. Bemerkenswert! "All Up", das Album weist zweigeteilt in Richtung Pop-Freestyle. Logisch, "All Up" erscheint schließlich auf zweiseitiger Vinyl-LP! […] Den Heute-Sound des Albums designte die Band mit Julian Heyden, von dessen Produzenten- und Klang-Sensibilitäten sie schwärmt. […] Die Haltung der Platte wiederum huldigt der Szene des London der frühen 80er-Jahre. […] Es ist die demokratische Sichtweise auf Musikproduktionsmittel, die "All Up" zeitgemäß einen Bogen zwischen Early 80’s und 2023 spannen lässt. […]«

Liest sich spannend, was da im Zitat geschrieben steht.
Das Album startet mit dem Titel "Sans Amour". Die Gitarren-Riffs krachen einem entgegen wie Pfeile. Dazu setzt der Yen Anetzberger-Gesang einen herrlichen Kontrast der großformatigen Inszenierung. Toll, wie die Combo musikalisch in den verhaltenen Reggae gleitet und dann wieder die Sprache der vertrackten Fusion aufleben lässt. Kaum zu glauben, wie man so viele Verästelungen in einen Track vereinen kann. Urban Project kann es. "Sans Amour" ist in Phasen eine Herausforderung, der aufgeschlossene Personen allerdings gewachsen sind.

Nachdem es 'ohne Liebe' heftig losging, verspricht der Song "Summer" vielleicht etwas Entspannung.
Ja, Urban Elsässers Gitarren-Fantasien lassen Hoffnung auf eine verträumte Nummer aufkeimen. Mit ihrer Stimme ist Yen Anetzberger sehr präsent und flüstert uns die Lyrics fast ins Ohr. Für ein Intermezzo klettert das Stück den Berg der Dynamik hinauf, nur um dann wieder auf das Terrain des sinnlichen Pop zu begeben. Urban Elsässer begeistert die Leute vor den Lautsprechern mit einem schönen Solo und den emotionalen Gesang von Yen Anetzberger mag man.
"Home" ist mit gut über sieben Minuten der längste Track auf "All Up". Nach einer entspannten E-Gitarren-Eröffnung, die sich atmosphärisch in der Region von vorbeiziehenden Wolken ansiedelt, geht es mit einem magnetisierenden Jazz Rock weiter. Bassist Markus Proske sowie Ben Overmann am Schlagzeug treiben die Lieder an, sind in den ruhigeren Teilen sehr effektiv mit ihren rhythmischen Aussagen. Klasse! Hier trommelt Ben Overmann unter anderem auch sehr perkussiv. Der Song geht richtig gut ab und mit seinen vielen Breaks, die die Fusion sehr deutlich aufleben lassen, ist dieses Stück ein Highlight.

Vom längsten zur kürzesten Nummer ist es nicht weit, denn nach "Home" folgen gerade einmal zweieinhalb Minuten "River". Diese Komposition passt in Urban Projects musikalisches Bild, ist allerdings doch ein Gegensatz vom vorherigen Song. Zu einer abermals tollen Stimme von Yen Anetzberger serviert uns die Formation ihren Blues, bei dem der Gitarrist das Bottleneck aktiviert. Geschmackvoller Abschluss, mit dem man nicht unbedingt gerechnet hat.
"Zero One" ist Dramatik pur. Die Funk-Passagen sind extrem feurig und dieses Lied ist bei seinem besonderen Bass-Sound eine Nummer, der man nicht nur einen Hördurchgang gönnt. "Zero One", ein herrlich inszeniertes aurales Theaterstück.

Urban Projects "All Up" ist Musik, die nach der einen oder anderen überwundenen Herausforderung ihre Schönheit voll entfaltet.
Urban Projects "All Up" ist Musik, die eine Knospe zu einer wunderschönen Blüte entfaltet.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.

Hier der Song "Summer" im Video:


Line-up Urban Project:

Urban Elsässer (guitar)
Yen Anetzberger (vocals)
Markus Proske (bass)
Ben Overmann (drums)

Tracklist "All Up":

  1. Sans Amour
  2. All Up
  3. Zero One
  4. Summer
  5. Burn Out
  6. Soul
  7. Home
  8. The River

Gesamtspielzeit: 38:22, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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Mail: joachim(at)rocktimes.de

1 Kommentar

  1. Urban

    HeyJoe,
    danke für dein einfühlsames Review unseres Albums ALL UP!
    Love and Music
    Urban /Urbanproject

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