Zur Band Ursular und deren Musik heißte es bei Noisolution unter anderem: »[…] Die Liebe zu verstärkerinduzierten Trancezuständen und schweren Riffs brachte das aus Berlin stammende Vierergespann um Babett Richter (Gesang, Saxophon), Tim König (Gitarre), Kay Assel (Bass) und Markus Baumbach (Schlagzeug) zusammen. Die Band bringt ihre ganz eigene Mischung aus Doom, Heavy Psychedelic Rock und einem feministischen Selbstverständnis in die Stonerhöhlen dieser Welt. Vom tiefen Knurren der Verstärker bis zu den Spitzen eines in Hall gehüllten Saxophons verbinden Ursular das Schwere mit dem Melodischen, das Meditative mit dem Ekstatischen, das Vertraute mit dem Unerwarteten. Nach Veröffentlichung ihrer ersten EP erspielte sich die Band nicht nur in Berlin den Ruf als Geheimtipp des deutschen Doom-Undergrounds. 2023 bringen sie ihr lang erwartetes erstes Album heraus. […]«
"Preta" umfasst vier Songs, die es auf eine Gesamtspielzeit von gut über achtunddreißig Minuten bringt.
Sparen, sparen, überall sparen.
Von allen Seiten wird man dazu aufgefordert. So brennt im Berliner Underground, zumindest, was die Band Ursular betrifft, wenig Licht. Wenn überhaupt, lassen sich Personen nur schemenhaft erkennen. Ursulars' Musik ist aber voller Energie.
Auf der Erkundung nach Sensationellem, Dramatischem, wird man bei Ursular fündig. Eine beeindruckend, voller unterschiedlicher Emotionen singende Babett Richter spielt auch noch das Saxofon. Da ist stets besondere Stimmung angesagt. Mit ihrem Holzblasinstrument kreiert die Frontfrau Sounds, die – so hat man vielfach den Eindruck – nicht von dieser Welt sind. So trifft Psychedelic schon des Pudels Kern.
Allerdings darf man die psychedelisch-doomigen Fantasien von Gitarrist Tim König nicht außer acht lassen. Seine Sechssaiter-Beiträge sind umwerfend und lassen die Leute vor den Lautsprechern schon mal mit einem Staunen zurück.
Selbstredend gießen Bassist Kay Assel sowie Schlagzeuger Markus Baumbach ein Fundament immer im richtigen Format. Soll heißen, dass das Rhythmus-Duo dem Psychedelic Doom/Stoner Rock/ ebenfalls Beine machen kann.
Die Musik – phasenweise auch in frei anmutender Form dargeboten – ist äußerst facettenreich.
Klang-Kaskaden reihen sich wie Perlen auf einem Strang aneinander und was wäre die Psychedelic ohne einen Ausflug in fernöstlich-orientalische Gefilde. Einen solchen Trip erleben wir bei "Livores", fast ganze neun Minuten lang. Da ist es dann der Tiefton-Zupfer Kay Assel, der durch ein sinnliches Solo überrascht und begeistert. Zu den tiefen Tönen gesellen sich dann Babett Richter sphärischen Saxofon-Ideen und Tim König krönt das Intermezzo mit einer nicht minder gekonnten Fretboard-Fahrt. Er ist es, der die Nummer wieder auf den Pfad des Tempos führt. Toll, wie sich das Zusammenspiel der Combo immer weiter steigert und einem energetisch-dramatischen Final zustrebt. Klasse! Hinhörer!
Von der Spielzeit her sind fast neun Minuten nicht das Maß aller "Preta"-Songs.
Zweimal erreicht Ursular die Marke von rund elf Minuten.
Einerseits ist es der Track "Malediction", andererseits geht es um den das Album abschließende Song "Golem". Hat man den Gänsehaut-Speicher bis zum Ende des dritten Tracks schon mächtig in Anspruch genommen, sorgen bei "Golem" die letzten Reserven dafür, dass sich die Härchen in die Höhe bewegen.
Welch ein Opus!
Wow!
Hammer!
Waren die ersten drei Songs schon Begeisterung pur, erreicht Ursular bei uns jetzt den Höhepunkt der Faszination.
Nicht nur "Golem" – bei dem auch eine bedrohlich tiefe Stimme für düstere Atmosphäre sorgt – offenbart die Vielfalt des Psychedelic Doom/Stoner Rock.
Ursulars "Preta" ist mächtige Musik mit teilweise eingeflochtener Entspannung.
Ursulars "Preta" ist mächtige Musik, die über ein toll gespieltes Saxofon immer wieder für Überraschungen sorgt.
Ursulars "Preta" ist mächtige Musik, die man auch als ein Sprachrohr für besondere Sounds bezeichnen kann.
Bisher als Geheimtipp gehandelt, sollte sich Ursular nach diesem Album an ein deutliches Mehr an Öffentlichkeit freuen.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Ursular:
Babett Richter (vocals, saxophone)
Tim König (guitar)
Kay Assel (bass)
Markus Baumbach (drums)
Tracklist "Preta":
- Siren
- Malediction
- Livores
- Golem
Gesamtspielzeit: 38:36, Erscheinungsjahr: 2023
Neueste Kommentare