V.A. / Beale Street Beats – Soul House Vol. 2 – 10″-Vinyl-Review

Stand die erste Ausgabe der 10″-Vinyl-LP unter dem Motto Beale Street Beats – Home Of The Blues, fokussiert sich die zweite Folge auf 'Soul House'.
Folglich geht aus den Informationen zur vorliegenden Platte unter anderem hervor:
»[…] Auf zwei einzelnen qualitativ hochwertigen 25cm-LPs liefert Bear Family Records® einen Überblick über die kreativen Jahre dieses Labels, das Anfang der 1960er Jahre großartigen Rhythm ’n' Blues, Soul, Blues und Rock ’n' Roll veröffentlichte. Teil 2 mit Schwerpunkt auf den Soul-Aufnahmen des Labels. Diese LP liefert seltene und im Original kaum angebotene Veröffentlichungen von u.a. Jimmy Dodson, Willie Cobbs, Ed Pauling oder den '5' Royales. […]«

Zum beigelegten Heftchen heißt es:
»[…] Der 12-seitige farbige Folder enthält ausführliche Linernotes des Chicagoer Musikexperten Bill Dahl Bill mit Fotos aus den Label-Archiven. […]«
Für das Konzept und die Prodiktion der Wiederveröffentlichung trug Nico Feuerbach die Verantwortung.
Das Mastering lag in den Händen von Peer Meyer von Peerless Network.
Das Artwork gestaltete Sebastian Klebe.
Wie bei der ersten Ausgabe spielt der Gitarrist Sammy Lawhorn bei mehreren Formationen mit. Er lieferte seine Beiträge unter anderem auch bei Muddy Waters, Big Mama Thornton, John Lee Hooker oder Junior Wells ab.

Der Tonarm senkt sich und schon sind wir mittendrin im Geschehen.
Bei fast allen der zehn Songs sind Gebläse-Abteilungen mit von der Partie. Von einem Saxofonisten, bei Bill Yates ist es Russ Carlton, bis hin zu Brass-Trios ist so ziemlich alles vertreten. Die Bläser, auch in klasse Soli zu hören, sind einfach imponierend und fügen den entsprechenden Tracks eine Prise Pfeffer bei.

Instrumental eröffnen Ed Pauling & The Exciters das Album mit "Soul House".
Dabei handelt es sich um »[…] a wordless treatment of Aretha Frankin’s 1961 hit "Won’t Be Long" […]«. Die Interpretation haut rein.
Soul ist angesagt, wenn The '5' Royales gleich zweimal ihr Aufwartung machen. Wunderschön kommt ihr herrlich groovendes "Catch The Teardrop" an und – abermals mit tollem Gesang – lehnt sich "Please Please Please" schon an den balladesken Bereich an. Zwei Nummern, die Laune machen.
Im Doppelpack ist auch der Sänger und Pianist Dave Dixon vertreten. Auf geht’s! Die Tanzschuhe werden geschnürt und man kann bei "Hey Hey Pretty Baby" gut ins Schwitzen kommen. Saxofon- sowie Piano-Solo geben der Nummer Pfiff und der Bandleader ist echt gut bei Stimme. Auch "You Satisfy" geht richtig gut ab. Es swingt klasse.

Weil wir gerade beim Tanzen sind, motiviert Bill Adams' "Had The Blues (Twist)" selbstredend auch bestens, das Tanzbein zu schwingen.
Ehre, wem Ehre gebührt, wenn es um "You Don’t Love Me" von Billy Cobbs geht, denn in der Booklet-Beschreibung zum Song steht, »[…] that The Allman Brothers revived it on their 1971 album "Live At Fillmore East" and rendered it a rock standard too. […]« Bei Willie Cobbs rockt es auch. Dabei sei nur Sammy Lawhorn an der Gitarre erwähnt.
Wer etwas für die Harp im Blues übrig hat, wird das treibende "Mojo" öfter spielen.
Vielleicht mixt man sich ja einen Julep-Cocktail und hört dazu das etwas extravagante "Mint Julep" mit fernöstlichen Blitzlichtern.

Wie Volume 1 bietet auch diese Zusammenstellung mächtig viel abwechslungsreiche Unterhaltung.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.

Tracklist "Beale Street Beats – Soul House Vol. 2":

Gesamtspielzeit: 11:51 (Side One), 13:12 (Side Two), Erscheinungsjahr: 2021