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V.A. / Cheap Old Wine And Whiskey, Drinking Songs Straight From The Jukejoint – CD- Review

V.A. / Cheap Old Wine And Whiskey, Drinking Songs Straight From The Jukejoint

Koko Mojo Records ist ein neues Label, das seinen Schwerpunkt auf die Veröffentlichung klassischer und auch weniger bekannter Songs aus dem Bereich Rhythm & Blues legt. Mit "Cheap Old Wine And Whiskey, Drinking Songs Straight From The Jukejoint" wird dem Saufen gehuldigt. Oder besser, um nicht als Unterstützer dieses Lasters zu dienen, diese Kompilation enthält Songs, deren Inhalte sich rund um das Trinken drehen. Doch nicht nur Rhythm & Blues, sondern auch Blues finden wir hier, sei es Lightnin' Hopkins mit "Drinkin' Woman", Jimmy Rogers mit "Sloppy Drunk" oder J.B. Lenoir mit "Give Me One More Shot", um nur einige der bekanntesten Blues-Vertreter zu nennen. Allein bei diesen drei Künstlern ist es außerordentlich erfreulich, zu bemerken, wie sehr diese doch ihrem eigenen Stil verpflichtet waren, ja, solch ein hoher Wiedererkennungswert gehört heute schon zu den Seltenheiten.

Neben wenig bekannten Musikern bleibt eine Menge neu zu entdeckender Künstler, hierbei seien Namen wie Johnny Davis, Square Walton, Birmingham Jones, Robert Garret, Calvin Boze unter anderem genannt. Und so gibt es tolle Überraschungen, treibender Rhythm & Blues mit Bläserarrangements (Johnny Davis); wilden Sound, der Bands wie die Rolling Stones in ihrer Frühphase hätte beeinflussen können (Birmingham Jones) oder den mit toller Lead-Gitarre ausgestatteten Blues von Robert Garret. Soundmäßig muss man oft Abstriche machen, so klingt "Hangover" von The Capitals wie von einer etliche Male in der Jukebox abgenudelten Single – entsprechend schlecht, was allerdings der Musik keinen Abbruch tut. Andere, seinerzeit auf eher bekannten Plattenfirmen wie Atlantic, Excello,  RCA Victor oder Aladdin veröffentlichte Titel sind einwandfrei genießbar. Das heißt, genießbar sind sie eigentlich alle, diese herrlichen Titel aus einer Blütezeit der Musik, hier wahrscheinlich zumeist aus den Fünfzigern und aus den frühen Sechzigern. Spiegeln sie doch nicht nur eine Einstellung zum übermäßigen Trinken, sondern der Zeit generell wider. Ja, das ist pure Unterhaltung mit richtig starkem Feeling!

Als Abrundung hätte ich nun gern noch etwas zur Verfügung gehabt, wie ich es von ähnlich gelagerten Kompilationen zum Beispiel aus dem Hause Bear Family gewohnt bin: Ein dickes Booklet mit reichlichen Information zu den einzelnen Künstlern und den Songs. So bleibt mir ’nur' die Musik und mein eigener Antrieb, hierzu selbst Nachforschungen anzustellen.


Tracklist "Cheap Old Wine And Whiskey, Drinking Songs Straight From The Jukejoint":

  1.   I’m A Wine Drinker – Johnny Davis
  2.   I Got Drunk – Lick ,Slick & Slide
  3.   Drinkin' Woman – Lightnin Hopkins
  4.   Another Half A Pint – Sonny Boy Williams
  5.   Sloppy Drunk – Jimmy Rodgers
  6.   Wineo – Bill Walker
  7.   Bad Hangover – Square Walton
  8.   Bad, Bad, Whiskey – Amos Milburn
  9.   Wine Head – Johnny Wright
  10.   Who Drank My Beer While I was In The Rear – Dave Bartholomew
  11.   Gin And Coconut Milk – Wilburt Harrison
  12.   Drinkin Angain – Birmingham Jones
  13.   I Got Loaded – Peppermint Harris
  14.   Let’s Drink Some Whiskey – Al Jackson
  15.   Drinkin Wine – Larry Hall
  16.   Quit My Drinkin' – Robert Garret
  17.   Give Me One More Shot – J.B. Lenoir
  18.   Beer Tavern – Jimmy McCracklin
  19.   Drunk Drivers Comin – Richard Bros
  20.   I Aint Drunk – Jimmy Liggings
  21.   Wine Wine Wine – Floyd Dixon
  22.   You Dring Too Much Booze – Jimmy Raney & Slip Slaughter
  23.   Waiting & Drinking – Calvin Boze
  24.   Cheap Old Wine And Whiskey – Jack The Bear Parker
  25.   Looped – Calvin Booze
  26.   Wine Head Baby – Lazy Slim Jim
  27.   Hangover  – The Capitals
  28.   Fire Water – Rufus Gore

Gesamtspielzeit: 71:32, Erscheinungsjahr: 2017

 

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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