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V.A. / Dr Space’s Cosmic Alliances Volume One – Deep Space Day Trip – CD-Review

Scott Heller aka Dr Space blickt zurück.
Ist auf "Dr Space’s Cosmic Alliances Volume One – Deep Space Day Trip" irgendwie nicht Neues?
Neun ausgewählte Songs von neun Bands präsentieren den Space- beziehungsweise Psychedelic Rock in ihrer breiten Fächerung.
Wohl ganz bewusst fehlt bei dieser Zusammenstellung die musikalische Heimatstadt des Künstlers Øresund Space Collective.
Auch seine bis dato zwei Solo-Veröffentlichungen Scorpoodledoo sowie Nykawana finden verständlicherweise hier keine Erwähnung.
In den Informationen zur vorliegenden Platte wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dies »[…] is a CD only release […]« ist.

Besonders macht diese Zusammenstellung auch noch die Limitierung auf einhundertfünfzig Stück und einige Tracks, deren Versionen mit Dr Space nie veröffentlicht wurden.
Bei fast allen Bands war Dr Space sozusagen nie Mitglied, hat hier und da allerdings mit ihnen – im Studio oder auf der Bühne – zusammengearbeitet. Zu Yuri Gagarin heißt es, dass die »[…] band from Sweden has made me an honorary member! […]«

Bei Bismut, einer niederländischen Heavy Psychedelic Rock-Band, handelt es sich um eine Formation, die 2019 gemeinsam mit Black Moon Circle tourte und Dr Space als Gast jammte.
So ist "Storborg" die erste Live-Nummer der Compilation. Hammer! Hier ist was los! Bei Bismut und dieser Live-Performance von gut acht Minuten gehen beide Daumen hoch. Mehr von dieser groovenden, unglaublich psychedelisch-rockenden Band aus Nijmegen. Dieses Trio hat eine ganze Wand zum Einstürzen gebracht. Der Bismut-Kosmos ist faszinierend. Sehr eindrucksvoll!

Die Gruppe West Space & Love ist RockTimes bekannt.
Das Stück "Oscar Curry" kann aber nicht bekannt sein, weil es »[…] is a rare outtake that was never on the album! […]« Damit ist die erste Veröffentlichung aus dem Jahr 2010 gemeint. Nach einem feinen Synthesizer-Intro gesellt sich KG West mit seinen orientalischen Sitar-Fantasien dazu. Dieses Instrument sorgt immer wieder für Faszination. Die Handtrommel-Beiträge verstärken den Eindruck und die variierenden Synthesizer-Sounds bekommen während der über elf Minuten hypnotischen Charakter. Perfekt!

Benannt nach dem ersten Menschen im Weltraum steht die schwedische Combo Yuri Gagarin für »[…] a blast into deep space!!! […]«
Was sich die Stromgitarre hier an Ausflügen gönnt, ist großes Kino. Wie zu lesen ist, stammt dieses Lied vom Auftritt beim Kildemose Festival 2015. Mensch, war Yuri Gagarin da gut drauf. Harte Psychedelic Jam vom Besten. Es geht durchaus wild zu, aber diese Band ist eine Entdeckung.

Wenn man so will präsentiert Måneskjold die in Nuancen gediegenere Form des spacigen Rock. Dr Space hat das Album "Kometen Kommer" gemixt und »[…] contributed synths to about half the tracks. The band never used this version but here is one of the track that I played on and mixed. […]«
Also haben wir es bei diesem Track abermals mit einem bisher unveröffentlichten Song zu tun. Nicht erst hier verdeutlicht sich, wie weit sich das Space-/Psychedelic Rock-Dach spannt.

Phased aus der Schweiz ordnet man dann wieder der heftigeren Abteilung zu.
"Maelstorm" stammt aus dem Album A Sort Of Spasmic … und Kollege Markus schrieb zu dem Song unter anderem: »[…] Bei "Maelstrom", das sich in seinem Verlauf immer weiter in die Höhe schaukelt, wird dann – für Phased-Verhältnisse – doch mal kräftiger das Gaspedal durchgetreten, was dem Trio ebenfalls sehr gut zu Gesicht steht. Die Rhythmus-Abteilung, die hier im besonderen aus allen drei Instrumenten besteht, scheint alles nieder zu walzen, was sich ihr in den Weg stellt […]«.
Wohl bekomms.

Den Album-Reigen eröffnen Agusa.
"Uti Vår Hage" geht zurück auf das Jahr 2013 und bei dieser schwedischen Gruppe stehen natürlich die Psychedelic auf der Fahne. Allerdings darf man der Formation ein ganz geschicktes Händchen im Justieren des Retro-Spiegels attestieren. Die Mischung aus rockig-jammendem Sitzkomfort der Sechzigerjahre sowie der Jetztzeit macht Laune.

Von Schweden geht es dann gleich nach Griechenland.
Automaton ist mit "Trapped Under Ice" vertreten. Im entspannten sowie verschärft rockenden Modus kommt bei diesem Stück Psychedelic Doom mit growlendem Gesang auf den Hörer zu. Die Automaton-Musik ist wohl an einem der beiden Dachenden der Psychedelic anzusiedeln.

"Dr Space’s Cosmic Alliances Volume One – Deep Space Day Trip" ist eine sehr gelungene Zusammenstellung von Bands, bei denen Dr Space seine Synthesizer-Beiträge lieferte.
Es gibt allerdings noch viel mehr Gruppen, bei denen Dr Space aktiv war.
Insofern wird nach der ersten Ausgabe dieser Compilation wohl mindestens noch eine zweite Veröffentlichung folgen.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Dr Space’s Cosmic Alliances:

Dr. Space
Various Artits

Tracklist "Dr Space’s Cosmic Alliances Volume One – Deep Space Day Trip":

  1. Agusa – Uti Vår Hage
  2. Automaton – Trapped Under Ice
  3. Bismut – Storborg
  4. Johan And Scott – Rebirth Of The Earth
  5. Måneskjold – Skov (Dr Space Mix Nov. 2016)
  6. Phased – Maelstorm
  7. West Space & Love – Oscar Curry
  8. White Hills – Robot Stomp
  9. Yuri Gagarin – At The Center Of The Universe

Gesamtspielzeit: 78:31, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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