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V.A. / Left Behind – 13 Black & White Rockers From The Felsted Vaults – 10″-LP/CD-Review

Bear Family Records widmet "Left Behind – 13 Black & White Rockers From The Felsted Vaults" einem bestimmten Label:

In der Pressemitteilung heißt es dazu unter anderem:
»[…] Das obskure Felsted-Label, 1954 in Großbritannien und drei Jahre später in den USA gegründet, war primär für seine Pop- und Crooner-Aufnahmen bekannt. Aber Felsted hat eine beachtliche Zahl von großartigen Rockern veröffentlicht. Als erstes Label bemüht sich Bear Family Records, die Geschichte von Rockabilly und Rock ’n' Roll der 50er und frühen sechziger Jahren auf Felsted detailliert aufzuarbeiten, eine Mischung aus Rockabilly, Rock ’n' Roll, Doo-Wop Rockern und rockigen Instrumentals! […]«

Die Veröffentlichung umfasst »[…] 1 Vinyl-LP (25 cm) mit Bonus-CD und 16-seitigem Booklet. 13 Einzeltitel (LP), 34 (CD). […] Deluxe Edition mit beigelegter Foto-Postkarte – Limitierte Auflage – auf orangenem Vinyl gepresst! […]«
Außerdem von Interesse:
»[…] Drei Titel sind erstmalig auf LP erhältlich! Die CD kommt mit 21(!) Bonustracks, davon acht Stück erstmalig auf CD. Bill Dahl hat wie immer jede Menge Hintergrundinformationen fürs Booklet zusammengetragen. […]«

Der Tonarm senkt sich und schon sind wir bei 45 UpM mittendrin im Geschehen.
Grundsätzlich ist "Left Behind …" eine Rock’n’Roll-Party. Der Albumtitel bezieht sich wohl auf den LaVerne Stovall-Song "Left Behind".  Die Nummer ist auf der prächtigen LP und der CD enthalten.
Gehen wir doch gleich mit diesem Stück in medias res. Dieses Lied hat was, eine spezielle Herangehensweise an den Rockabilly. Bei prägender LaVerne Stovall-Stimme befinden sich die flott aufspielenden Instrumente, allen voran das Piano, in einer Hauptrolle. Dieser Song ist ein Hinhörer.

Leider gibt es aus meiner Sicht auf der 10″-LP als auch CD einen Ausfall. Dabei handelt es sich um D.C. Washingtons "The Mohawk". An indianische Strukturen angelehnt, trifft der Musiker nicht das Ziel. Selbst knapp daneben wäre noch geschönt. Im Zusammenhang mit dem Künstler und dem Song taucht im Booklet unter anderem der Begriff »[…] zany […]« auf, was ulkig, verrückt meint. Allerdings erhebt diese Nummer den Anspruch der Ausnahme von der Regel.

In "The Great Duane" huldigt Richie Hart dem großen Duane Eddy.
Toll, wie sich das Saxofon in Szene setzt und mit Schärfe würzt. Highlight!
Auf der CD gibt es mit "I’m Hypnotized" einen Ritchie Hart-Nachschlag, der in besonderer Weise rockt.
Ein weiterer Track, in dem ein Name enthalten ist, ist "Johnny Valentine" von Andy Anderson & The Rolling Stones. Country-Flair durchzieht diese luftige-groovende Nummer.
Im Vinyl/CD-Repertoire geht es auch um den Surf-Sound, hier vertreten durch Bob Vaught & The Wheels und ihrem Titel "Doin' The Surf". The Beach Boys lassen grüßen.

Eine zentrale Position nimmt Bobby Russell beziehungsweise er mit seiner Combo The Impollos ein. Drei Lieder tauchen in der "Left Behind – 13 Black & White Rockers From The Felsted Vaults"-Tracklist auf und dieses Trio könnte man auch als Herzstück der Veröffentlichung ansehen. Hier wird ganz hohes Niveau geboten.
Abschießend hören wir auf der CD noch The Road Runners mit ihrem Instrumental "Road Runnah". Da startet ein kraftvoll-sonor klingender Motorrad-Motor den Track und dann ist so etwas wie Underground-Surf-Rock’n’Roll angesagt. Dieser Song fällt im positiven Sinn aus dem Rahmen.

Die "Left Behind – 13 Black & White Rockers From The Felsted Vaults"-Veröffentlichung ist ein bemerkenswertes Gesamtpaket, das meines Erachtens in keiner Rock’n’Roll/Rockabilly-Sammlung fehlen sollte.
Da hat das Bear Family Records-Team wieder einen prächtigen Schatz aus der Musikgeschichte gehoben.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Tracklist "Left Behind – 13 Black & White Rockers From The Felsted Vaults":

Side 1:

  1. The Admiral Tones – Hey, Hey Pretty baby (2:15)
  2. David Orrell – Be My Baby (1:45)
  3. Vince Maloy – Draggin' All Night (2:34)
  4. The Five Fleets – Slight Cae Of Love (2:13)
  5. The Jive-A-Tones – Flirty Gertie (2:27)
  6. D.C. Washington – The Mohawk (2:18)

Side 2:

  1. Andy Anderson & The Rolling Stones – Johnny Valentine (1:57)
  2. Ritchie Hart – The Great Duane (1:52)
  3. Bob Vaught & The Wheels – Doin' The Surf (2:19)
  4. Charlie Gracie – W-Wow (2:12)
  5. Vince Maloy – Soda Pop (1:59)
  6. Mickey Michaels & The Forrestals – Koffee Shop Rock (1:45)
  7. LaVerne Stovall – Left Behind (1:46)

CD:

The Admiral Tones – Hey, Hey Pretty baby (2:15)

David Orrell – Be My Baby (1:45)

Vince Maloy – Draggin' All Night (2:34)

The Five Fleets – Slight Cae Of Love (2:13)

The Jive-A-Tones – Flirty Gertie (2:27)

D.C. Washington – The Mohawk (2:18)

Andy Anderson & The Rolling Stones – Johnny Valentine (1:57)

Ritchie Hart – The Great Duane (1:52)

Bob Vaught & The Wheels – Doin' The Surf (2:19)

Charlie Gracie – W-Wow (2:12)

Vince Maloy – Soda Pop (1:59)

Mickey Michaels & The Forrestals – Koffee Shop Rock (1:45)

LaVerne Stovall – Left Behind (1:46)

The Five Fleets – Oh What A Feeling (1:55)

The Roosters – Chicken Hop (2:07)

The Castaleers – (My) Hifi Baby (1:52)

The Jive-A-Tones – Fire Engine Baby (2:00)

Bobby Russell – Dum Diddle (1:50)

Charlie Gracie – Makin' Whoopee (2:08)

Steve Schulte – Too Blue To Cry (2:32)

The Spacemen – Blast Off (2:39)

Myron Lee & The Caddies – Rona Baby (2:40)

Buddy Miller – Buddy Boy (2:49)

Bobby Russell & The Impollos – She’s Gonny Be Sorry (2:00)

Frank And Jack And The Nightwinds – Pretty Betty Jean (2:04)

The Casualteens – She’s Swinging (2:05)

David Orrell – You’re The One (2:19)

Tommy Mara – Funny This Thing Called Love (1:43)

Bobby Miller – (I’ve Been) Thinking It Over (2:09)

The Biscaines – Blue Skies (2:29)

Ritchie Hart – I’m Hypnotized (1:49)

Bill Taylor – Bandstand Baby (1:57)

Bobby Russell & The Impollos – The Raven (2:29)

The Road Runners – Road Runnah (2:00)

Gesamtspielzeit: 13:33 (Side 1), 11:51 (Side 2), 74:04 (CD), Erscheinungsjahr: 2022 (1958-1963)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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