Na, welch ein Cover! Eine farbige Dame in Unterwäsche und Strapsen, recht frivol, und erst recht, wenn man die CD umdreht! Da sitzt sie doch auf einer Trommel, mit Drum-Sticks in den Händen und offenbart uns ihr nacktes Hinterteil. Na ja, und wenn man das Cover aufklappt, dann… Das will ich jetzt nicht verraten.
Wenn man dann den Titel dieser neuen Kollektion, "Let’s Throw A Rockin' Soul Party", bereits Volume Two, damit in Zusammenhang bringt, dann dürfte mit der Musik eine heiße Party gefeiert werden! Wieder ist es Rockstar Records Limited aus Cork, Irland, die aus ihrem Labelbestand nun Koko Mojo Records präsentieren, achtundzwanzig Songs mit Beispielen früher Soul Musik. Soul, entstanden aus Gospel, Rhythm & Blues, Pop und Jazz, Musik zwischen 1959 und 1963, also noch bevor Soul sich überhaupt flächendeckend etabliert hatte. Und so sind natürlich noch viele Beispiele im Hinblick auf die soeben genannten Einflüsse vorhanden.
Dafür sorgen zum Beispiel Jimmy Reed mit einem Blues, das bekannte "Big Boss Man", Stars des Rhythm & Blues wie The Isley Brothers, Wilbert Harrison, klar – mit "Let’s Stick Together", Esther Phillips oder Ike & Tina Turner. In den Bereich Pop-Musik schwenkt es mit Songs von Teddy And The Twilights oder The Shirelles.
Hierbei ist auffällig, dass fast ausschließlich bekannte Acts vorgestellt werden, sei es Ray Charles, Clyde McPhatter, James Brown oder Irma Thomas. Sogar den großartigen Komponisten Henry Mancini hat es hierher verschlagen. Sein Latino-Beitrag, die Version von "Tequila", bringt eine Spur Jazz zu Gehör. Und somit hören wir eine runde Mischung für eine Party, so dass für Jede/n etwas dabei sein sollte. Denn auch Künstler wie Trini Lopez und Booker T. & The M.G.s sorgen für reichlich Abwechslung. Doch ganz so frivol, wie das Cover verlauten lässt, ist das musikalische Ergebnis dann doch nicht geraten.
Weil es sich bei dieser Kollektion eigentlich nicht um Raritäten, wie man es von anderen Sammlungen dieser Art gewohnt ist, handelt, stellt sich natürlich nun die Frage nach dem Sinn derselben.
Wenn versucht wurde, eine Übergangsphase zwischen den Quellen des Soul und seiner Entstehung darzustellen, dann ist das hiermit sicher gelungen. Dabei hat man auf den einen oder anderen Klassiker zurückgegriffen. Doch leider fehlen auch hier Erläuterungen zur Musik, zu einzelnen Künstlern als auch zu den Songs. Denn außer der historisch zu beurteilenden Abbildung einzelner Singles fehlt komplett so etwas wie Liner Notes und das ist schade. Denn es hätte mich wirklich interessiert, ob das tatsächlich – wie ich vermute – Clarence Hollimon ist, der das tolle Gitarrensolo auf "Driving Wheel" von Little Junior Parker spielt.
Tracklist "Let’s Throw A Rockin' Soul Party Vol. 2":
- The Isley Brothers – Twist And Shout
- The Satintones – Motor City
- Wilbert Harrison – Let’s Stick Together
- Clyde McPhatter – Lover Please
- Noble Watts – Jookin'
- Ray Charles – What’d I Say
- Birdlegs and Pauline – Spring
- Don Gardner and Dee Dee Ford – I Need Your Lovin'
- Martha and The Vandellas – Heat Wave
- Marv Johnson – Come To Me
- Teddy and the Twilights – I’m Just Your Clown
- Jimmy Reed – Big Boss Man
- Ernie K-Doe – Mother-In-Law
- Esther Phillips – Release Me
- Gloria Lynne -You Don’t Have To Be A Tower Of Strength
- James Brown and The Famous Flames – Night Train
- Ike and Tina Turner – It’s Gonna Work Out Fine
- Irma Thomas – Don’t Mess With My Man
- Prince La La – She Put The Hurt On Me
- The Impressions -Shorty’s Got To Go
- The Shirelles – Soldier Boy
- Henry Mancini – Tequila
- Trini Lopez – Unchain My Heart
- Booker T. and The M.G.s – Green Onions
- Little Junior Parker – Driving Wheel
- Barbara George – I Know (You Don’t Love Me Anymore)
- Benny Spellman – Lipstick Traces (On A Cigarette)
- Barrett Strong – Money (That’s What I Want)
Gesamtspielzeit: 77:23, Erscheinungsjahr: 2020
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