«

»

V.A. / Moon And The Stars – A Tribute To Moon Mullican – CD-Review

V.A. / Moon And The Stars - A Tribute To Moon Mullican

Nicht Viele werden ihn kennen – Moon Mullican, jenen Country-Sänger und -Pianisten aus Texas. Der Mann lebte von 1909 bis 1967 und wurde von Jerry Lee Lewis als ganz wichtiges Vorbild bezeichnet. Nun, das kann man auf diesen im November 2021 in Texas eingespielten zwanzig Songs nicht nachvollziehen, ist es doch ein Tribut an den einflussreichen Musiker und er leider nicht mehr unter uns.

Zunächst interessierte sich Mullican für Country Blues, bis er im Alter von sechzehn Jahren nach Houston wechselte, um in einschlägigen Honky Tonks aufzutreten. So gesellte sich neben Blues alsbald auch der Einfluss von Countrymusik. Die ersten eigenen Kompositionen schrieb er für eine Band des Genres Western Swing. Neben eigenen Formationen spielte er auch zusammen mit solchen Größen wie Floyd Tillman, Ernest Tubb und Red Foley.

Ein kleiner Durchbruch gelang ihm 1945 mit der Gründung der Band The Showboys, die eine Mixtur aus Western Swing, Country und Cajun präsentierten. Obwohl damals bekannt als »King Of The Hillbilly Piano Players«, konnte man ihn stilistisch nicht festzurren. Mullican’s Repertoire aus den 1950er und 1960er Jahren reichte von Western Swing, Honky Tonk, Cajun über Rock & Roll und Blues bis hin zu sentimentalen Balladen. Und genau das zeigt dann auch diese Kompilation, vorgestellt von Valcour Records und dem ehemaligen Asleep At The Wheel-Frontmann Johnny Nicholas, mit einer All-Star-Besetzung, unter denen sich Musiker wie Floyd Domino, Earl P Ball, Peter Rowan, Linda Gail Lewis, Augie Meyers, Marcia Ball finden.

Gleich beim Auftaktsong spielt Earl P Ball Piano und erinnert damit sogleich an Jerry Lee Lewis hinsichtlich der Spielweise, insofern wurden Vorbild des Geehrten und der Geehrte gleichermaßen bedacht. Und auch die Polka darf nicht fehlen. Gar fröhlich erklingt eine solche mit "Moonshine Polka", ein dezenter Swing und eine jazzige Stimmung bestimmen "I’m Waiting For Ships That Never Come In".
Linda Gail Lewis, Gesang und Piano, führt uns dann erneut in eine shuffelnde Rock’n’Roll-Atmosphäre mit "I’ll Sail My Ship Alone", "There’s A Little Bit Of Heaven" verwöhnt mit fröhlichem Western Swing, und " Seven Nights To Rock" ist mit dieser Art Rock ausgestattet, wie ihn auch Dave Edmunds hätte spielen können.

Mit "Bottom Of The Glass", einer herrlich ’schmalzigen' Ballade und einem letzten Western Swing zum Schluss werden wir verabschiedet aus einer Platte, die musikalisch das abdeckt, wofür Moon Mullican seinerzeit bekannt (und letztlich doch nicht) wurde. Denn in Verbindung mit dieser Musik wird wohl kaum sein Name einer der ersten Genannten sein, schade eigentlich. Und so sollte diese wunderbare Kompilation die ehrenvolle Aufgabe haben, seinen Namen in die Welt hinauszutragen und auf diesen Künstler aufmerksam zu machen!


Line-up "Moon To The Stars":

Various musicians

Tracklist "Moon And The Stars – A Tribute To Moon Mullican":

  1. Good Deal Lucille – featuring Earl P Ball
  2. When Love Dies – featuring Kelli Jones and Tif Lamson
  3. Moonshine Polka – featuring Los Texmaniacs
  4. I’m Waiting For Ships That Never Come In – featuring Peter Rowan
  5. Big Big City – featuring Johnny Nicholas
  6. I’ll Sail My Ship Alone – featuring Linda Gail Lewis
  7. You Don’t Have To Be A Baby To Cry – featuring Johnny Nicholas
  8. There’s A Little Bit Of Heaven – featuring Katie Shore
  9. So Long – featuring Kelli Jones
  10. Make Friends – featuring Johnny Nicholas
  11. Good Times Gonna Roll Again – featuring Marcia Ball
  12. Leaving You With A Worried Mind – featuring Emily Gimble
  13. What Have I Done – featuring Katie Shore
  14. I Was Sorta Wonderin' – featuring Tif Lamson and Johnny Nicholas
  15. All I Need is You – featuring Johnny Nicholas
  16. Pipeliner Blues – featuring Augie Meyers
  17. Downstream – featuring Peter Rowan
  18. Seven Nights To Rock – featuring Steve Riley
  19. Bottom Of The Glass – featuring Tif Lamson
  20. Don’t Ever Take My Picture Down – featuring Johnny Nicholas

Gesamtspielzeit: 59:26, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>