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V.A. – Rumble At Waikiki / The John Blair Anthology – CD-Review

Rumble At Waikiki / The John Blair Anthology

Neben John Blair werden auf dem Cover dieser Doppel-CD noch solche Namen wie Jon & The Nightriders und Ray Campi & His Rockabilly Rebels aufgeführt. Schaut man in die Tracklist, dann stoßen wir noch auf The Procks, Gerald & Elnora, The Eliminators, The Trespassers, Frankie And The Pool Boys, Els A-Phonics, The Surfaris Tribute Band sowie Blair & Tippens. Nun, was haben sie alle gemeinsam, außer, dass man sie hier versammelt findet?

Genau, John Blair spielt jeweils die Gitarre und ist somit das verbindende Element. Daraus erklärt sich auch der Titel dieser Veröffentlichung: "The John Blair Anthology". Die ältesten Aufnahmen stammen aus dem Jahre 1973, das ist auf der ersten CD der erste Song. Ab Seite vier bis Seite sechsundvierzig des dicken Booklets erklärt der Protagonist selbst einiges aus seiner Historie und zu den verschiedenen Bands und Projekten, das ist sehr informativer und unterhaltsamer Lesestoff! Klar, Bear Family hat seine Tatzen im Spiel und so muss man nicht auf die selbstverständliche umfassende Discography hinweisen, die jeden Song hinsichtlich Aufnahmedaten und Besetzungen etc.,näher beschreibt.

Die erste CD des Sets ist chronologisch und eröffnet mit einer extrem seltenen Bluegrass-Aufnahme, der wohl ersten Studioarbeit von Blair, aus 1973, gefolgt von drei Rockabilly-Nummern, als John mit Ray Campi & His Rockabilly Rebels zusammenspielte. Die übrigen Stücke stammen von Jon & The Nightriders, des Gitarristen erste eigene Band.
Auf der zweiten CD finden sich dann verschiedene Formationen, mit späteren Aufnahmedaten, dokumentierte Projekte oder Gastauftritte eingeschlossen. Mithin ist eine gelungene Retrospektive des kalifornischen Gitarristen über den Zeitraum zwischen 1973 und 2017 entstanden. Die 2017er-Tracks sind die Nummern elf und zwölf auf der zweiten CD, hier als The Surfaris Tribute Band.

Insgesamt bekommen wir also eine musikalische Reise vom Bluegrass über Rockabilly bis zum Surf Sound geboten, hierbei sind viele Raritäten und zweiundzwanzig bisher unveröffentlichte Titel vertreten. Von jener Platte, mit der Jon & The Nightriders sehr bekannt wurden, "Surf Beat ’80", gibt es hier nun leider keine Stücke, aber dennoch wird eine allumfassende und informative Werkschau des Mannes geboten, der mit dazu beitrug, dass die Surfwelle der Sechziger nicht abebbte. Und diese ständig blubbernde Gitarre, wie man sie von Dick Dale, den Surfaris und all' den anderen Bands der Sechziger kennt, bestimmt auch hier wieder den Instrumentalsound, der so  unglaublich mitreißend ist in all' seiner Schlichtheit, just guitars, bass and drums, und das in diesem typischen Rhythmus mit dem stets akzentuierendem Schlagzeug, das macht echt gute Laune, auch im Winter.

Und so jagt ein rasanter Gitarrensong den nächsten, man kommt kaum zur Ruhe und zum Luftholen, diese pure Energie reißt mit. Auf der zweiten CD wird es dann ab Track dreizehn verdächtig ruhiger. Das ist absolut stark – Unplugged Surf-Music! Blair & Tippens – das sind die beiden Gitarristen John Blair & Marty Tippens mit ihren Akustikgitarren, begleitet von Bass und Perkussion. Sie bringen den Surf-Sound in eine ganz andere Dimension. Das klingt in der Tat sehr ungewöhnlich und hat durchaus unterhaltsamen Charakter. Danke, Bear Family, für diese tolle Anthologie!


Line-up John Blair:

John Blair (lead guitar, guitars, percussion)

Plus numerous musicians:
The Procks, Gerald & Elnora (CD 1, #1)
Ray Campi & His Rockabilly Rebels (CD 1, #2-4)
Jon & The Nightriders (CD 1, #5-26, CD 2, #1-4)
John Blair (CD 2, #5)
The Eliminators (CD 2, #6)
The Trespassers (CD 2, #7, 8)
Frankie And The Pool Boys (CD 2, #9)
Els A-Phonics (CD 2, #10)
The Surfaris Tribute Band (CD 2, #11, 12)
Blair & Tippens (CD 2, #13-26)

Tracklist "Rumble At Waikiki / The John Blair Anthology":

CD 1:

  1. Ole Slew Foot
  2. Honky Tonk Man
  3. I’m Coming Home
  4. Don’t Get Pushy
  5. Rumble At Waikiki
  6. Ali Baba
  7. Suicide Bay
  8. Depth Charge
  9. Rumble At Waikiki (Live)
  10. The Nightrider (Live)
  11. Star Palace Radio Commercial
  12. (I Think I’m) Surfing Japanese
  13. Splashback! (Medley)
  14. Charge Of The Nightriders (William Tell Overture)
  15. Geronimo
  16. Storm Dancer
  17. Beneath The Reef
  18. Thunder Over Rincon (Live)
  19. Banzai Washout (Live)
  20. Amor Del Mar
  21. Rev-Up!
  22. Moon Tide
  23. Boogie Board
  24. Cabazon
  25. Molokai Cocktail
  26. Moving Target

CD 2 :

  1. Bombay Beach / Bombora (Live)
  2. Moon Cricket (Live)
  3. Horror Hayride (Live)
  4. The Force Of Gravity (Live)
  5. Free Fall
  6. Balsa Chica
  7. Spookfish (Demo)
  8. Slipstream (Demo)
  9. Cat Fight
  10. Albufera Stomp
  11. Dune Buggy (Live)
  12. Storm Surf / Wipe Out (Coda) (Live)
  13. Vacquero
  14. Indian Nation
  15. Adventures In Paradise
  16. Clink Clink Classic
  17. Panic Button
  18. Gandy Dancer
  19. March Of The Fiberglass Soldiers
  20. Blue Fire
  21. Amor Del Mar
  22. Find Me A Golden Street
  23. Almost Paradise
  24. Evermore
  25. Bulldog
  26. Come Softly To Me (Coda)

Gesamtspielzeit: 74:39 (CD 1) , 71:29 (CD 2), Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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