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V.A. / Satan’s Holiday, The Devil’s Jukebox – CD-Review

V.A. / Satan's Holiday, The Devil's Jukebox

Zum Teufel auch. Im aktuellen Magazin "Good Times" hat man sich bereits mit dem Thema des Teufels beschäftigt und hierbei etliche Beispiele der Musikgeschichte aufgeführt, die sich mit dem personifizierten Bösen befasst haben. Dazu passt diese Kollektion, "Satan’s Holiday, The Devil’s Jukebox", ganz wunderbar. Gewidmet ist sie, ich zitiere aus dem Booklet: »Dedicated to those who will journey with us on the 'Downbound Train' to hell.«

Enthalten sind neunundzwanzig recht kurze Songs von zumeist relativ unbekannten aber auch wenigen sehr bekannten Interpreten wie Gene Vincent, Johnny Winter und Chuck Berry. Denn wer kennt schon solche Künstler oder Bands wie Myron Lee And The Caddies, The Goofers, Don Love And The Heartbeats, The Zanies oder Don’s Rockers, um nur einige zu nennen.

Doch einen ganz so satanischen oder böse wirkenden Ausdruck, wie man es vielleicht von Musikern wie Roky Erickson erlebt hat, strahlen diese Songs nicht aus, teilweise wirken sie ob der einen oder anderen Skurrilität auch eher lustig, ich verweise vorzugsweise auf "Muchela Dracula" von Spero E I Crazy Rock Boys oder "El Vampiro" von Los Vampiranos, herrlich schräg!

Leidenschaftlichen Rockabilly gibt es von Gene Vincent (#2), wild und entfesselt geht es temporeich zur Sache mit Leuten wie Myron Lee And The Caddies (#4), Tommy Louis With Marshall And The Versatiles (#8), The Rhythm Rockers (#10). Mit einem Hauch von Rhythm & Blues und vergleichsweise zahm können wir den kaum zu erkennenden Johnny Winter genießen (#11). Ein herrlich atmosphärisch packender Beitrag wird von Chuck Berry geliefert, mit seinem "Downbound Train".
Swingenden Big Band-Jazz präsentiert uns Ella Mae Morse mit "Rip Van Winkle", und in das ’normale Leben' eingebürgert hat sich längst ein Song wie "Ghost Riders In The Sky", ganz spuk- und satanslos, hier dargeboten von 'Scat Man' Crothers. So manch ein Schrei geht einigen Stücken voraus, bevor sie sich dann ganz normal weiter entwickeln. Und weil es dann ganz und gar nicht wirklich so satanisch ist, kann man sich das Ganze auch gut an einem christlich inspirierten Sonntagmorgen anhören, wenn dazu die Kirchenglocken läuten.

Ach ja, was immer das zu bedeuten hat: Man achte auf den letzten Song dieser Kompilation, Interpretin: Angela Dorothea Merkel! "Mr. Satin", so der Titel des kurzen, von einer Kinderstimme über fünfzehn Sekunden 'ausgedehnten' Titels, doch wie ist das zu verstehen? Ist das wirklich unsere amtierende Bundeskanzlerin als Kind mit ersten Englischkenntnissen? Immerhin heißt sie mit vollem Namen genauso wie die hier aufgeführte Interpretin. Gemäß der Ausführungen im Booklet ergeben sich hierzu keine Erklärungen.


Tracklist "Satan’s Holiday, The Devil’s Jukebox":

  1. Billy Taylor And The Teardrops – Wombie Zombie
  2. Gene Vincent – Race With The Devil
  3. Charles Sheffield – It’s Your Voodoo Working
  4. Myron Lee And The Caddies – Homicide
  5. Candy Man & The Candy Bars – Voodoo Man (Feat. King Ernest & Yvonne)
  6. Spero E I Crazy Rock Boys – Muchela Dracula
  7. Los Vampiranos – El Vampiro
  8. Tommy Louis – Wail Baby Wail (Feat. Marshall & The Versatiles)
  9. The Goofers – The Head Hunters
  10. The Rhythm Rockers – My Shadow
  11. Johnny Winter – Voodoo Twist
  12. Al Jones – Mad, Mad World
  13. Buddy Howars & The Vagabond Trio – Devil Dream Song
  14. Don Love & The Heartbeats – Happy Zombie
  15. Chuck Berry – Downbound Train
  16. Ella Mae Morse – Rip Van Winkle
  17. The Zanies – Mad Scientist
  18. George Barnes – Spooky
  19. Scat Man Crothers – Ghost Riders In The Sky
  20. Sonny Day & The Terry Ray Combo – Creature From Outer Space
  21. John Zacherle – Let’s Twist Again (Mummy Time Is Here)
  22. Jimmy Hobbs – Voodoo Dolly (Feat. The Invictas & the Hollywood Rebels)
  23. The Lancasters – Satan’s Holiday
  24. Dorothea Fleming – The Devil Is Mad
  25. Jerry 'Houndogs' Bryan – Vampire Daddy
  26. The Surfmen – Ghost Hop
  27. Don’s Rockers – Moonlight Stroll
  28. Johnny Tyler – Devil’s Hot Rod
  29. Angela Dorothea Merkel – Mr. Satin

Gesamtspielzeit: 66:26, Erscheinungsjahr: 2019

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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