Die neununddreißigste Ausgabe dieser Serie von Bear Family Records führt uns hierhin: "Rockabilly & Rock’n’Roll From The Vaults Of United Artists Records". Ein recht bekanntes Label, dass ich nicht unbedingt von den auf dreiunddreißig Songs vertretenen Künstlern und Künstlerinnen behaupten kann. Namen wie Hunt Stevens, Brein Fisher, Hoyt Hudson, Ralph & Randy oder Jackie Frisco sind mir absolut nicht geläufig. Macht aber gar nichts, denn es gibt ja das dreißig Seiten starke Booklet! Und dort erfahre ich dann Einiges über die oben Genannten und all' die Anderen, die sich hier vorwiegend mit Spielarten von Rockabilly und Rock’n’Roll präsentieren. Und so lese ich dann zum Beispiel, das hinter The Straitjackets der mir sehr wohl bekannte Musiker Delbert McClinton steckt, und Jackie Frisco war die vierte Ehefrau von Gene Vincent. Ach ja, einen guten Bekannten habe ich dann doch noch entdeckt – den Country-Musiker George Jones.
Zum Label United Artists kann man noch erfahren, dass die Gründung seinerzeit darauf basierte, dass die großen Hollywood-Filmstudios in den fünfziger Jahren eigene Plattenfirmen gründeten, um vor allem Soundtracks aus ihren Filmen auf Platte zu vermarkten. Auf dieser Kollektion jedoch finden sich rockende Songs aus dem Katalog, meist Aufnahmen von Künstlern und Künstlerinnen aus dem Bereich Rockabilly und Rock’n’Roll, und oft wurden dort lediglich ein oder zwei Singles veröffentlicht, bevor man zu anderen Plattenfirmen wechselte.
Die vorzüglichen Informationen in den Liner Notes im wie immer umfangreichen und illustrierten Begleitbuch stammen von Bill Dahl, die Musik wurde aus den bestmöglichen Quellen gewählt und sorgsam aufbereitet. Als Produzent wirkte seinerzeit oft Lee Hazlewood, der zusammen mit seinem Partner Lester Sill viele verschiedene Spielarten unter einen Hut brachte. Neben Rockabilly und Rock’n’Roll tauchten dann auch noch am R&B Orientiertes auf mit Joyce Davis und "Superman" (#25) oder schmachtender Gulf Coast Swamp Pop von Gene Thomas ("Sometime" = #33).
Einige spezielle Songs haben sich bei mir als Favoriten herausgeschält, sei es gleich der Eröffnungstitel von Billy Eldridge With The Fireballs mit "Let’s Go Baby", der in bester rockender Rockabilly-Manier kommt, so hätte er auch gut von Wanda Jackson interpretiert werden können. Oder auch Denny Reed kann mich begeistern mit seinem enorm treibenden "I’m Comin' Home", und "The Stinger" vom Gitarristen Al Casey, der auch als Studiomusiker seine Spuren hinterließ, ist ein rockendes Instrumental, das gut abgeht.
Ronnie Brent (#8), The Straitjackets (#9), Warren Miller (#10), Sammy Gowans (#14) liefern flotte Rocker, und Chuck Wiley bringt mit "Right By My Side" einen leicht am Blues orientierten Song. Und so gibt es darüber hinaus noch weitere Spielarten der Musik der Fünfziger, Spuren von Doo Wop als auch vom Pop.
Tracklist "That’ll Flat…Git It! Vol. 39":
- Billy Eldridge With The Fireballs – Let’s Go Baby
- Hunt Stevens – Johnny On The Spot
- Wes Bryan – Freeze!
- Brein Fisher – Double Dating
- Chuck Wiley – Tear It Up
- Denny Reed – I’m Coming' Home
- Al Casey – The Stinger
- Ronnie Brent – My Sweet Verlene
- The Straightjackets – That Cat
- Warren Miller – Everybody’s Got A Baby But Me
- Brein Fisher – It’s Up To You
- Hoyt Hudson – They Took John Away
- The Tune Rockers – The Green Mosquito
- Sammy Gowans – Rockin' By Myself
- Wendell Smith – Nashville Tennessee
- Chuck Wiley – Shake Up The Dance
- Hunt Stevens – I Feel It For You
- Sammy Gowans – Kissin' At The Drive-In
- Jackie Frisco – Wait A Minute
- Ralph & Randy – Hungry
- The Tune Rockers – Warm Up
- The Four J’s – Rock And Roll Age
- Chuck Wiley – Door To Door
- Wendell Smith – Puddin' Pie
- Joyce Davis – Superman
- Ray & Lindy – Yes ,That’s Love
- George Jones – Root Beer
- Chuck Wiley – Right By My Side
- The Four J’s – Be Nice ,Don’t Fight
- The Delicates – Black And White Thunderbird
- Sal Mure – Desire
- Jackie Frisco – When You Ask About Love
- Gene Thomas – Sometime
Gesamtspielzeit: 72:50, Erscheinungsjahr: 2022
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