V. A. / The Elvis Presley Connection, Vol. 1 & 2 – CD-Review

Die Familie der Bären hat wieder tief im Wald geforscht und ist auf der Suche nach Vorbildern und Nachahmern des Superstars Elvis Presley reichlich fündig geworden. Genau, darum geht es hier, welche Songs haben Elvis möglicherweise beeinflusst und/oder inspiriert, und er hat sie nachgespielt,  und welche Titel sind, mit Elvis als Vorbild, entsprechend gecovert worden, mit dem King wiederum als Inspiration.

Jeweils dreiunddreißig Songs halten die beiden Ausgaben auf CD bereit, also reichlich Nahrung für hungrige Musikliebhaber und für Forscher nach historischen Aufnahmen aus den unendlichen Höhlen der Musiklandschaft. Dabei konzentriert sich die erste CD auf die Jahre 1954 bis 1958 und die zweite auf die Jahre 1958 bis 1962.

Und erneut ist es gelungen, eine gesunde Mischung bekannter, weniger bekannter und wahrscheinlich überhaupt nicht bekannter Interpreten heranzuziehen. Beispielhaft für diese drei 'Kategorien' nenne ich einmal Jerry Lee Lewis, Bing Crosby, Sonny Burgess, Vince Taylor, Shorty Mitchell, Les Carle. Und dazwischen gibt es die eine oder andere Besonderheit, wie den Schauspieler Anthony Perkins mit seinem "Moonlight Swim" (CD2, #24) oder Tony Sheridan & The Beat Brothers mit "Ready Teddy" (CD1, #17).

Mit einem furiosen Rocker von Clyde Stacy startet die erste Kollektion, eine Demoversion von "Good Rockin' Tonight" aus 1960. Ferner wird gerockt mit Vince Everett, Vernon Taylor, der eine flotte Version vom "Mystery Train" abliefert, oder einem energischen Song von Sonny Burgess.

Mit dem gewissen Hauch Rhythm & Blues versehen sind einige Tracks wie "Tryin' To Get To You" von The Eagles, einer R&B-Gruppe aus Washington, D.C., oder auch von Loren Becker. (#9)

V. A. / The Elvis Presley Connection, Vol. 2

Aber auch Country ist anteilig vertreten, The Shelton Brothers strahlen ein wenig davon aus mit ihrem Song. Mit einem Big Band-Arrangement bei der Nummer von Dorothy Collins werden wir gar in Richtung Jazz entführt. Doch meist regieren Rock’n’Roll und Rockabilly, darunter gibt es dann auch die eine oder andere Ballade.

Auf CD 2 erschließt sich ein ähnliches Bild, heftige Rocker wie von  Johnny Devlin & The Devils werden jedoch auffällig öfter unterbrochen durch eher ruhigere Stücke und Balladen. Eine davon mit Streicherarrangement und Chorbegleitung ist "Are You Lonesome Tonight" von Jaye P. Morgan.

Ein besonderes Schmankerl ist der fingerschnippende Klassiker der Jazzsängerin Peggy Lee, "Fever", große Klasse! Bing Crosby entführt uns mit schmachtender Hawaii-Gitarre in das Inselparadies, "Blue Hawaii". Als versierter Sänger, der mich ein wenig an Cliff Richard erinnert, erweist sich Anthony 'Tony' Perkins mit seinem "Moonlight Swim".

Beiden Ausgaben gemein ist die wiederum, für Bear Family eben typische, üppige Ausstattung des Booklets, jeweils 36 Seiten umfassend, mit vielen Hintergründen und Anmerkungen zu den Bands/Musikern, zu den Parallelen zu Elvis. Zusätzlich sind natürlich Angaben zu den Erstveröffentlichungen, und mitunter auch Coverabbildungen vorhanden. Das ist insofern eine Bereicherung für Alle, die sich intensiv mit der Geschichte der Musik befassen, hier bekommt man reichlich Hör- und Lesefutter geboten, im 'Studienfach' Bear Family.

Gesamtspielzeit: 77:41 (CD 1), 78:48 (CD 2), Erscheinungsjahr: 2019