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V.A. / The Gene Vincent Connection, 36 Roots And Covers Of Gene Vincent – CD- Review

V.A. / The Gene Vincent Connection, 36 Roots And Covers Of Gene Vincent

Ja, hier geht es nicht um Gene Vincent (1935-1971), sondern um "36 Roots And Covers". Das ist erneut eine Kompilation aus dem Hause Bear Family. Nun, Gene Vincent – da wird man unwillkürlich ausrufen: "Be-Bop-A-Lula", diesen Song, der in Verbindung mit einer Comic-Figur entstand, Little Lulu. Doch der Mann hatte wesentlich mehr zu bieten, und das war sicher – das am Rande – ein Verdienst des Gitarristen Cliff Gallup, der den Sound wesentlich mitprägte, wenn auch leider nur in den Anfangstagen. Ach – dabei war "Be-Bop-A-Lula" eigentlich nur die B-Seite der im Jahre 1956 erschienenen Debüt-Single "Woman Love".

Dieses und noch viel mehr kann man nachlesen im wiederum sehr informativen und reich bebilderten, mustergültigen, sechsunddreißig Seiten starken Booklet. So erfahren wir eine Menge Wissenswertes über bislang möglicherweise total unbekannte Musiker/Bands wie Les Chaussettes Noires,The Voices, Steve Drexel und viele andere. Doch auch bekannte Acts tummeln sich unter den sechsunddreißig Songs, wie Bobby Darin, Vince Taylor, Huey 'Piano' Smith oder Marty Wilde.

Diese Zusammenstellung erschien zum fünfzigsten Todestag von Gene Vincent. Alle Kompositionen sind derart chronologisch geordnet, so wie Vincent die Songs einst selbst aufnahm. Die Aufnahmen stammen aus den Jahren 1952-1966 und zeigen den Einfluss des Musikers auf die internationale Szene einerseits sowie auch die Einflüsse, die Vincent selbst aufsaugte und damit seinen Stil formte, diesen Stil aus Rockabilly und später mehr präsentem Rock’n’Roll.

Durchweg bewegen sich die Songs auch in diesem Umfeld, dabei gibt es einige Ausnahmen und Besonderheiten. Zum Beispiel das orchestral üppig arrangierte "Up A Lazy River" von Bobby Darin. Herausragend ist für mich auch "Blues Stay Away From Me" von Kay Starr, die dieses Stück voller Inbrunst und aus tiefster Seele zum Besten gibt mit ihrer imposanten Stimme.
Ansonsten kommt Freddie Franks total cool mit enormem Rockabilly-Feeling ("Red Blue Jeans And A Ponytail"), Rusty Draper schmachtet mit Doo-Wop-Anstrich und tollen Gitarrensound gibt es oft zu hören. Sehr gut gefallen mir die Beiträge in den Songs von The Super-Phonics und ganz besonders von Vince Taylor & The Playboys, wo bereits 1961 eine heiße verstärkte Lead-Gitarre gespielt wurde. Das geht ab und ist für mich einer der Knüller der Scheibe!

Drei Mal gibt es Beiträge in französischer Sprache, und zwar von den Bands Les Chats Sauvage (die wilden Katzen) und Les Chaussettes Noires. Zuguter letzt führt uns der Weg auch nach Skandinavien, und zwar mit Rock-Ragge & His Four Comets nach Schweden, sowie aus dem gleichen Land stammen The Spotnicks, der eigentlichen Instrumentalband, die hier allerdings mit "I’m Going Home (To See My Baby)" einen Gesangstitel vorlegen. Mit Johnny Rebb und Terry Dean sind darüber hinaus auch Künstler aus Australien vertreten.


Tracklist "The Gene Vincent Connection, 36 Roots And Covers Of Gene Vincent":

  1. The Voices – Race With The Devil (0:58)
  2. Max K. Lipscomb – Be-Bop-A-Lula (2:26)
  3. Jimmy Johnson – Woman Love (2:31)
  4. Bobby Darin – Up A Lazy River (2:31)
  5. Jerry Vale – Peg O’My Heart (2:39)
  6. Rock-Ragge & His Four Comets – Bluejean Bop (2:17)
  7. Hadda Brooks – Jump Back, Honey, Jump Back (2:23)
  8. Kay Starr – Blues Stay Away From Me (2:43)
  9. Rock-Ragge & His Four Comets – Who Slapped John (1:54)
  10. Bobby Milano – Double Talkin' Baby (2:01)
  11. Freddie Franks – Red Blue Jeans And A Ponytail (2:04)
  12. Vince Eager – Five Days, Five Days (2:16)
  13. Dean Hagopian & The Regals – Lotta Lovin' (2:18)
  14. Max K. Lipscomb – Rollin' Danny (1:43)
  15. Steve Drexel & The Cut-Ups – Dance To The Bop (2:09)
  16. Tommy & The Tom Toms (Max K. Lipscomb) – Somebody Help Me (1:58)
  17. Jack Roubik & The T-J’s – Got A Baby (1:55)
  18. Steve Drexel & The Cut-Ups – Baby Blue (2:07)
  19. Rusty Draper – Should I Ever Love Again (2:25)
  20. Terry Dean & The Rebels – Git It (2:10)
  21. The Super-Phonics – Teenage Partner (2:33)
  22. Freddy Robinson – Five Feet Of Lovin' (1:52)
  23. Vince Taylor And The Playboy – Rocky Road Blues (1:59)
  24. Wee Willie Harris – Say Mama (live) (1:51)
  25. Johnny Rebb & His Rebels – Maybelline (2:28)
  26. Huey 'Piano' Smith & The Clowns – High Blood Pressure (2:43)
  27. Les Chats Sauvages Avec Dick Rivers – Anna Annabelle (1:36)
  28. Terry Dene – Pretty Little Pearly (1:47)
  29. Les Chaussettes Noires – Petite Sheila (She She Little Sheila) (3:03)
  30. Gene Princeton (Gene Rambo) – Big Fat Saturday Night (1:50)
  31. Johnny Rebb & His Rebels – Right Here On Earth (2:23)
  32. Junior Shank & The Jesters – Be-Bop-A-Lula (2:09)
  33. Milton Trenier – Gonna Catch Me A Rat (2:48)
  34. Marty Wilde – It’s Been Nice (1:58)
  35. Les Chaussettes Noires – Be-Bop-A-Lula (1:56)
  36. The Spotnicks – I’m Going Home (To See My Baby) (2:14)

Gesamtspielzeit:78:56, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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