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Van Dyck Inc. / Further On Up The Road – CD-Review

Im Geschichtsbuch der Band Van Dyck Inc. steht, dass es »[…] mehr als dreißig Jahre […]« her ist, als »[…] zwei Hamburger Gitarristen als Gäste bei einer Session in einer Bremer Blueskneipe […]« auf »[…] einen niederländischen Sänger trafen, der neue Kontakte in Deutschland suchte. […]« 

Die Backstreet Blues Band oder JJ & The Shuffle Kings gehörten zu den Combos, die daraus entstanden. Nach diesen dreißig Jahren formierten sich die Musiker wieder zu einer Band und gaben ihr den Namen Van Dyck Inc.
2012 erschien "Gimme Your Change" und 2016 wurde mit "Further On Up The Road" nachgelegt. »[…] Eigenkompositionen und Bearbeitungen ihrer Lieblingssongs […]« schreibt sich das Sextett auf seine musikalische Fahne, wobei Van Dyck Inc. sein Augenmerk nicht ausschließlich auf den Blues legt. In diesem Zusammenhang taucht das Genre Americana auf.
So wird die 10-Songs-Tracklist der vorliegenden Platte durch zwei Eigenkompositionen aufgelockert.
Als Verfasser der anderen Lieder finden sich unter anderem Tony Vega ("Dear Sweet Goodness"), John Hiatt ("Feels Like Rain", "Alone In The Dark"), Van Morrison ("Into The Mystic"), Dave Specter ("Sweet Serenity") oder Sam Clayton (Little Feat) bei "Romance Without Finance" in den Credits.

"Hard Times" ist nach dem herrlich swingend-groovenden Opener "Dear Sweet Goodness" mit Dietmar Könken-Piano-Begleitung und Gast-Harper Axel Rosenbaum die erste Nummer aus der eigenen Ideen-Manufaktur. Klasse Gesang und eine wunderschön in Szene gesetzte Slide-Gitarre drücken dem Lied den Stempel des Wohlgefallens auf. Bei der Stimmung kann die Zeit gar nicht so hart sein. Toll, wie sich Werner Willms mit seinem Bottleneck im Solo positioniert. Virtuell zieht der so markante Duft der Sümpfe durch die Nasenlöcher.
"It Ain’t Easy" ist dann eine weitere Eigenkomposition und abermals wird das Metalllröhrchen aktiviert. Der Tastenmann spielt ein Solo in Rock’n’Roll-Manier und überhaupt geht die Nummer vom Tempo her gut ab.
Lieder von John Hiatt sind in der Tracklist zweimal vertreten. Mit sechs Minuten ist die Ballade "Feels Like Rain" das längste Stück auf "Further On Up The Road". Die Musiker kreieren eine nahegehende, echt berührende Atmosphäre. Jan Rietdijks Stimme ist der variable Vertreter für unterschiedliche Stimmung und was Werner Willms an Gefühlen auf den sechs Saiten seines Arbeitsgerätes zaubert, lässt Freude aufkommen. Dazu passen dann die herrlichen Orgel-Fills von Dietmar Könken.
Bei der Songauswahl scheint man wohl ein Auge auf Lieder mit Slide-Einsatz geachtet zu haben, denn auch "Alone In The Dark" spiegelt diesen besonderen Klang des Sechssaiters wider. Richtig schön, dieser Track.

Bo Diddleys "I Can Tell" hat in den Händen von Van Dyck Inc. etwas zu sagen. Wurde bereits erwähnt, dass man auf dieser Scheibe vom Klang einer Slide-Gitarre eine ordentliche Portion abbekommt? Was jetzt nur positiv gemeint ist.
"Into The Mystic" zeigt die Formation als einen sehr guten Van Morrison-Versteher. Dieses Stück scheint fast schon für Van Dyck Inc. geschrieben worden zu sein. Hinhörer!
Zum Abschluss gibt es mit einem klasse Twin-Sound noch einen Abstecher in die Southern-Gefilde der Musik. Wobei sich ein gewisser Touch vom Jazz nicht von der Hand weisen lässt.

Van Dyck Inc. hat mit "Further On Up The Road" – der Song kommt auf der Platte gar nicht vor – ein unterhaltsames Album auf den Markt gebracht.


Line-up Van Dyck Inc.:

Jan Rietdijk (Vocals)
Werner Willms (guitar, slide guitar)
Dietmar Könken (piano, organ)
Dieter Singe (bass)
Andy Gellert (drums)

Guest:
Axel Rosenbaum (harmonica)

Tracklist "Further On Up The Road":

  1. Dear Sweet Goodness (2:52)
  2. Hard Time (3:33)
  3. Feels Like Rain (6:00)
  4. It Ain’t Easy (2:52)
  5. I Can Tell (4:53)
  6. Into The Mystic (3:40)
  7. Alone In The Dark (5:28)
  8. Romance Without Finance (3:38)
  9. The Jealous Kind (4:46)
  10. Sweet Serenity (5:18)

Gesamtspielzeit: 43:00, Erscheinungsjahr: 2016

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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